Samstag, 1. März 2008

Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe

ULF von der Immerwährenden HilfeDas Urbild (der zahllosen Bilder ULF von der immerwährenden Hilfe, wie sie auf der weiten Welt verbreitet sind) thront zu Rom auf dem Hochaltar der kleinen Redemptoristenkirche Sant' Alfonso auf dem Esquilin, im Osten der Ewigen Stadt.
Das Bild der Mutter von der immerwährenden Hilfe hat eine Größe von 41,5 x 53 cm und ist auf Nussbaumholz gemalt. (Das Bild ist eine Temperamalerei, nach einem Verfahren, wobei der Farbstoff mit Eiweiß, Eigelb, Leim und noch anderen Stoffen vermengt wird.) Aus dem goldenen Hintergrunde tritt vor allem die Gestalt der jungfräulichen Gottesmutter hervor, und als "Mutter Gottes" ist sie ausdrücklich in großen Buchstaben durch zwei abgekürzte griechische Worte zu ihren Häupten gekennzeichnet. Auf unzähligen Erzeugnissen der byzantinischen Kunst (die ehedem in Byzanz oder Konstantinopel ihre Heimat hatte), ist die seligste Jungfrau in derselben oder fast derselben Weise dargestellt. Ihr schönes, edles Antlitz ist oval. Sie hat einen kleinen Mund, eine feine, lange Nase, ungemein seelenvolle Augen und sehr schlanke Finger. Sie trägt ein Kleid von roter Farbe, das am Halse und vorn an den Ärmeln mit einfachen Verzierungen versehen ist. Ihre Haare sind durch ein feines Haarnetz von bläulich grüner Farbe zusammengehalten. Vom Haupte herab umwallt ihre jungfräuliche Gestalt ein großer, dunkelblauer Mantel, der in seiner oberen Hälfte doppelt gefaltet ist, so dass sich eine Art Pelerine bildet, und davon hängen auf dem rechten Oberarm goldene Fransen herab. Viele Goldlinien dienen dazu, die Falten des Mantels anzudeuten... In der Mitte des Hauptes leuchtet auf dem Mantel Mariens ein achtstrahliger Stern und seitwärts davon ein kreuzförmiges Gebilde. Ein kunstvoller Heiligenschein in erhabener Arbeit umgibt Mariens Haupt.
Auf ihrem linken Arm trägt die Gottesmutter das Jesuskind. Es ist völlig bekleidet, nicht bloß mit einem grünen Leibrock, sondern auch mit einem gelbbraunen Mantel, den ein hellroter Tuchstreifen umgürtet, der nur einen Teil des Oberkörpers frei läßt. Auch bei den Kleidern des Jesuskindes sind Goldlinien reichlich verwendet. Ein großer Heiligenschein mit eingezeichnetem Kreuze umgibt das Haupt des Kindes, bei dem die ungewöhnlich hohe Stirn und der weisheitsvolle Blick auffallen, und nebenan stehen wiederum die abgekürzten Worte "Jesus Christus". Die eigenartige Haltung des Kindes und die vom linken Fuße fallende Sandale werden weiter unten ihre Erklärung finden.
Endlich erblicken wir auf unserem Bilde zwei Engelsgestalten in Halbfigur, die die Werkzeuge des Leidens Christi tragen. Die griechischen Buchstaben über ihren Häuptern kennzeichnen den Engel links vom Beschauer als den Erzengel Michael, den Führer der himmlischen Heerscharen, der nach vielen Schrifterklärern dem Todesangst leidenden Erlöser im Ölgarten Stärkung brachte. Er trägt in verhüllten Händen - zum Zeichen der Ehrfurcht - das Essiggefäß, das bei der Kreuzigung Christi erwähnt wird (Joh. 19, 29), daraus ragen hervor der Ysopstengel mit dem Schwamm voll Essig, der dem dürstenden Erlöser am Kreuz gereicht wurde, sowie die Lanze, die nach dem Verscheiden Christi seine heilige Seite öffnete. Rechts dagegen erscheint der Erzengel Gabriel und er trägt in verhüllten Händen das Kreuz mit den vier Nägeln. Es ist ein "byzantinisches" Kreuz, scheinbar mit drei Querbalken; über dem eigentlichen Querbalken in der Mitte ist nämlich noch die Kreuzesinschrift angebracht und darunter das "suppedaneum", ein Querholz zur Stütze der Füße. Der jugendliche Jesus faßt die Hand der Mutter mit beiden Händen, ängstlich und vielleicht auch ein wenig verwirrt beim Anblick des Engels mit dem Kreuz. In der ängstlichen Suche nach Zuflucht scheint sich die Sandale gelöst zu haben. Die Aussage des Bildes könnte umschrieben werden: Die Mutter für ihn und die Mutter für uns. Er ein Mensch in Ängsten wie wir. Das Programm seines Lebens ist die Erfüllung des Vaterwillens - und das durch alle Tiefen menschlichen Lebens. Sie die Mutter der Güte mit dem Blick zu uns und für uns, die Mutter von der Immerwährenden Hilfe, die Mutter der dauernden Zuwendung, die Mutter, die immer ein offenes Ohr für uns hat, die Mutter mit der starken Hand, an die wir uns klammern können. Als Menschen in Ängsten halten wir Ausschau nach Hilfe, die bleibt; nach Güte, die sich uns zuwendet; nach Geborgenheit, der es nicht zu viel ist, zuzuhören; nach Händen, die sich uns nicht entziehen.

ULF von der Immerwährenden Hilfe

Maria Immerhilf!


Was meine Seele hütet,
Ich sag's nur Gott und Dir!
Denn Du bist meine Liebe,
Du liebst mich für und für!

Du sprichst, wenn alle schweigen,
Ein mächtig flehend Wort;
Du hilfst, wenn alle klagen,
Und nimmst den Kummer fort!

Du weißt um alle Sorgen,
Die je mein Leben trägt;
Du weißt um jedes Hoffen,
Das je mein Herz bewegt!

Und wie sich Gott Dir neiget,
Hörst gern Du mein Gebet,
Dass leis mir durch die Seele
Ein stilles Wunder geht!

Mein Schifflein auf den Wellen
Treibt manch gefährlich Spiel
Mit wetterschweren Winden,
Die's halten fern vom Ziel.

O hör' mein treues Flehen,
Das hallt im hohen Schilf:
Dass ich die Heimat finde,
Maria, immer hilf!

A. Ulrich, C. SS. R.

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