tag:blogger.com,1999:blog-7873353660734085272024-03-14T06:38:03.254+01:00DAS ZEICHEN MARIENSInternationales katholisches Informationsorgan zur Wahrung und Förderung guter Tradition und echter MystikImposhttp://www.blogger.com/profile/16084092716516870773noreply@blogger.comBlogger36125tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-10968471252072708582011-01-21T08:37:00.012+01:002011-01-21T10:18:52.351+01:00Unsere Liebe Frau vom Sieg - Wigratzbad - Antonie Rädler (14. Dezember 1899 - 9. Dezember 1991)<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEixQvjmri3bsj1zgjQVz2SCsxVDt82ZP6HxP9JYPuKLMfCpgbooOpSngPVrrrz5pIccNRSDEUe7Woa_eNGVxIgLoRWqga55kzKeyKCWFXamUjH-plcbo-paXzi3NTi1l7AzW-zwLj7ph792/s1600/Mutter+vom+Sieg.BMP"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 142px; height: 200px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEixQvjmri3bsj1zgjQVz2SCsxVDt82ZP6HxP9JYPuKLMfCpgbooOpSngPVrrrz5pIccNRSDEUe7Woa_eNGVxIgLoRWqga55kzKeyKCWFXamUjH-plcbo-paXzi3NTi1l7AzW-zwLj7ph792/s200/Mutter+vom+Sieg.BMP" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5564555769918356146" border="0" /></a><span style="font-weight: bold;">"Ich weiß, dass Wigratzbad echt ist!"</span><br />von Bischof DDr. Josef Stimpfle<br /><br />Der Ursprung der Gnadenstätte "Maria vom Sieg" in Wigratzbad ist eng mit der Lebensgeschichte von Frl. Antonie Rädler verbunden. Dem bisherigen Direktor Msgr. DDr. Rupert Gläser vertraute der damals für Wigratzbad zuständige Diözesanbischof DDr. Josef Stimpfle (1963-1992 Bischof von Augsburg) das persönliche Urteil an: "Ich weiß, dass Wigratzbad echt ist!" Nur so ist es zu erklären, dass Bischof Stimpfle am 12. Dezember 1991 selbst die Beerdigung von Frl. Antonie Rädler hielt und die Gelegenheit dazu nützte, in der Predigt sein Urteil über den Ursprung und die Sendung der Gebetsstätte darzulegen. Nachfolgend die Ausführungen von Bischof Stimpfle im Wortlaut, die in gewisser Weise eine kirchliche Anerkennung der Vorgänge von Wigratzbad darstellen.<br /><br />I. DER HEIMGANG<br /><br />Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, Amen. Liebe in christlicher Trauer und Hoffnung versammelte Schwestern und Brüder!<br />Nun ist die uns so wohlbekannte Stimme verstummt. Ein Herz hat zu schlagen aufgehört, das erfüllt war von der Liebe zu Gott und den Menschen. Eine Frau der Kirche ist in die ewige Heimat heimgegangen. Ihr Erdenleben ist ein Vorbild für das christliche Lebenszeugnis, zu dem alte Getauften und Gefirmten vom Herrn berufen sind. In den Letzten Monaten war Antonie Rädler an das Bett gefesselt. Immer seltener wurden die Augenblicke, in denen sie die Menschen ansprechen konnte. Frl. Antonie Rädler wurde ihnen zusehends entrückt, bis sie am 9. Dezember heimgehen durfte in das ewige Leben. Am Hochfest der Gottesmutter eine besondere Fügung Ihr Heimgang ist für uns alte zu einem Zeichen geworden. Es scheint, als hätte sie nach Gottes Willen warten sollen bis zum Hochfest der Unbefleckt Empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria, die sie in besonders inniger Weise ihr ganzes Leben Lang angerufen, der sie Kapelle und Kirche erbaut, die sie unzählige Male in diesem Gotteshaus gegrüßt hat mit dem Ave Maria, dem Gruß des Engels. Dass Antonie am 9. Dezember heimgerufen wurde, an dem Tag, an dem die Kirche in diesem Jahr das Hochfest der Immaculata gefeiert hat, erscheint uns, so meine ich, als eine besondere Fügung Gottes. Ihr Heimgang wurde zur Begegnung mit der verklärten Gottesmutter, zu der wir mit der gesamten katholischen Kirche an diesem Tag gefleht haben: "Trahe nos, Virgo Immaculata, post te curremus in odorem unguentorum tuorum" - "Ziehe uns zu Dir, Unbefleckte Jungfrau, damit wir Dir folgen. Deine Gewänder sind voller Herrlichkeit." Ihr Heimgang am Fest der heiligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria ist auch zur Begegnung mit ihrem verklärten Sohn geworden, den Antonie Tag für Tag angefleht hat: "O mein Jesus, ich glaube an Dich, ich bete Dich an, ich hoffe auf Dich, ich liebe Dich aus ganzem Herzen." Das Gebet erinnert an das Wort des Apostels Petrus: "Ihn habt ihr nicht gesehen, und dennoch liebt ihr ihn, ihr seht ihn auch jetzt nicht, aber ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer, von himmlischer Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens erreichen werdet: euer Heil" (Petr 1,81).<br /><br />Lichtschein auf dem Antlitz der Sterbenden<br /><br />Antonie's Begegnung mit Jesus und Maria wurde für sie zur Begegnung mit dem Dreifaltigen Gott: Das "Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heilgen Geiste" ist die kürzeste Zusammenfassung ihres gläubigen Betens, Schaffens und Lebens. Im Lichtschein der von himmlischer Herrlichkeit verklärten Freude steht also der Heimgang der verehrten Frl. Antonie. Der Direktor dieser Gebetsstätte, Dr. Rupert Gläser, sagte mir, am 9. Dezember nachmittags gegen 18.00 Uhr war auf dem Antlitz der sterbenden Antonie ein Lichtschein zu sehen. Ich meine, wir können ihn deuten als einen Widerschein der ungeheuren Freude, die Antonie Rädler empfand, als sie die Augen für diese Welt schloss und der seligsten Jungfrau Maria und ihrem Sohn, dem auferstandenen Erlöser begegnete und schließlich in die volle Lichtherrlichkeit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes aufgenommen wurde, ein Heimgang im Lichtschein himmlischer Herrlichkeit. Wir müssen sie beneiden. Wir brauchen nicht trauern heute. Wir können gar nicht trauern. Der Heimgang von Antonie ist der Abschluss ihres langen Erdenweges. Antonie Rädler würde übermorgen, am 14. Dezember, das 92. Lebensjahr vollendet haben.<br /><br />II. DER LEBENSWEG<br /><br />Antonie Rädler ist am 14. Dezember 1899 in Wigratzbad ihren Eltern als viertes Kind geschenkt worden. Ihre Mutter hatte dringend um einen Buben gebetet, von dem sie hoffte, er werde einmal Priester werden. Als sie ein Mädchen gebar, war ihre Enttäuschung zunächst sehr groß. Sie konnte nicht ahnen, dass dieses vierte Kind, Antonie, später so viel für die Priester, für heilige, seeleneifrige Priester beten und Tausende und Abertausende von Menschen zum Gebet um gute Priester versammeln werde. Die Zuneigung zu ihrem Kind ist aber nach einem Unfall Antonie's auch bei der Mutter gewachsen. Und als ihre Tochter herangewachsen und von den Nationalsozialisten mehrmals verurteilt, ja dem Tode überliefert werden sollte, hat die gute Mutter Rädler dem lieben Gott versprochen: "Wenn meine Tochter Antonie den Nationalsozialismus überlebt, werde ich jeden Tag neun Rosenkränze beten." Antonie hat überlebt und die Mutter hat ihr Versprechen gehalten. Seit dem Ende des Krieges ist sie täglich um 3.00 Uhr morgens aufgestanden, um neun Rosenkränze zu beten, ehe sie um 6.00 Uhr zur Frühmesse ging und die Arbeit aufnahm.<br /><br />Die Nazis mit ihrem Führer "wegbeten"<br /><br />Ein Kind, das in der Gebetsatmosphäre einer gläubigen Familie heranwachsen durfte und das Vorbild einer so betenden Mutter und eines glaubensstarken Vaters vor Augen hatte, konnte nicht anders als eine große, gläubige Beterin werden. Schon in den reiferen Jugendjahren hat Antonie Mädchen um sich versammelt und mit ihnen eine marianische Kongregation aufgebaut. Sie hat mir selber erzählt, dass sie mit diesen Mädchen an den Sonntagen nachmittags in der Pfarrkirche in Wohmbrechts betete, um die nationalsozialistische Gewaltherrschaft mit ihrem Führer "wegzubeten", wie sie sagte. Das war ihr Einsatz für Freiheit und Frieden und für die Zukunft unseres Volkes und Vaterlandes. Und dieses Gebet war nicht vergebens.<br />Ihr Vater, der eine Metzgerei in Wigratzbad hatte, machte in der Stadt Lindau eine Metzgerfiliale auf, die Antonie führte. Antonie stand von morgens 8.00 Uhr bis abends im Laden. Nach Arbeitsschluss ging sie jeden Tag über die Lindauer Brücke in das Marienheim der Maria-Ward-Schwestern und betete dort bis tief in die Nacht hinein, ehe sie gegen 2.00 Uhr oder 3.00 Uhr morgens wieder zurückkehrte, die Hl. Messe besuchte und dann die Arbeit des Tages im Laden aufnahm.<br /><br />Eine große Beterin.<br />Geheimnisvolle Rettung<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaPh6oWBu-3inLsnEuU7qhBTjQI727mHcSztrQyaHksk1j4xpzK_tbaHjSuSCFA1LBz2S59PfX0DHN_Bo7JFUwzL6v7e5Bw3u6tNYPL_S1cRkuIubGQ5lW_4ujjrV5-N1U4asLgRZFzYkw/s1600/article.3768.attachment1.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 200px; height: 139px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgaPh6oWBu-3inLsnEuU7qhBTjQI727mHcSztrQyaHksk1j4xpzK_tbaHjSuSCFA1LBz2S59PfX0DHN_Bo7JFUwzL6v7e5Bw3u6tNYPL_S1cRkuIubGQ5lW_4ujjrV5-N1U4asLgRZFzYkw/s200/article.3768.attachment1.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5564556500032586306" border="0" /></a>Da trug sich 1936 etwas zu, was sie auch mir erzählt hat: Sie hatte in der Metzgerei an einem zentralen Ort ein Marienbild, die Dreimal Wunderbare Mutter von Schönstatt, angebracht. Eines Tages kam eine Staffel von SA-Leuten mit einem Hitlerbild unter dem Arm die Metzgerei und verlangte kategorisch die Entfernung des Marienbildes und das Anbringen des Hitlerbildes. Darüber kam es zu einem heftigen Streit in der Metzgerei. Antonie hat sich durchgesetzt, aber die Aufmerksamkeit der damaligen Machthaber auf sich gezogen. Einige Tage später wurde sie bei ihrem nächtlichen Heimgang von Unbekannten überfallen. Einer hatte einen Sack in der Hand, in den Antonie Rädler wohl gesteckt und im Bodensee ertränkt werden sollte. Da erschien ein Radfahrer, der, von einem geheimnisvollen Lichtschein umgeben, Antonie Rädler umkreiste und die Verfolger von ihr fernhielt, bis sie ihren Metzgerladen erreichte. Am nächsten Tag holte sie der Vater in Lindau ab und brachte sie heim. Er war nämlich von einem Münchner Beamten des Innenministeriums darauf aufmerksam gemacht worden, dass man seiner Tochter nach dem Leben trachte.<br /><br />Der Engelsgesang an der Lourdesgrotte<br /><br />Antonie errichtete auf dem elterlichen Grundstück eine Lourdesgrotte, die heute neben der Kapelle "Maria vom Sieg" steht. Immer mehr Beter kamen zu dieser Grotte. In der Oktav von Maria Empfängnis geschah es, dass Antonie in dieser Grotte einen Engelsgesang hörte. Es waren viele Chöre der Engel, die eine Art himmlischer Sinfonie bildeten und immer wieder die Worte sangen: "Unbefleckt empfangene Mutter vom Sieg, bitte für uns." Antonie, die nicht wusste, was das Erlebnis bedeuten sollte, suchte den alten, frommen, weisen Pfarrer Feil in Eglofs auf, um ihm das Erlebnis zu erzählen, Der kluge Seelsorger sagte ihr: "Antonie, geh nach Hause und bitte die Gottesmutter, sie möge dir ein Zeichen geben. Dann komm nach 10 Tagen wieder. Wenn bis dahin drei Wunder geschehen sind, kannst du sicher sein, dass es die Mutter Gottes war, die will, dass du diese Kirche erbaust." Schon auf dem Heimweg geschah das erste Wunder, die Heilung eines krebskranken Vaters, drei andere folgten in den nächsten Tagen.<br /><br />Kapellenbau und Verhaftung<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg7SV7wKZtr0KAbseKFGMbfv5Ij6yPk0iddDgFKupJyHddrHewEhuIl-u5TFt73t7Tl8H2V115UVx2q8EUzX-wimcaVr5JkpsX_4uepGFwv3PaPsjoiI7KItBrRRW61iUmNMuwma0k7WS_V/s1600/wp69269.jpg"><img style="float: left; margin: 0pt 10px 10px 0pt; cursor: pointer; width: 200px; height: 145px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg7SV7wKZtr0KAbseKFGMbfv5Ij6yPk0iddDgFKupJyHddrHewEhuIl-u5TFt73t7Tl8H2V115UVx2q8EUzX-wimcaVr5JkpsX_4uepGFwv3PaPsjoiI7KItBrRRW61iUmNMuwma0k7WS_V/s200/wp69269.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5564558023648206290" border="0" /></a>1938 errichtete Antonie die bekannte Kapelle, die den Titel erhielt: "Unsere Liebe Frau, die unbefleckte Mutter vom Sieg". Im selben Jahr wurde Antonie zum erstenmal verhaftet und in das berüchtigte Gefängnis "Katzenstadl' nach Augsburg gebracht. Dies war für sie eine schlimme Erfahrung: denn sie wusste nicht, dass es kriminelle Frauen und Mörderinnen gibt, die keinen Glauben hatten und nicht beten konnten. Am 7. Dezember 1938 war Antonie im Gefängnis sehr verzweifelt, aber der Himmel half ihr. Um die Mitternacht vom 7. auf den 8. Dezember trat die Hl. Jungfrau aus einer Lichtwolke heraus auf sie zu, tröstete sie und sagte ihr, sie würde noch vor Weihnachten freigelassen werden. Anschließend [ehrte sie ihr ein Gebet, das "Kindlein-Jesu-Gebet", das bis auf den heutigen Tag in der Adventszeit gebetet wird. Am 18. Dezember, am Fest Mariä Erwartung, wurde Antonie wider altes Erwarten aus dem Gefängnis entlassen.<br /><br />Flucht vor der Gestapo<br /><br />1940 sollte sie wiederum verhaftet werden; diesmal floh sie in den Bregenzer Wald und versteckte sich dort mehrere Jahre bei einer guten Familie, ständig von der Gestapo gesucht. Gegen Ende des Krieges bekam sie eines Tages so große Angst, dass sie ihr Versteck verließ. Noch am selben Tag umstellte die Gestapo das Haus, in dem sie geweilt hatte, suchte nach ihr, ohne sie zu finden. Antonie kam nach Wigratzbad zurück, wo sie der Vater in der Scheune versteckte, bis der Krieg zu Ende war. Öfters kam die Gestapo, fand sie aber nicht. Nach dem Krieg besetzten die Franzosen das Allgäu und beschossen auch Wigratzbad. Über 180 Granaten schlugen in der Nähe der Kapelle ein, die aber keinen Schaden erlitt. In den Nachkriegsjahren errichtete Antonie Rädler neben der Kapelle ein Sanatorium für krebskranke Menschen, das nach dem Tode des Arztes im Jahre 1982 aufgegeben werden musste und zu einem Pilgerheim wurde. Aus Dankbarkeit für ihre Rettung baute sie die größere Kapelle "Maria vom Sieg" In alt diesen Jahren hielt sie beharrlich die Sühnenächte in der Krypta und in der Kapelle, allwöchentlich in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag und jeden Samstag bis Mitternacht.<br /><br />Hier ist der Finger Gottes am Werk<br /><br />Nach meiner Ernennung zum Bischof im Jahre 1963 hat mich der damalige Dekan Josef Hirschvogel von Lindau darauf aufmerksam gemacht, dass hier in Wigratzbad etwas gutzumachen sei. Frl. Antonie Rädler sei verleumdet und grundlos bei meinem Vorgänger Bischof Freundorfer angeschuldigt worden. Daraufhin begab ich mich inkognito nach Wigratzbad, um zu sehen und zu hören, was dort geschieht und wie dort gebetet wird. Frl. Rädler, die mich bald erkannte, lud mich in ihr Haus ein. Dort blieb ich den ganzen Nachmittag, und sie erzählte ihre Geschichte. Ich erkannte, dass hier der Finger Gottes am Werk ist. Und ich gab die Erlaubnis, in der Kapelle Maria vom Sieg" die Liturgie zu feiern und zu beten, was mein Vorgänger, der falsch unterrichtet war, verboten hatte. Als die Kapelle "Maria vom Sieg" die vielen Beter nicht mehr fassen konnte, baute Frl. Rädler die Kirche, die ich im Jahre 1976 auf den Titel der heiligsten Herzen Jesu und Mariä geweiht habe. Anfang der achtziger Jahre wurde das Pilgerheim "Sankt Josef' erbaut, das im Jahre 1988 fertiggestellt wurde.<br /><br />So sterben die Heiligen<br /><br />Bald darauf ließen die Kräfte von Frl. Antonie Rädler nach, sie wurde bettlägerig und in den Letzten zwei Jahren aufopferungsvoll von unseren Schwestern, den Dienerinnen Christi, gepflegt. Dafür danken wir den Schwestern sehr herzlich. Schließlich kam ihr Ende. Sie konnte schon Lange nicht mehr sprechen, deshalb war es erstaunlich, dass sie in der vergangenen Woche plötzlich das Wort "Ende" zweimal aussprechen konnte. Es war am 7. Dezember. Darauf hat man am 7. oder 8. Dezember mit ihrem Ableben gerechnet; aber der Samstag und der zweite Adventssonntag vergingen. Am Montag, dem 9. Dezember, an dem wir, wie gesagt, das verschobene Fest der unbefleckten Empfängnis Mariens feierten, erschien gegen 16.00 Uhr plötzlich ein Lichtschein auf ihrem Gesicht, der dreimal zu sehen war, wie die Schwester, die sie pflegte, versicherte. Wenige Minuten danach verschied Antonie Rädler. So endete der Lebensweg der 92-jährigen im Lichte Gottes. Der Heimgang und der Lebensweg von Frl., Rädler sind etwas ganz Seltenes. So sterben die Heiligen. Was bleibt nun übrig von ihrem Lebenswerk?<br /><br />III. DAS VERMÄCHTNIS<br /><br />Ich meine, heute ein dreifaches Vermächtnis der Verstorbenen nennen zu dürfen:<br /><br />1. Das Vorbild einer betenden Frau<br /><br />Das Vorbild einer gottesfürchtigen, betenden, apostolisch tätigen Frau. Das Vorbild einer gläubigen Frau, die in der Liebe Christi gelebt und ausgeharrt hat. Das Vorbild einer begnadeten Frau, die von den ' Gesinnungen der heiligsten Herzen Jesu und Mariä erfüllt war. Das ist das erste, was bleibt. Das Vorbild einer gottesfürchtigen, betenden Frau. Wahrhaftig, sie war eine Beterin und hat die Menschen bewogen, mitzubeten. Wir hören ihre klare Stimme noch, wie sie die Menschen mitriss, bei Tag und bei Nacht, und ganze Nächte mit ihnen hindurch betete. Eine betende Frau, die auf die Hilfe der heiligsten Gottesmutter vertraut hat. Tausende Male hat sie gesprochen: "Unbefleckt empfangene Mutter vom Sieg, bitte für uns!" Die Gott Liebende, apostolisch tätige Frau war eine schlichte Frau aus dem Volke, eine Frau der Kirche. Sie hat für das geistliche Leben der Kirche mehr geleistet, als viele andere, die von der Emanzipation der Frau reden. Diese Frau Antonie Rädler hatte ihren Platz in der Kirche gefunden: ganz im Herzen Jesu, ganz im Herzen Gottes, ganz erfüllt von der Gesinnung der Mutter Gottes. So wurde sie zum Werkzeug Gottes für die Heilung der Menschen, für die Rettung dieser Wett. Was bleibt, ist also zuerst ihr Vorbild, das Vorbild einer gottesfürchtigen, betenden, apostolisch tätigen Frau.<br /><br />2. Die Gebetsstätte Wigratzbad<br /><br /><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlD7T1Dj7if97hp8lpJV4OeIgc6YN2Sd6KQ2j_DZGXoCjlWHYYGuJzwGDExx7x6A-tKe96lQSbQu58j2yrTspJSKTYdYukBCS4-b947O5BiZgVIbr2wGYv2Vlyy5GLckWmtbJrNdlgP5_0/s1600/kirchen-wigratzbad-karte4.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 200px; height: 141px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjlD7T1Dj7if97hp8lpJV4OeIgc6YN2Sd6KQ2j_DZGXoCjlWHYYGuJzwGDExx7x6A-tKe96lQSbQu58j2yrTspJSKTYdYukBCS4-b947O5BiZgVIbr2wGYv2Vlyy5GLckWmtbJrNdlgP5_0/s200/kirchen-wigratzbad-karte4.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5564558946529135490" border="0" /></a>Es bleibt die Gebetsstätte Wigratzbad. Was diese Gebetsstätte kennzeichnet ist das Charisma des immerwährenden Betens, des Rosenkranzgebetes insbesondere, der eucharistischen Anbetung des Herrn. Eine Stätte des Gebetes, die ihren Höhepunkt in der täglichen Feier der Eucharistie, ja der öfteren Feier der Eucharistie in den Gebetstagen und -nächten hat. Auch die eucharistischen Prozessionen möchte ich nennen. Hier lebt das Charisma des immerwährender) Gebetes. Das Charisma auch der stellvertretenden Sühne.<br />Das ist das besondere, das wir an anderen Gebetsstätten nicht so finden. Jesus Christus, unser einziger Mittler zwischen Gott und den Menschen hat durch seinen Tod und seine Auferstehung die Sünde der Wett gesühnt ein für allemal. Aber er hat uns, die Getauften dazu berufen, dass wir in seinem Namen seine Sühneleistung Gott dem himmlischen Vater darbieten für das Heil der Welt. Das wollte Frl. Antonie Rädler, das hat sie verstanden, das hat sie geübt. Antonie hat an der stellvertretenden Sühneleistung Jesu Christi teilgenommen. Daher wollte sie eine "Herz-Jesu- und Herz-Mariä-Sühnekirche bauen. Zur Sühne für die Sünden der Menschen von heute, insbesondere zur,'Sühne für die schrecklichen Verbrechen» die täglich begangen werden, zurSühne für die sich verbreitende Unsittlichkeit, zur Sühne für die Entheiligung des Sonntags, zur Sühne für die Rettung der Sünder. Das war ihr Apostolat. Für diese Menschen hat sie sich Tag und Nacht im Gebet eingesetzt. Diese Sühnekirche ist ausgestattet mit sechs Beichtstühlen. Viele Menschen kommen, um hierzu beten, viele bekehren sich, beichten und empfangen das große Geschenk des auferstandenen Erlösers, die Vergebung der Sünden, und kehren als österliche Menschen im Frieden Christi wieder heim.<br /><br />3. Apostolat um heilige und seeleneifrige Priester<br /><br />Das Charisma dieser Gebetsstätte des immerwährenden Gebets und der Sühne ist auch das Charisma des Gebetsapostolats um heilige und seeleneifrige Priester. Antonie hat mit frappierender Sicherheit vorhergesagt: "Hier wird ein Priesterseminar entstehen und es werden Seminaristen aus Rom kommen." Der Passionistenpater Johannes, der ihr zwanzig Jahre bis zu seinem Tod zur Seite stand, sagte mir bei meinem letzten Besuch kurz vor seinem Heimgang: "Sorgen Sie für heilige, seeleneifrige Priester!" Das war sein Vermächtnis, das Vermächtnis, das er von Antonie empfangen hatte. Was also bleibt, ist das Vorbild, das Antonie gegeben hat, die Gebetsstätte, die sie gebaut hat, und schließlich das Priesterseminar der St. Petrusbruderschaft, die im Jahre 1988 von Papst Johannes Paul II. errichtet worden ist. Als mir Direktor Dr. Rupert Gläser im August 1988 sagte, das Pilgerheim sei gerade fertig geworden, es könne sofort bezogen werden, habe ich dem Heiligen Vater über Kardinal Augustinus Mayer die Zusage gegeben: "Die Priesterbruderschaft St. Petrus kann in der Diözese Augsburg an der Gebetsstätte Wigratzbad Aufnahme finden." Und ich fügte hinzu, "dass ich keinen besseren Ort für sie wisse, als die Gebetsstätte Maria vom Sieg". Vom Himmel her werden Antonie Rädler und P. Johannes, der Hl. Petrus und die liebe Gottesmutter als Fürsprecher die Gnade des Heiligen Geistes erflehen, dass die Priesterbruderschaft St. Petrus in der Heiligen Kirche den Platz einnehme, der ihr durch den heiligen Willen Gottes bestimmt ist. "In allem soll Gott verherrlicht werden durch Jesus Christus" (1 Petr 4,11).<br /><br />Liebe Brüder und Schwestern,<br />wenn wir bei diesem Begräbnisgottesdienst auf den Heimgang, den Lebensweg und das Lebenswerk von Antonie blicken, legen wir nun sie und ihr Vermächtnis getrost in Gottes Hände. Er gewähre uns, dass auch wir unser Leben im Lichte vollenden, in der Begegnung mit Unserer Lieben Frau, mit Jesus Christus und mit ihm, dem Heiligen Dreifaltigen Gott. Amen.<br /><br /><span style="font-size:78%;"><a href="http://www.kirche-heute.ch/">KIRCHE heute</a> 11/99<br />Gebetsstätte Wigratzbad <a href="http://www.suehnenacht.de/">http://www.suehnenacht.de</a></span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Imposhttp://www.blogger.com/profile/16084092716516870773noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-85578069710603220392010-12-13T08:12:00.003+01:002010-12-13T08:18:49.501+01:00Die Muttergotteserscheinungen von Guadalupe 1531<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg7C367LP5HO3l3M3JVmN6UY8vVyP_E6pggPAG3CwAFXgQY7fG_MI_a9QuBoR3GmFS6EMmc4ZLMrk3ea6vHYvTP8I4p5p17bZAE1OZGoslAZTkfdxdujttQEwT3kqw7RgxMhaykLbpPofvP/s1600/BELLA+MAR%25C3%258DA+DE+GUADALUPE%252C+PROT%25C3%2589GENOS.jpg"><img style="float: right; margin: 0pt 0pt 10px 10px; cursor: pointer; width: 242px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEg7C367LP5HO3l3M3JVmN6UY8vVyP_E6pggPAG3CwAFXgQY7fG_MI_a9QuBoR3GmFS6EMmc4ZLMrk3ea6vHYvTP8I4p5p17bZAE1OZGoslAZTkfdxdujttQEwT3kqw7RgxMhaykLbpPofvP/s320/BELLA+MAR%25C3%258DA+DE+GUADALUPE%252C+PROT%25C3%2589GENOS.jpg" alt="" id="BLOGGER_PHOTO_ID_5550062526365641682" border="0" /></a>Regisseur von „1531": „Die Botschaft von Guadalupe, auch heute eine Sensation"<br /><br />Interview mit Regissieur Antonio Peláez<br /><br />GUADALAJARA/Mexiko, 10. November 2010 (ZENIT.org). Es war eine Kinovorstellung der ganz besonderen Art, die letzte Woche in Guadalajara/Mexiko stattfand: Der Dokumentarfilm „1531 - eine Geschichte, die noch nicht zu Ende ist" basiert auf den historischen Ereignissen in Neu Spanien nach der Eroberung von 1521 und den Erscheinungen der Jungfrau von Guadalupe zehn Jahre später, im Jahre 1531.<br /><br />Am 9. Dezember 1531 erschien am Stadtrand von Mexiko Stadt die Jungfrau und Gottesmutter Maria dem 57 Jahre alten Indio Juan Diego. Sie erteilte ihm den Auftrag, zu Bischof Zumárraga zu gehen und ihn aufzufordern, ihr zu Ehren am Erscheinungsort, auf dem Berg Tepeyac, eine Kirche erbauen. Hier werde sie allen, die sie vertrauensvoll anrufen, ihre Hilfe erweisen.<br /><br />Der Bischof verlangte ein Zeichen, dass ihm schließlich gewährt wurde: Bei der vierten Erscheinung am 12. Dezember sammelte der 1990 selig und 2002 heilig gesprochene Juan Diego kastilische Rosen in seine Tilma (ein Poncho-Umhang). Als er sie vor dem Bischof ausschüttete, erschien auf dem groben, aus Agavenfasern gewirkten Stoff das Bild, das noch heute als die Darstellung der Jungfrau von Guadalupe verehrt wird.<br /><br />Eine wissenschaftliche Erklärung für das Bild ist bis heute nicht gefunden worden. Der Stoff der Tilma wurde aus Agaven gewonnen, eine Pflanze, aus der auch Tequila destilliert wird. Normalerweise zerfällt ein solcher Stoff innerhalb von 20 Jahren. Es ist zudem ein wissenschaftliches Rätsel, woraus die Farben des Bildes gemacht sind und wie diese auf der groben Agaven-Faser haften können. 1979 vergrößerte ein Wissenschaftler mittels einer NASA-Ausrüstung mikroskopisch feine Ausschnitte der Iris und der Pupille des Muttergottes-Darstellung 2.500-fach: Die Sensation war perfekt. Insgesamt 13 Personen waren in Marias Augen zu sehen: ein sitzender Indio, Bischof Zumárraga und sein Dolmetscher Gonzalez, Juan Diego mit offener Tilma, eine Frau, ein bärtiger Spanier, sowie eine Indiogruppe mit Kind.<br /><br />Das Bild selbst entspricht einem indianischen Kodex, das heißt, es besteht aus Zeichen: Maria steht in der Mitte des Mondes, also in Mexiko. Sie verdeckt die Sonne und damit die althergebrachte Religion der Azteken. Durch ihre Haltung drückt sie aus, dass sie nicht selbst Göttin ist, sondern Anbetende. Das schwarze Band um ihre Hüften bedeutet, dass sie schwanger ist. Über ihrem Bauch sieht man eine kleine vierblättrige Blume, das Zeichen der Azteken für Göttlichkeit. Maria ist also schwanger mit Gott.<br /><br />Der Engel unterhalb des Mondes bedeutet zweierlei: Im europäischen Verständnis ist er ein Bote Gottes, im indianischen ein „Adler-Krieger", einer der bedeutendsten Kämpfer der Azteken. Er hält mit der einen Hand das Kleid, mit der anderen den Umhang. Dadurch wird er zum Mittler zwischen Himmel und Erde. Die Verzierungen des Kleides stellen Blumen dar und symbolisieren gleichzeitig das Tal, in dem Mexiko Stadt liegt. Die Konstellation der Sterne am Umhang entspricht nach neuesten Forschungen dem 21. Dezember 1531, der längsten Nacht, nach der die Tage wieder länger werden.<br /><br />Für ZENIT/Observador sprach Jaime Septien mit dem Regisseur des Dokumentarfilms, Antonio Pelaez, der schon zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten hat. Sein erster Film, „Crystalstone", hatte als bester Film und bestes Erstlingswerk sieben internationale Auszeichnungen erhalten.<br /><br />Was ist der Plot von „1531 - eine Geschichte, die noch nicht zu Ende ist"?<br /><br />--Antonio Peláez: Gott kümmert sich um die Bedürfnisse seiner Kinder und handelt mit barmherzigem Blick, wenn die Natur für die Lösung der dramatischen Probleme der menschlichen Existenz nicht ausreicht. Ein Wunder ist immer ein von Gott angeordnetes, geplantes und produziertes Ereignis, das den Menschen zu helfen soll, seine ewige Bestimmung zu erhalten.<br /><br />Vor den scheinbar unüberwindbaren Problemen der Evangelisierung Amerikas, war das Guadalupe-Ereignis eine Antwort der Liebe Gottes auf ein dramatisches, antagonistisches Bedürfnis zweier Völker, die sich - ohne jegliche Hoffnung auf eine Lösung - weder akzeptieren noch verstehen konnten, die ihre Augen jedoch auf Gott gerichtet hielten.<br /><br />1531 versucht die Botschaft von Hoffnung und Erlösung weiterzugeben, die Gott mit Hilfe seiner Mutter, der Jungfrau von Guadalupe, all seinen Kinder zuteilwerden lassen will, eine Botschaft, die den Menschen würdigt und auffordert, keine Angst vor Tod, Schmerz oder Krankheit zu haben.<br /><br />Ist die Theologie des „Guadalupe-Ereignisses" etwas, das sich mit der Zeit noch entfaltet?<br /><br />--Antonio Peláez: Wir wollen einfach etwas erzählen, was sich ereignet hat. Wenn sich die Menschen fragen, ob all das wirklich geschehen ist, dann kann ihr Leben nicht mehr genauso weitergehen, wie zuvor.<br /><br />Es gibt historische Ereignisse, Menschen und Dinge, die geschehen und in der Vergangenheit bleiben, so wie die Entdeckung Amerikas oder des Falls von Hernán Cortés; beide haben die die Geschichte der Welt verändert, aber unsere Geschichte ändern sie nicht. Jesus Christus und die Jungfrau von Guadalupe vollzogen nicht nur einen Wandel in der Weltgeschichte, sondern auch in der Geschichte des Menschen und in unserer eigenen Geschichte.<br /><br />Die Botschaft von Guadalupe ist eine Botschaft, die verpflichtet, die hinterfragt, weil sie von Transzendenz spricht und uns sagt, dass unsere Zukunft davon abhängen wird, was wir tun oder was wir sein lassen. Die Botschaft von Guadalupe zu kennen, wird uns ermöglichen, unsere eigenen Erfahrungen mit Gott zu machen, eine Erfahrung, in der seine Mutter jedem von uns anbietet, unsere eigene Geschichte zu schreiben, und deshalb ist "1531" eine Geschichte, die noch nicht fertig geschrieben ist.<br /><br />Wie erreicht das Ereignis von Guadalupe den Zuschauer?<br /><br />--Antonio Peláez: Damit die Menschen die Botschaft von „1531" begreifen, reicht es nicht aus, die Dinge anzusprechen: Wir müssen über die Vernunft hinausgehen, das heißt, wir dürfen nicht nur Fakten aus wissenschaftlicher Sicht präsentieren, unerklärliche Dinge zeigen, die unseren Verstand Rätsel aufgeben, sondern wir müssen die Herzen erreichen.<br /><br />Wer den Film auf sich wirken lässt, merkt wie die Anthropologie der Indios, das Nahuatl Konzept des "in ixtli in yólotl" : Antlitz -Herz, Verstand - Herz hier filmisch angewendet wird.<br /><br />--Antonio Peláez: Vernunft und Herz, das passt perfekt zusammen, um die Botschaft von Guadalupe mit Tiefe und in all ihren Dimensionen weiterzugeben.<br /><br />Das Mantel-Wunder, das Abbild der Jungfrau auf Tuchfasern geschah in einem Mexiko, das erst kurz zuvor durch die bewaffnete Eroberung der Hauptstadt Tenochtitlan durch die Spanier traumatisiert worden war...<br /><br />--Antonio Peláez: Als Gott feststellte, dass die Menschen ihn durch sein Wort allein nicht verstanden, wurde er einer von uns. So vollzog sich die erste Inkulturation, das heißt, Gott ist Mensch geworden, damit die Menschen ihn verstehen können.<br /><br />Aus meiner Sicht, erfolgte eine weitere Inkulturation, als Jesus durch seine Mutter diesmal nicht in Bethlehem, sondern in Mexiko erneut ans Licht der Welt kam. In der Heilsgeschichte bedeutet das einen weiteren Meilenstein. Dieser neue Pakt [der mit der Erscheinung der Jungfrau von Guadalupe besiegelt worden ist] richtet sich ebenso wie der Erste, nicht nur an Israelis oder Mexikaner, sondern an die ganze Menschheit. Jedoch geschieht die engste und größte Inkulturation Gottes mit dem Menschen auf besondere Weise in der Eucharistie, in der er jedem von uns die Möglichkeit gibt, eine persönliche und innige Erfahrung mit Ihm machen.<br /><br />Welche technischen Hürden mussten bei dieser historischen Dokumentation genommen werden?<br /><br />--Antonio Peláez: Nun, von den historischen Ereignissen hört man aus dem Mund der Hauptakteure. Ihre Erzählungen stellen eine direkte und andere Vermittlungsform dar, die es erlaubt, diese Geschichte kennenzulernen.<br /><br />Die Herausforderung bestand eigentlich darin, zu erreichen, dass die Schauspieler die Aufmerksamkeit der Zuschauer mit ihren Monologen, die ja voller Informationen sind, fesseln. Die Inhalte sind ja derartig miteinander verwoben, dass sie eine einzige Geschichte bilden. So rollt die Geschichte von dem, was wirklich passiert ist vor uns ab. Wir kennen ja jede der einzelnen historischen Gestalten der Zeit, weil sie alle im Bericht über die Ereignisse in der „Nican Mopohua" dokumentiert sind.<br /><br />Unter www.1531.mx können Sie Informationen über die DVD erhalten.<br /><br />[Übersetzung aus dem Spanischen von Susanne Czupy]<br /><br /><span style="font-size:78%;">Quelle: ZENIT.ORG, ZG10121003 - 10.12.2010. Permalink: <a href="http://www.zenit.org/article-22058?l=german">http://www.zenit.org/article-22058?l=german</a></span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Imposhttp://www.blogger.com/profile/16084092716516870773noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-14205864550391729342010-12-11T20:08:00.001+01:002010-12-11T20:12:07.392+01:00Our Lady of Good Help - Diocese of Green Bay - Wisconsine USA<object height="505" width="853"><param name="movie" value="http://www.youtube-nocookie.com/v/EGtyzzXxtH0?fs=1&hl=de_DE&rel=0"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube-nocookie.com/v/EGtyzzXxtH0?fs=1&hl=de_DE&rel=0" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="853" height="505"></embed></object><br />
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On Oct. 9, 1859, Adele Brice, a young Belgian woman said the Blessed Virgin Mary appeared to her at Champion in Brown County, northeast of Green Bay. She said Mary asked her to teach religion to children. Soon, her father built a chapel on the site and Adele started a school and a community of women to teach in it.<br />
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When the Peshtigo fire spread across Green Bay on Oct. 8, 1871, area residents walked around the chapel grounds all night praying the rosary and carrying a statue of Mary. Everything outside that five-acre area was burned.<br />
Every year on Oct. 8 people reenact the procession at the Shrine. There is also a large procession and outdoor Mass on Aug. 15, the feast of the Assumption of Mary into heaven.<br />
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See also: <a href="http://poschenker.amplify.com/tag/adele-brise/">http://poschenker.amplify.com/tag/adele-brise/ </a><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-27677125700393716162010-11-22T19:35:00.000+01:002010-11-22T19:35:42.273+01:00Apparitions at Fatima - centuries before famed ones<a href="http://www.spiritdaily.com/fatimacenturiesbefore.htm">Apparitions at Fatima - centuries before famed ones</a><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-33489025149991855042010-06-05T17:09:00.002+01:002010-06-05T17:15:22.173+01:00Jeanne d'Arc - der Film in 22 Teilen<object width="660" height="525"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/bt8-jj-RCas&hl=de_DE&fs=1&color1=0x006699&color2=0x54abd6&border=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/bt8-jj-RCas&hl=de_DE&fs=1&color1=0x006699&color2=0x54abd6&border=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="660" height="525"></embed></object><br />
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Ave Maria recorded in the great romanesque church of the Abbey of Santo Domingo de Silos, the acoustic ambiance is perfectly suited to the sung prayer and the exceeding quality of their beautiful art.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-60379709840819332042009-07-25T18:46:00.008+01:002009-07-25T19:11:03.187+01:00Mutter Anna und ihre Erscheinungen in Sainte-Anne d'Auray<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://www.decitre.fr/gi/83/9782740311783FS.gif"><img style="margin: 0pt 0pt 10px 10px; float: right; cursor: pointer; width: 322px; height: 475px;" src="http://www.decitre.fr/gi/83/9782740311783FS.gif" alt="" border="0" /></a>Aus: "DAS ZEICHEN MARIENS" Oktober 1972:<span style="font-style: italic;"><br /><br />Am vergangenen 26. Juli wurde überall das Fest der hl. Anna und des hl. Joachim gefeiert, der vorbildlichen Eltern der Heiligsten Jungfrau Maria. Im Zusammenhang damit möchte ich in</span><span style="font-style: italic;"> wenigen Zügen die wunderbare Geschichte der Erscheinungen der hl. Mutter Anna in der Bretagne in der Landebene von Auray vor beinahe 350 Jahren nachzeichnen.</span><br /><br />Der Seher: Yves Nicolazic, 40jährig, Pächter. Seit 12 Jahren verheiratet, ohne Kinder, bewohnt den winzigen Weiler Ker-Anna. Er ist für seine Frömmigkeit, seine Redlichkeit und seinen Arbeitsfleiß bekannt. Er lebt übrigens wie ein Ordensmann. Jeden Abend, nach getaner Arbeit, begibt er sich zum Bocenno, um dort zu meditieren oder meistens, um seinen Rosenkranz zu beten. Le Bocenno ist ein Feld seines Pachtlandes, wo, wie man sagt, vor langer Zeit eine Kapelle zu Ehren der hl. Anna errichtet worden war. Es existieren tatsächlich noch einige sehr alte Steine an dem vermuteten Ort, sowie ein Ablass-Kreuz (une croix de pardon) 1200 Meter von da entfernt. Jedenfalls hält sich seit mehreren Generationen das Gerücht, daß man eines Tages an ebendiesem Ort eine neue Kapelle bauen werde.<br />Nun, in einer Sommernacht, wir befinden uns im Jahre 1623, fährt Yves Nicolazic mit einem Satz aus dem Schlafe auf, indem er an die hl. Anna denkt. Plötzlich erhellt sich sein Zimmer. Dieses Licht scheint von einer angezündeten Kerze zu stammen, die gehalten wird von einer gut sichtbaren Hand. Aber das Übrige des Körpers ist nicht sichtbar. Nicolazic fühlt sich ganz und gar nicht sicher; er glaubt, sich in Gegenwart einer Seele des Fegfeuers zu befinden und betet zu ihren Gunsten 2 Pater und 2 Ave. Alles verschwindet. Sechs Wochen später dasselbe Phänomen, diesmal jedoch auf dem Feld Le Bocenno, wo Nicolazic hinging, um bei Einbruch der Nacht zu beten. Ein kleiner Unterschied: die Hand ist nicht sichtbar wie das letzte Mal, und einzig eine brennende Kerze, deren gerade Flamme vom Winde nicht bewegt wird, erscheint bei ihm, schwebend im Raum.<br />Von diesem Abend an und während langer Monate noch wird Nicolazic erst nach Einbruch der Nacht nach Hause gehen, angeführt von einer geheimnisvollen Hand, die eine brennende Kerze trägt, deren Flamme eine große Helligkeit abgibt. Dieses außergewöhnliche Licht wird zweimal von Herrn Le Roux, seinem Schwager, wahrgenommen, der nicht verfehlen wird, sein Erstaunen auszudrücken. Aber Nicolazic weiß darüber nicht mehr als er. Übrigens gibt es da eine Sache, die sich unser Seher auf keinerlei Weise erklären kann: es ist die unaussprechliche Freude, die sein Herz während des Phänomens erfüllt. Tatsächlich bleibt er überzeugt, dass er es mit einer Armen Seele zu tun hat. (Er dachte an jene seiner eigenen Mutter, die vor drei Jahren gestorben war.)<br />Nun, eines Tages, während Herr Le Roux und er selber zusammen bei ihrer Herde am Brunnen von Le Bocenno waren, sehen sie über dem Felde eine Frau erscheinen, angetan mit einem weißen Kleid leuchtender als der Schnee, mit ernstem und zärtlichem Ausdruck zugleich. Sie schwebt im Raume, unbeweglich, dem Brunnen zugewandt. Ihre Füße ruhen auf einer Wolke und ihr mildes und heiteres Gesicht ist von einem Leuchten umgeben, das das ganze Feld bis zum Horizont erhellt. Diese Erscheinung hatte die überstürzte Flucht unserer beiden Seher zur Folge, die, als sie sich wieder gefasst hatten und zur verlassenen Stelle zurückgekehrt waren, nichts mehr sahen. Einige Tage später, am 25. Juli 1624 genau, (am Vorabend des Festes der hl. Anna) als Nicolazic nach hereingebrochener Nacht wie gewohnt nach Hause zurückkehrte, geht er an dem Kalvarien-Mal (ein aus Stein gebildetes hohes Wegkreuz auf einem Sockel, mit am Kreuzesstamm befestigten abstehenden Figuren der Mut-<br />tergottes und des hl. Johannes) vorüber, entblößt sein Haupt und schlägt ein Kreuzzeichen. Plötzlich ist die Frau da, ganz nah bei ihm.<br />„Nicolazic!" Mit einer Handbewegung beruhigt sie ihn und lädt ihn ein, ihr zu folgen. Ihre Füße sind eingetaucht in eine Wolke, die sich gen Ker-Anna zu bewegt, und Nicolazic folgt. Die Frau hält in ihrer Hand immer noch eine Fackel (große Kerze), die das ganze Feld erhellt. Wird sie endlich ihre Identität verraten? Nein; angekommen beim Pachtgut des Sehers, verschwindet sie. Nun ist es des Guten zuviel für unseren armen Nicolazic. Er lässt seine Frau alleine essen; er, er hat Hunger und Durst nach einer anderen Nahrung. Er sondert sich ab in die Kornscheune und fleht zum Himmel. Was will man von ihm? Als ganze Antwort: ein unglaublicher Lärm von Schritten, von Tausenden von Schritten, wie jene einer Menschenmenge im Marsch. Er öffnet die Türe, nichts. Darauf sinkt Nicolazic zusammen. Eine schreckliche Angst überfällt ihn; ist er normal, ist er nicht im Begriffe, verrückt zu werden? Es bleibt ihm nichts mehr, als sich an seinen Rosenkranz zu klammern; er ist seine einzige rettende Planke, und das Vertrauen kehrt zurück, zur gleichen Zeit, da er eine große Liebe zur Erscheinung verspürt. Plötzlich ist sie da, bei ihm, in der Scheune, und die Korngarben widerstrahlen im Lichte. Dann — langsam und zum ersten Mal, spricht sie so:<br />„Nicolazic, fürchte dich nicht. Ich bin Anna, die Mutter Mariens. Sag deinem Rektor, dass auf dem Landstück namens Le Bocenno einst vor jedem Dorf eine Kapelle stand, die meinem Namen geweiht war, die erste, die die Einwohner der Bretagne zu meiner Ehre erbaut hatten. Es sind nunmehr 924 Jahre und 6 Monate, dass sie zerfallen ist. Ich wünsche, dass sie so bald wie möglich wieder aufgebaut werde und dass du dafür sorgst. Gott will, daß ich da verehrt werde".<br />Und unser guter Nicolazic, nunmehr beruhigt, getröstet, glückerfüllt, das Herz voller Liebe, die Seele trunken von Wonne, schläft ein wie ein Kind.<br />Was geschieht alsdann? Sie können es sich vorstellen, wenn Sie die prächtige Basilika je gesehen haben, die jetzt die Landebene von Auray beherrscht. Ein enormer Liebeselan der ganzen bretagnischen Bevölkerung hat diese majestätische Wohnung aus dem Erdboden heraussteigen lassen, die würdig ist der Mutter Mariens. Ihrerseits ließ die hl. Anna nicht auf sich warten, den Zweck ihres Besuches an diesen Örtlichkeiten zu offenbaren. Sie brachte den Seelen die Vergebung Unseres Herrn. War sie nicht die Mutter der Mutter der Barmherzigkeit? Ihr war daran gelegen, es sogleich zu beweisen. Da die Pilger zu ihr beteten, um die Bekehrung des Rektors von Pluneret zu erlangen, der sie verfolgte, erachtete die hl. Anna den Augenblick für günstig, ihre Macht und ihre Güte zu zeigen. Hier, was nun geschah: Eines Morgens erfuhr der Rektor von Pluneret, ein rauher Mann aber aufrichtig, leider schlecht informiert über was genau geschehen war, dass sich eine Wallfahrt zum Bocenno organisiere und dass die gläubigen Verehrer der hl. Anna vor einer Statue der Heiligen beten und Opfergaben zu ihren Füßen niederlegen. Da er dies nicht weiter dulden konnte, entsendete er sogleich seinen Vikar, um diesen schändlichen Betrug zu stoppen. Dieser letztere kommt wütend am Orte der Erscheinungen an, nimmt die Statue der hl. Anna und wirft sie in den Graben und versetzt schließlich dem Schemel, auf dem ein Teller stand, der dazu diente, die Gaben aufzunehmen, einen Fußtritt. Zwei Wochen später erlitt der arme Rektor einen mysteriösen nächtlichen Angriff, der ihm zwei gelähmte Arme kostete. Sie hingen ihm elendiglich auf beiden Seiten herunter. Er versuchte sämtliche Medikamente; nichts nützte. Einer seiner Priesterfreunde sprach im Spaß von den Heilungen, die sich beim Brunnen Le Bocenno ereignen würden. Der Rektor zuckte mit den Achseln, wurde heftig und wütete sehr. Aber einige Tage später, in einer sehr dunklen Nacht, ging er hin, indem er wohl darauf achtete, dass es niemand erfahre. Hätte er sich schließlich doch getäuscht? Das kann jedermann passieren.<br />Beim Brunnen gelang es ihm nicht, allein seine Arme ins Wasser zu tauchen. Er hätte einer Hilfe bedurft; aber davon konnte nicht die Rede sein, jemand zu rufen. So bescheidete er sich damit, zu beten. Ebenso tat er am folgenden Tag und dies während 8 Tagen, denn er war starrköpfig. Sein Gebet rührte die hl. Anna, die ihm die Kraft gab, auf seine Eigenliebe zu treten. Am achten Tag kam er zurück zum Bocenno mit einem Bekannten, der ihm half, sich zu entkleiden und seine gelähmten Arme in das Wasser des Brunnens zu tauchen. In diesem selben Augenblick fanden sie ihre vollen Kräfte wieder.<br />Unser Rektor, höchst erstaunt ob seiner plötzlichen und vollständigen Heilung, aufs höchste bewegt, fühlte sein Herz zerfließen vor Liebe und Dankbarkeit zu Jener, die ihm so völlig verzieh. Er leistete öffentliche Abbitte, zu Füßen der Statue, vor allen Pilgern. Sehr mitgenommen bat er um die Gunst, die erste Messe lesen zu dürfen, die an diesem Orte gefeiert würde, und um der Kapelle zu einer schnellen Erbauung zu verhelfen, die er großartig wünschte, verzichtete er auf alle seine Rechte auf die Spenden, von welchen ein Drittel ihm von Amts wegen gehörte.<br />Wir sehen, dass Gott sich stets rühren lässt von einem Akt der Demut, vor allem, wenn das verlorene Kind eines seiner bevorzugten Söhne ist.<br /><div style="text-align: right;">0livier<br /></div><div style="text-align: right;">(Le Sourire de Marie, 2, 1972)<br /></div>Aus dem Französischen übersetzt von Paul O. Schenker<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Siehe auch:</span><br /><ul><li><a href="http://www.sainteanne-sanctuaire.com/">http://www.sainteanne-sanctuaire.com/</a></li></ul><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-86647756121912451192009-06-28T19:29:00.009+01:002009-06-28T21:07:26.617+01:00Maria Himmelfahrt - Visionen der Therese Neumann, Konnersreuth<div style="text-align: center; font-weight: bold;">Aufgezeichnet von Dr. Johannes Steiner<br /></div><br /><span style="font-size:85%;"><span style="font-weight: bold; font-style: italic;">Vorbemerkung</span><span style="font-style: italic;">: Die nachstehenden Aufzeichnungen gehen auf Beobachtungen und Befragungen der Therese Neumann in ihrem Zimmer im Elternhause, zu Konnersreuth während und nach den Visionen am 15. August 1947 zurück. Die Aufzeichnungen wurden im September 1950 H.H. Pfarrer Joseph Naber und Therese Neumann vorgelesen und von beiden in manchen Punkten ergänzt und berichtigt, wofür ihnen herzlich gedankt sei. Die Darstellung gründet sich, namentlich im Vorbericht, auch auf andere Visionen zu anderen Festen des Kirchenjahres und zieht auch die Aufzeichnungen von Dr. Fritz Gerlich vom 15. August 1928 (Gerlich, Therese Neumann, Seite 262/3) heran. Im Gehorsam gegen die Dekrete des Papstes Urban VIII. wird für diese nachfolgenden Ausführungen keine andere als rein menschliche Glaubwürdigkeit beansprucht.</span></span><br /><br /><a href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/3668597529/" title="Assumption by Immaculata Helvetia, on Flickr"><img style="margin: 0px 0px 10px 10px; float: right;" src="http://farm4.static.flickr.com/3642/3668597529_be12ebf50b.jpg" alt="Assumption" width="386" height="493" /></a>Maria hatte nach der Himmelfahrt Jesu Christi ein paar Jahre beim hl. Johannes in Jerusalem verbracht, der dort und in der Umgebung wirkte. Dann zogen sie miteinander nach Ephesus. Nach einigen Jahren, in denen sich dort die Urkirche ausbreitete, erhielten sie ein schönes Haus, einige hundert Meter südwestlich der Stadt, geschenkt, das sie fortan während einer Reihe von Jahren bewohnten.*<br /><blockquote><span style="font-size:85%;">* Diese Darstellung widerspricht wohl der vom hl. Epiphanias (gestorben 403) ausgesprochenen und seit dieser Zeit in der kirchlichen Tradition feststellbaren Meinung, Maria hätte Palästina nach dem Tode Jesu nie verlassen. Aber warum sollte sie sich, die doch durch ihren sterbenden Sohn dem hl. Johannes als Mutter gegeben worden war und von diesem mit größter Verehrung und innigem Dank als solche angenommen wurde, wieder von ihm getrennt haben? Und warum man den Aufenthalt des hl. Johannes in Ephesus erst auf die Zeit nach dem Tode Mariens verlegen sollte, ist nach bisheriger Quellenforschung wohl kaum zu beweisen. Jedenfalls ist es unsere Chronistenpflicht, die Visionen der Therese Neumann, so wie sie sich durch Beobachtung und Befragung darstellen, genau aufzuzeichnen und sie dem späteren Urteile der Kirche zu überlassen.</span></blockquote>Maria empfängt nun eine Offenbarung, dass sie nicht mehr lange leben werde und spricht deshalb den Wunsch nach einer Reise nach Jerusalem aus, um dort nochmals die Wirkens- und Leidensstätten ihres Sohnes zu sehen und zu verehren. Der heilige Johannes geht mit Freuden auf diesen Wunsch ein und begleitet sie auf die Reise. In Jerusalem treffen sie überraschend auch die anderen Apostel an. Sie waren alle dort zusammengekommen. Vielleicht hatten sie sich, doch das ist nur Vermutung, nicht Vision, soweit sie in und um Jerusalem wirkten, durch Botschaften zu dem Apostel-Konzil, das etwa im Jahre 49 oder 50 stattfand, zusammenbestellt, vielleicht auch waren die in weiter entfernten Gegenden Wirkenden gleichfalls wie Maria und Johannes auf Antrieb des Heiligen Geistes nach Jerusalem gereist. Pfarrer Naber meint, der Heiland hätte wohl in seiner Güte die Gelegenheit dieser Zusammenkunft dazu benutzt, den Aposteln die Möglichkeit zu geben, die Mutter nochmals zu sehen und ihren Tod und ihre Auszeichnung vor allen anderen Menschen mitzuerleben.<br /><br />Erste Vision: Therese sieht Maria und die Apostel in einem Saale versammelt, den sie von früheren Visionen her kennt: Es ist der Nebenraum des Abendmahlsaales, in dem seinerzeit die heiligen Frauen während des Abendmahles beisammen waren und sich im Gebet auf das Passah-Fest vorbereiteten. Die Apostel sind viel älter geworden, aber Therese erkennt sie alle. Sie vermisst Jakobus (der durch Herodes etwa im Jahre 44 bereits enthauptet worden war; d. Verf.) und Thomas. Dagegen befindet sich bei ihnen auch der temperamentvolle hl. Paulus, den Therese auch von anderen Visionen her kennt, und ein weiterer Mann, den die Apostel als ihresgleichen behandeln, den sie aber nicht kennt und in keiner anderen Vision gesehen hat. Nach Meinung von Pfarrer Naber dürfte dies der hl. Barnabas gewesen sein (vgl. Apg. 9, 27; 11, 22-30; 13, 1-2; 15). Die Apostel sitzen, oder besser gesagt liegen, so wie es damals üblich war, unmittelbar um Maria herum. Sie ruhen auf gepolsterten Möbelstücken, die nach einer Seite schräg aufwärts eine Lehne haben, aber keine Rücklehne. Auch noch andere von den früheren Jüngern und andere unbekannte Männer und Frauen bemerkt Therese, "aber die saßen mehr außen herum". Von den Frauen war ihr keine bekannt. In der Apostelreihe saßen keine Frauen.<br />Sie reden nun von Jesus und während Maria von Sehnsucht und größter Liebe zu ihm bewegt wird, wird sie plötzlich ganz schwach und blass und sinkt zurück. Der hl. Johannes fängt sie auf und sie stirbt, den Kopf an die Brust dieses ihres "zweiten Sohnes" gelehnt, in seinen Armen. Im selben Augenblick sieht Therese ihre Seele als lebendigen, aber unkörperlichen Lichtstrahl dem Körper entsteigen. Es erscheint, mit lächelndem Blick, in hellstem Lichte, der Heiland, der die Seele in Empfang nimmt, worauf die Lichtgestalten ihrem Blicke wieder entschwinden. Die Apostel stehen traurig um den entseelten Leichnam. Johannes schießt ihr die Augen und den Mund und küsst sie auf die Stirne, die rechte Wange und den Mund, was dann auch die übrigen Apostel und die Frauen tun. Therese nimmt an der Trauer lebhaften Anteil und es kommen ihr während der Vision die Tränen über die Wangen. Während sie nachher im Zustand der Eingenommenheit das erzählt, gerät sie wieder in den Zustand der Schauung, es folgt die zweite Vision, die Beisetzung des Leichnams.<br /><br />Zweite Vision: Der Leichnam wurde von Frauen zur Beisetzung hergerichtet, gesalbt und mit Binden umwickelt, wobei scharf riechende Kräuter mit eingebunden wurden. Petrus und Jakobus (d. J.) gehen hinaus in das Tal des Baches Cedron und sehen sich nach dem Grabe um, in das Mariens Leichnam gebracht werden soll. Es ist in den aus dem Tal ansteigenden Felsen geschlagen, und zwar so, dass sein Eingang nicht senkrecht (wie beim Grabe Christi), nicht waagrecht (wie beim Grab des Lazarus), sondern schräg liegend zugehauen ist. Man steigt dann erst ein paar Stufen hinab (bei Lazarus viel mehr, bei Christus keine), dann geht die Grabkammer in einen waagrechten Stollen über. Das Grab hat keinen Vorraum, wie das des Heilands, sondern nur eine über dem Eingang liegende, schiefe Türe. Noch am selben Tage, einem Samstag, wird der Leichnam dort beigesetzt und das Grab versiegelt. Die Angabe "Samstag" stammt nicht aus dem Erfahrungs- und Schauungsbereiche der Therese, sondern wurde auf Befragen im erhobenen Ruhezustande (der nach jeder hl. Kommunion, aber auch sonst bei bestimmten Anlässen auftritt) gemacht.*<br /><blockquote><span style="font-size:85%;">* Es ist hier leider nicht Raum und Anlass, auf die verschiedenen Zustandsformen der Therese Neumann einzughen. Wer sich dafür oder für die Lebensgeschichte der Therese Neumann, für ihre sonstigen Visionen und überhaupt für die Geschehnisse in Konnersreuth interessiert, möge sich beim Verlag Schnell & Steiner, München, auf das Buch "Therese Neumann" von Dr. Fritz Gerlich vormerken lassen...</span></blockquote>Auch die bei den weiteren Visionen gemachten Wochentagsangaben gehen auf diese Quelle zurück. Der Tod Mariens war am selben Tage, aber ziemlich früh am Morgen erfolgt. Die morgendliche Zeit erkennt Therese während der Schauung aus dem Sonnenstand und dem Strahleneinfall, da sie diesen Saal ja auch zu anderen Tageszeiten (Abendmahl) gesehen hatte.<br /><br />Die folgende dritte Vision ist die schönste und ergreifendste, die Hauptvision des Mariä-Himmelfahrts-Festes. Therese sieht sich vor das Grab Mariens versetzt. Es ist früher Morgen (Sonntag); niemand weit und breit zu sehen. Plötzlich kommt Licht von oben: zwei Engel schweben mit der Seele Mariens herab. Therese erkennt den einen: es ist der Verkündigungsengel Gabriel, den anderen kennt sie nicht (nach Angabe im erhobenen Ruhezustande ist es der Schutzengel Mariens gewesen). Die drei Lichtgestalten schweben, ohne durch die verschlossene Tür irgendwie behindert zu sein, in das Grab hinein. Sie kommen sofort wieder, aber Maria ist nicht mehr ein durchsichtiger Lichtstrahl, sondern kommt mit ihrem nun wieder lebendigen, verklärten Leibe heraus, strahlend und mit einem Gewande aus Licht umkleidet. Es ist nicht zu beschreiben; am nächsten kommt man, wenn man sagt, es glänzt wie frischer Schnee in der Sonne. Doch sagt das noch viel zu wenig. Der Kopf und die Hände sind frei, auch die Füße sind ein klein wenig zu sehen. Die Herrlichkeit und die Freude der Erscheinung teilt sich auch der Seherin mit und auch die Anwesenden können in etwa daran teilnehmen, da sie ein wie sonst nie zu beobachtendes, strahlendes, menschliches Antlitz sehen dürfen. Die Engel führen Maria, sie unter dem Arme stützend, die andere Hand am Rücken, und tragen sie in die Höhe. Dieses Tragen ist jedoch sicher mehr als Ehre denn als Notwendigkeit anzusehen, denn irgend eine Schwere befindet sich offensichtlich nicht mehr am Leibe Mariens (der ja auch durch die geschlossene Türe des Grabes herauskam). Der Blick Theresens folgt den Gestalten, plötzlich steigert sich der Freudenausdruck in ihrem Angesicht bis zur höchsten Möglichkeit. Es erscheint von oben her Christus in unerhörtem Glanze mit dem himmlischen Hofe: ungezählten Engeln und Heiligen. Der Heiland schwebt Maria entgegen, neben ihm, unkörperlich, aber zu erkennen, der hl. Joseph. Beim Zusammentreffen übernimmt er dann mit dem hl. Joseph an Stelle der Engel selbst die weitere Begleitung, um sie, bei deren Fiat sich Himmel und Erde vermählten, nun unter dem Jubel der seligen Scharen als Königin des Himmels und der Erde aufzunehmen und zur Krönung zu führen.<br /><br />In einer bei den sonstigen Visionen bei weitem nicht in diesem Ausmaß zu beobachtenden Bewegung nimmt Therese Anteil an diesem herrlichsten und freudigsten Geschehen im Leben Jesu und Mariens. Sie ruft "mit, mit" und streckt den emporschwebenden Gestalten die Hände nach, sich auf die äußersten Spitzen der Zehen erhebend, sodass man unwillkürlich schaut, ob sie denn noch auf dem Boden stünde. In der Tat wird durch eine Reihe von absolut glaubwürdigen Zeugen, darunter mehrere geistliche Herren, ausgesagt, dass sie, als sie sich bei dieser Vision im Jahre 1938 im Steyler Kloster in Tirschenreuth befand, ein Stück mit emporgenommen worden sei und einige Zeit in der Luft geschwebt habe. Am 24.9.1950 traf ich in Konnersreuth einen Augenzeugen dieses Vorfalles, einen Herrn aus Hildesheim, der sich für die Wahrheit verbürgte. Therese sei etwa 15-20 cm vom Fußboden erhöht gewesen und habe in diesem freischwebenden Zustand eine Zeit lang verharrt. Ich selbst habe im Jahre 1947 einen Abstand vom Boden nicht beobachten können.<br />Ein anderes Begebnis muss im Zusammenhang mit dieser Vision erzählt werden: Am 7. Juli 1940 hatte Therese nach der Rückkehr von der Primizfeier des Konvertiten-Priesters Paul Lütten - früher evangelisch, Tanzlehrer in Hamburg - nach Eichstätt einen Schlaganfall erlitten (linkshirniger Schlaganfall in 3 Schüben am 7., 10, und 13.7. - Blutung in die innere Kapsel -, der die ganze rechte Körperseite lähmte. Lt. Testat des betreuenden Münchner Arztes Dr. M.J. Das rechte Bein war gelähmt, der Arm hing herab, das rechte Auge konnte nicht mit dem linken mitgehen, sondern stand immer geradeaus, was Schielen und starke Erschwerung des Sehens mit sich brachte, der rechte Mundwinkel hing unbeweglich herab, die Zunge war behindert, sodass sie nur schwer verständlich lallen konnte. Neun Tage hatte sie mehr oder weniger bewusstlos dahingedämmert. Bei der Vision am Mariä Himmelfahrtstage 1940 geschah nun nach Theresens eigenen Worten folgendes:<br />"Als die Mutter mit den Engeln dem Grabe entschwebt war, lächelte sie mich an, schwebte auf mich zu und hielt ihre rechte Hand links über meinen Kopf. Da ging's, obwohl ich sonst während der Vision von außen her nichts spüre, von da aus wie ein ganz starker elektrischer Schlag nach rechts in den Körper. Ich erhob meine Hand, um die Hand der Mutter zu ergreifen." Pfarrer Naber erzählt dazu: "Für uns alle war es rührend zu sehen, wie sie während der Vision plötzlich zusammenzuckte und sofort freudig mit dem bisher gelähmten rechten Arm gegen die linke Kopfseite griff. Auch der Mundwinkel stellte sich sofort wieder gerade und sie konnte hernach völlig normal sprechen. Das Auge bewegte sich während der weiteren Vision mit, sie konnte aufstehen und gehen. Wir hatten alle eine überhaus große Freude." Nach den Visionen ist Therese sofort ohne Führung in die Kirche gegangen.<br />Dieser Vorfall wurde mir auch - in persönlicher Rücksprache - durch den Arzt bestätigt, der den Schlaganfall unmittelbar nach dem Eintritte elf Tage lang sorgfältig, aber in Bezug auf die Lähmungen vergeblich, behandelt hatte und der auch bei dieser plötzlichen Heilung zugegen war. Es waren auch noch weitere Zeugen anwesend, auch Geistliche, darunter der jetzige Regensburger Domprediger, der dem Verfasser selbst schon diesen Vorfall erzählt hatte.<br />Ich habe es für meine Pflicht gehalten, auch diese die großen Visionen von Mariä Himmelfahrt begleitenden äußeren Geschehnisse, durch die ja das Geschaute nur erhärtet werden kann, dem Leser nicht vorzuenthalten.<br /><br />Die Visionen sind mit der dritten Schauung noch nicht abgeschlossen. Mitten in den Freudenkundgebungen über das eben Erlebte richtete sich Therese plötzlich wieder empor. Ihre Hände fahren bis in etwa Schulterhöhe und sie sieht folgende vierte Schauung:<br /><br />Der beim Tode Mariens noch fehlende Apostel Thomas ist inzwischen auch noch in Jerusalem eingetroffen (Montag). Er ist betrübt, dass er zu spät kam und will die Muttergottes wenigstens im Grabe noch einmal sehen. Es vereinbaren deshalb alle Apostel, nochmals gemeinsam zum Grab zu gehen. Therese sieht das, sieht sie kommen und das unverletzte Siegel prüfen (Dienstag früh). Erstaunt blicken sie sich dann nach Entsiegelung und Öffnung der Türe im Grabe um. Sie finden nichts mehr außer einem: Die Binden, in die Maria gewickelt gewesen war, liegen noch auf ihrem Platze und zwar genau so, wie wenn sie noch einen Leichnam einschlössen. Therese, lächelnd, nimmt den Zeigefinger und tupft zweimal nach unten. Sie hat es, wie sie hernach im Zustande der Eingenommenheit erzählte, einem der Apostel nachgemacht, der mit seinem Zeigefinger die noch gewickelt stehenden Binden an zwei Stellen niedergetupft hat, um den anderen gewissermaßen darzutun, dass nirgends mehr etwas drinnen sei. Die Binden waren wohl durch die Salben verklebt und auch durch die miteingewickelten Kräuter gestützt, sodass sie ohne äußere Einwirkung nicht zusammenfielen; das Entsteigen des Leibes Mariens ist als solche Einwirkung nicht anzusehen, denn der nun nicht mehr irdischen Gesetzen unterworfene Leib wurde durch die Einwickelung ebensowenig behindert wie durch Fels und Türe.<br />Die Apostel machen einander auch auf einen unirdischen Wohlgeruch aufmerksam, der sich im Grabe befindet. Therese gibt das Empfinden dieses Wohlgeruches während der Vision durch entzücktes, kräftiges Einziehen der Luft mit sich leicht blähenden Nasenflügeln kund. Man merkt auch ihren Handbewegungen, ihrem immer wieder Hinaufweisen und ihren Mienen an, dass sie den Aposteln zeigen möchte, was geschehen ist.<br />Diese verlassen nach längerer Zeit und eifrigem Reden erfreut das Grab, offenbar überzeugt, dass den Umstände nach (versiegeltes Grab, unversehrte Tuchwickelung, Wohlgeruch) der Leib Mariens in den Himmel aufgenommen worden sein müsse, wenngleich sie dies selbst nicht gesehen haben.<br /><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;">Aus den Gebeten der Kirche</span><br />zu den Festtagen Mariä Himmelfahrt, 14. und 15. August<br /></div><br />Gebenedeit und hochverehrt bist du, Jungfrau Maria; in unversehrter Jungfräulichkeit bist du des Heilandes Mutter geworden. Jungfrau, Gottesgebärerin! Er, den die ganze Welt nicht fasst, Er schloss bei Seiner Menschwerdung Sich ein in deinen Schoß.<br />Selig bist du, Jungfrau Maria, die du den Schöpfer des Weltalls getragen. Du gebarst Ihn, der dich schuf und bleibest Jungfrau auf ewig.<br />Selig der Schoß der Jungfrau Maria, der getragen den Sohn des ewigen Vaters.<br />Alleluja, alleluja. Aufgenommen ward Maria in den Himmel; drob freuet sich der Engel Heer. Alleluja. Aufgenommen ward Maria in den Himmel, drob freuen sich die Engel, in Lobgesängen preisen sie den Herren, alleluja.<br /><br /><div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;">Magnifikat</span><br />(Gebet Mariens bei Elisabeth)<br /></div><br />"Hochpreiset meine Seele den Herrn. Und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland. / Denn Er hat herabgeschaut auf die Niedrigkeit Seiner Magd; siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. / Denn Großes hat an mir getan der Mächtige; heilig ist Sein Name. / Und Sein Erbarmen waltet von Geschlecht zu Geschlecht, über allen, die Ihn fürchten.<br /><br /><span style="font-size:100%;"><span style="font-style: italic;font-family:lucida grande;" >Lb. Mutter hilf, daß wir treu Gottes hlgst. Willen erfüllen! - In hl. Gebete vereint! - Theres Neumann</span></span><br /><br /><span style="font-size:78%;">Mit kirchlicher Druckgenehmigung. München, den 29.9.1950. G.V. Nr. 8906, Buchwieser, Generalvikar.</span><br /><br />Abbildung Quelle siehe: <a href="http://www.brigidmarlin.com/Pages/Mysteries.html">http://www.brigidmarlin.com/Pages/Mysteries.html</a><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-7145533778485156212009-03-22T16:44:00.011+01:002009-03-22T21:33:53.949+01:00Maria, die Mutter von der Immerwährenden Hilfe - Ein Hoffnungsstern auf dem Meere dieses Lebens<div style="text-align: center;"><span style="font-weight: bold;">Stern im Lebensmeere!</span><br /></div><br /><a href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/3376139375/" title="Madre del Perpetuo Soccorso by Immaculata Helvetia, on Flickr"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" src="http://farm4.static.flickr.com/3610/3376139375_5cf5d2d1dc.jpg" alt="Madre del Perpetuo Soccorso" width="332" height="500" /></a>Jedes Menschenkind hienieden gleicht einem Schifflein auf dem sturmbewegten Meere. Wenn es geboren wird, fährt es hinaus auf die hohe See, wo gar viele in den Stürmen des Lebens untersinken und zu Grunde gehen. Nur wenn Maria auf deinem Fahrzeug ist, dich begleitet und beschützt, nur wenn du dein Auge nicht von Maria, dem Meeresstern, abwendest, nur dann wird dein schwaches Schifflein unbeschädigt ans Ziel kommen. Wie schön und wahr sagt der heilige Franz von Sales: "Die seligste Jungfrau ist immer der Polarstern und Sicherheitshafen aller Menschen gewesen, die auf dem Meere dieses armseligen Erdenlebens herumirrten. Alle jene, die zu diesem Sterne hinaufschauen, werden vor den Klippen und Abgründen der Sünde bewahrt bleiben." Aber auch jene, die in die Sünde gefallen sind, finden bei Maria eine liebreiche Mutter, die ihnen hilft, vom Falle aufzustehen, um alles wieder gut zu machen. Denn Maria ist die Ausspenderin der Barmherzigkeit Gottes, die Verwalterin der Gnadenschätze.<br />Gott hat einen großen Teil der Gnaden an die Verehrung ihrer Bilder geknüpft, das beweisen die Gnadenbilder in der ganzen Welt. Aber auch jedes Marienbild kann für seinen Besucher und Verehrer zu einer Gnadenquelle werden. Einer besonderen Verehrung erfreuen sich die Bilder der Unbefleckten Empfängnis, von der Schmerzhaften Mutte, der Mutter vom Guten Rat, und besonders Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe.<br />Wie wohlgefällig gerade diese Verehrung der allerseligsten Jungfrau ist, bezeugen die zahllosen Wunder und Gebetserhörungen, die infolge dieser Andacht stattfanden.<br />Seit der Auffindung des alten, ehrwürdigen Gnadenbildes ergießt sich ein wahrer Gnadenstrom aus den mütterlichen Händen Mariä über alle Völker und Nationen, die sie als Mutter von der Immerwährenden Hilfe anrufen.<br /><br /><div style="text-align: center; font-weight: bold;">Das Gnadenbild<br /></div><br />Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe befindet sich in der Kirche des heiligen Alfons zu Rom. Nach dem Urteile der Kunstkenner soll es aus dem 13. oder 14. Jahrhundert stammen. Herrlich und wunderlieblich auf Goldgrund gemalt, weist es auf einen frommen und ebenso geschickten Künstler hin. Bei seinem Anblick rief Papst Pius IX. aus: "O wie schön, wie schön ist es!"<br />Auf der Insel Kreta war es schon längst als wundertätig verehrt worden. Da, um die Mitte des 15. Jahrhunderts, da schon die Einfälle der Türken drohten, wurde es von einem Kaufmann entwendet, der es, wohl in gewinnsüchtiger Absicht, nach Rom brachte. Dort angelangt, erkrankte er aber schwer. Dem Tode nahe, übergab er das Bild seinem Freunde und Gastgeber, mit der dringenden Bitte, es in einer Kirche Roms zur öffentlichen Verehrung aufzustellen. Der Freund versprach es ihm, wurde aber von der eigenen Frau an der Ausführung verhindert.<br />Dreimal erschien ihm Maria im Traume und forderte ihn mit ernsten Worten auf, sein Versprechen zu erfüllen. Vergebens!<br />Nun erschien ihm Maria zum letztenmal und sprach: "Ich habe dich dreimal ermahnt und dreimal hast du meinen Befehlen widerstanden; damit ich also aus deinem Hause komme, wird es notwendig sein, dass du zuerst hinausgehst." Und so geschah es auch. Der Mann wurde krank und starb bald darauf. Aber auch diese Strafe vermochte den Starrsinn der eigennützigen Witwe nicht zu brechen. Da kam eines Tages ihr kleines, unschuldiges Töchterchen nach Hause mit der Botschaft: "Mutter, Mutter, ich habe soeben eine schöne Frau gesehen, die zu mir gesagt hat: 'Gehe zu deiner Mutter und melde ihr: Unsere Liebe Frau von der Immerwährenden Hilfe will in einer Kirche Roms öffentlich erehrt werden.'" -<br />So viele Zeichen konnte die Witwe nicht mehr widerstehen und überlegte, in welche Kirche sie das Bild bringen sollte: Da erschien Maria nochmals ihrem Töchterchen und sagte: "Zwischen meiner lieben Kirche Santa Maria Maggiore und der meines geliebten Sohnes Sankt Johannes im Lateran will ich aufgestellt und verehrt werden." Daselbst befand sich aber die Kirche des heiligen Matthäus, die damals im Besitze der Augustinermönche war. Am 27. März 1499 wurde das Gnadenbild in feierlicher Prozession in diese Kirche übertragen und dort auf dem Hochaltar aufgestellt.<br />Hier teilte nun Maria ihre Gaben und Gnaden reichlich aus und wirkte dreihundert Jahre lang viele Wunder, bis die Kirche im Jahre 1798 von der damaligen Revolutionsregierung wegen Straßenbau zerstört wurde. Das Bild wurde aber gerettet und fand in der stillen Hauskapelle eines anderen Augustinerklosters ein verschwiegenes Plätzchen. Doch lange Jahre wusste man in Rom nicht mehr, wohin sich die wundertätige Madonna geflüchtet hatte.<br />Mittlerweile war ganz in der Nähe der zerstörten Matthäuskirche ein neues Heiligtum erstanden: die Sankt Alfons-Kirche der Redemptoristen. Diesen übergab Papst Pius IX. dann das wiedergefundene Gnadenbild. Am 26. April 1866 wurde es in feierlicher Prozession dorthin übertragen. Am Abend des 3. Mai erschien der Heilige Vater unerwartet in der Redemptoristenkirche, um das Gnadenbild zu verehren. Wie viele Tausende von Rompilgern sind seither seinem Beispiel gefolgt!<br />Alsbald zeigte sich Maria als die liebreiche Mutter und Gnadenspenderin. Es geschahen Wunder auf Wunder. Da beschloss das Vatikanische Kapitel, das Bild mit einer goldenen Krone zu schmücken. Dies geschah am 23. Juni 1867.<br /><br /><div style="text-align: center; font-weight: bold;">Wir wallen zur Mutter der Gnade!<br /></div><br />"Machet sie bekannt!" hatte Pius IX. gesagt, als er den Redemptoristen das Bild von der Immerwährenden Hilfe übergab. Das haben sie seither nach Kräften getan. Maria selbst hat sie hierin durch die zahllosen Wunder und Gebetserhörungen unterstützt. In Tausenden von Kirchen finden sich Abbildungen des Gnadenbildes, die sich in vielen Fällen ebenfalls als wundertätige erwiesen haben. Millionen kleiner Andachtsbildchen werden ständig über die ganze Welt verteilt. Tausende von frommen Verehrern suchen und finden täglich Trost und Hilfe bei der Mutter von der Immerwährenden Hilfe.<br />Die "Erzbruderschaft" U. L. Frau von der Immerwährenden Hilfe hat sich schon längst über alle Weltteile verbreitet und ist von den Päpsten mit vielen Ablässen bereichert worden. Es genügt, seinen Namen eintragen zu lassen. Die "Gebetswache" als Neubelebung derselben ist das organisierte Bittgebet einer ganzen Pfarrei zu Maria von der Immerwährenden Hilfe. Sie hat sich als Segensquelle für Seelsorger und Gläubige erwiesen.<br /><br /><div style="text-align: center; font-weight: bold;">Maria hilft immer!<br /></div><br />Von allen Titeln, unter denen die Gläubigen Maria anrufen, ist ohne Zweifel "Mutter von der Immerwährenden Hilfe" der schönste und trostreichste. Maria hat diesen Titel selbst gewählt, damit wir in allen Bedrängnissen zu ihr unsere Zuflucht nehmen. Er zeigt uns die unbegrenzte Macht und Barmherzigkeit, von der ihr zärtliches Herz überströmt, so dass es weder eine Zeit, einen Ort, noch eine Not gibt, in der diese gute Mutter uns nicht zu Hilfe kommt, wenn wir sie mit Vertrauen anrufen. Darum hat auch diese Andacht so schnelle Verbreitung gefunden.<br />In der Tat, wenn sie ein einziges Mal ihre Hilfe versagte, dann wäre sie nicht mehr immerwährend. Sie muss helfen, wenn wir sie darum bitten, obgleich wir wegen unserer Fehler und Sünden ihre Hilfe nicht verdienen. Je armseliger wir sind, desto schneller ist sie zur Hilfe bereit.<br />Du wirst vielleicht sagen: Ich habe Maria schon oft angerufen, z. B. bei jenem Leiden, in jener Lage, und sie hat mir doch nicht geholfen. Bedenke wohl, Maria, die immer geneigt ist, dein Gebet zu erhören, verpflichtet sich nicht, dir gerade das zu geben, um was du bittest, sondern vielmehr das, was dir notwendig und heilsam ist.<br />Gehen wir deshalb immer mit einem unerschütterlichen Vertrauen zu Maria, und auch wir werden ihre Hilfe erfahren.<br /><br /><div style="text-align: center; font-weight: bold;">Maria, die Zuflucht der Sünder<br /></div><br />Wie Maria einer Heiligen geoffenbart hat, macht es ihr Freude, Zuflucht der Sünder genannt zu werden. "Wenn sich ein Sünder an mich wendet", sagte sie, "sehe ich weder auf die Zahl, noch auf die Größe seiner Sünden, sondern nur auf das Gebet, das aus seinem Herzen zu mir emporsteigt." Sie hat die Macht, eine dem ewigen Tode anheimgefallene Seele wieder zum Stande der Gnade zu erwecken. Bei allen Bekehrungen reicht Maria dem Sünder die Hand.<br />In einer Stadt Belgiens verfiel im November 1871 ein Freimaurer in eine schwere Krankheit. Die Ärzte gaben die Hoffnung auf, und ebenso musste man an der Rettung seiner Seele zweifeln; denn so oft der Kranke an eine christliche Vorbereitung zum Tode ermahnt wurde, befahl er, das ihm lästige Gespräch abzubrechen. Als dies einige fromme Frauen erfuhren, beschlossen sie, zu Maria ihre Zuflucht zu nehmen, die immerwährend allen zu Hilfe kommt. Sie ließen ein Bild Mariä von der Immerwährenden Hilfe unter das Kissen des Kranken legen und begannen zugleich eine neuntägige Andacht zu ihr. Da nach Ablauf der neun Tage der Kranke immer noch in seiner Verstocktheit verharrte, fingen sie eine zweite Novene an. Aber auch die zweite vermochte nicht, das Herz des verstockten Sünders zu erweichen; denn es ist schwer, in den Banden einer geheimen Gesellschaft verstrickt, die todbringenden Fesseln zu sprengen. Gegen Ende der dritten Novene verlangte der Kranke selbst einen Priester und beichtete mit großer Reue seine Sünden. Und nachdem er alles geleistet hatte, was die heilige katholische Kirche von den Mitgliedern der Freimaurerei verlangt, verschied er auf christliche Weise aus diesem Leben.<br />So lohnte in diesem Falle Unsere Liebe Frau von der Immerwährenden Hilfe das beharrliche, vertrauensvolle Gebet.<gen. abend="" mai="" erschien="" heilige="" vate="" unerwartet="" gnadenbild="" viele="" rompilgern="" sindseither="" beispiel="" alsbald="" zeigte="" liebreiche="" geschahen="" dabeschloss="" vatikanische="" goldenen="" krone="" dies="" geschah="" am="" juni="" wollen="" zurmutter="" machet="" hatte="" pius="" redemptoristen="" haben="" seither="" ften="" hierin="" durch="" zahllosen="" wunder="" tausendenvon="" kirchen="" abildungen="" llenebnfalls="" tig="" erwiesen="" milionen="" kleiner="" andachtsbildchen="" ndig="" berdie="" ganze="" welt="" tausende="" frommen="" verehrern="" suchen="" finden="" glich="" trost="" erzbruderschaft="" ngst="" ber="" alle="" weltteile="" verbreitet="" psten="" vielen="" ssenbereichert="" seinen="" namen="" eintragen="" gebetswache="" neubelebung="" derselbenist="" ds="" organisierte="" bittgebet="" gazen="" pfarrei="" als="" segnsquelle="" r="" seelsorge="" ubige="" hilft="" denen="" ubigen="" ohne="" zweifel="" nste="" diesen="" titel="" damit="" ngnissen="" ezigt="" unbegrenzte="" rtliches="" dass="" esweder="" not="" gute="" mutter="" uns="" darum="" hatauch="" diese="" schnelle="" verbreitung="" wennsie="" einziges="" mal="" dann="" re="" siemuss="" wennwirsie="" obgleich="" wegen="" unserer="" fehler="" nden="" hilfenicht="" je="" armseliger="" desto="" schneller="" zur="" wirst="" vielleicht="" habe="" schon="" jener="" undsie="" doch="" nicht="" bedenke="" geneigt="" dein="" gebet="" verpflichtet="" gerade="" um="" du="" vielmehr="" dir="" notwedndig="" undheilsam="" gehen="" deshalb="" einem="" tterlichen="" vertrauen="" auch="" wir="" werden="" hlfe="" wie="" heiligen="" geoffenbart="" macht="" ihr="" geannnt="" wenn="" sich="" mich="" wndet="" sagte="" sehe="" ich="" weder="" aufdie="" e="" sondern="" nur="" seinem="" herzenzu="" mir="" hat="" ie="" mewigen="" anheimgefallene="" wieder="" zumstande="" gnade="" bei="" bekehrungen="" reicht="" dem="" nder="" stadt="" belgiens="" verfiel="" im="" novembe="" 1871="" freimaurer="" eineschwere="" rzte="" gaben="" diehoffnung="" ebenso="" musste="" man="" rettung="" seiner="" seele="" oft="" an="" vorbereitungzum="" tode="" befahl="" ihm="" stige="" ch="" alsdies="" einigefromme="" frauen="" beschlossen="" maria="" ihre="" zuflucht="" hrend="" allen="" en="" ein="" bild="" unter="" kissen="" des="" kranken="" legen="" begannen="" zugleih="" eine="" gite="" andacht="" da="" nach="" ablaufder="" neun="" tage="" immer="" noch="" inseiner="" vertocktheit="" fingen="" sie="" einezweite="" aber="" auchdie="" zweite="" vrmochte="" herz="" desverstockten="" ndrs="" denn="" es="" ist="" banden="" einer="" geheimen="" gsellschaft="" todbringenden="" fesseln="" zu="" gegen="" ende="" dritten="" novene="" verlangte="" kranke="" selbst="" einen="" priester="" beichtete="" mit="" erreue="" seine="" und="" nachdem="" alls="" geleistet="" was="" die="" helilige="" katholische="" kirche="" den="" mitgliedern="" freimaurerei="" verschied="" er="" auf="" christliche="" weise="" aus="" so="" lohnte="" in="" diesem="" falle="" unsere="" liee="" frau="" von="" der="" hrenden="" hilfe="" das="" vertrauensvolle=""><span style="font-size:78%;"><br /><br />Aus: Marianus, Maria die Mutter von der Immerwährenden Hilfe - Ein Hoffnungsstern auf dem Meere dieses Lebens. - Kanisius-Verlag, 13. Auflage, Nihil obstat: Julius Desfossez, librorum censor. Imprimatur: Friburgi Helv., die 2 januarii 1950 L. Waeber, vic. gen.</span><br /></gen.><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-86499346979931447662008-03-01T09:30:00.007+01:002008-03-01T10:41:46.408+01:00Das Gnadenbild Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe<a href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2301943558/" title="ULF von der Immerwährenden Hilfe by Immaculata Helvetia, on Flickr"><img style="margin: 0px 10px 10px 0px; float: left;" src="http://farm3.static.flickr.com/2387/2301943558_bc1da91941.jpg" alt="ULF von der Immerwährenden Hilfe" height="500" width="350" /></a>Das Urbild (der zahllosen Bilder ULF von der immerwährenden Hilfe, wie sie auf der weiten Welt verbreitet sind) thront zu Rom auf dem Hochaltar der kleinen Redemptoristenkirche Sant' Alfonso auf dem Esquilin, im Osten der Ewigen Stadt.<br />Das Bild der Mutter von der immerwährenden Hilfe hat eine Größe von 41,5 x 53 cm und ist auf Nussbaumholz gemalt. <span style="font-style: italic;">(Das Bild ist eine Temperamalerei, nach einem Verfahren, wobei der Farbstoff mit Eiweiß, Eigelb, Leim und noch anderen Stoffen vermengt wird.)</span> Aus dem goldenen Hintergrunde tritt vor allem die Gestalt der jungfräulichen Gottesmutter hervor, und als "Mutter Gottes" ist sie ausdrücklich in großen Buchstaben durch zwei abgekürzte griechische Worte zu ihren Häupten gekennzeichnet. Auf unzähligen Erzeugnissen der byzantinischen Kunst (die ehedem in Byzanz oder Konstantinopel ihre Heimat hatte), ist die seligste Jungfrau in derselben oder fast derselben Weise dargestellt. Ihr schönes, edles Antlitz ist oval. Sie hat einen kleinen Mund, eine feine, lange Nase, ungemein seelenvolle Augen und sehr schlanke Finger. Sie trägt ein Kleid von roter Farbe, das am Halse und vorn an den Ärmeln mit einfachen Verzierungen versehen ist. Ihre Haare sind durch ein feines Haarnetz von bläulich grüner Farbe zusammengehalten. Vom Haupte herab umwallt ihre jungfräuliche Gestalt ein großer, dunkelblauer Mantel, der in seiner oberen Hälfte doppelt gefaltet ist, so dass sich eine Art Pelerine bildet, und davon hängen auf dem rechten Oberarm goldene Fransen herab. Viele Goldlinien dienen dazu, die Falten des Mantels anzudeuten... In der Mitte des Hauptes leuchtet auf dem Mantel Mariens ein achtstrahliger Stern und seitwärts davon ein kreuzförmiges Gebilde. Ein kunstvoller Heiligenschein in erhabener Arbeit umgibt Mariens Haupt.<br />Auf ihrem linken Arm trägt die Gottesmutter das Jesuskind. Es ist völlig bekleidet, nicht bloß mit einem grünen Leibrock, sondern auch mit einem gelbbraunen Mantel, den ein hellroter Tuchstreifen umgürtet, der nur einen Teil des Oberkörpers frei läßt. Auch bei den Kleidern des Jesuskindes sind Goldlinien reichlich verwendet. Ein großer Heiligenschein mit eingezeichnetem Kreuze umgibt das Haupt des Kindes, bei dem die ungewöhnlich hohe Stirn und der weisheitsvolle Blick auffallen, und nebenan stehen wiederum die abgekürzten Worte "Jesus Christus". Die eigenartige Haltung des Kindes und die vom linken Fuße fallende Sandale werden weiter unten ihre Erklärung finden.<br />Endlich erblicken wir auf unserem Bilde zwei Engelsgestalten in Halbfigur, die die Werkzeuge des Leidens Christi tragen. Die griechischen Buchstaben über ihren Häuptern kennzeichnen den Engel links vom Beschauer als den Erzengel Michael, den Führer der himmlischen Heerscharen, der nach vielen Schrifterklärern dem Todesangst leidenden Erlöser im Ölgarten Stärkung brachte. Er trägt in verhüllten Händen - zum Zeichen der Ehrfurcht - das Essiggefäß, das bei der Kreuzigung Christi erwähnt wird (Joh. 19, 29), daraus ragen hervor der Ysopstengel mit dem Schwamm voll Essig, der dem dürstenden Erlöser am Kreuz gereicht wurde, sowie die Lanze, die nach dem Verscheiden Christi seine heilige Seite öffnete. Rechts dagegen erscheint der Erzengel Gabriel und er trägt in verhüllten Händen das Kreuz mit den vier Nägeln. Es ist ein "byzantinisches" Kreuz, scheinbar mit drei Querbalken; über dem eigentlichen Querbalken in der Mitte ist nämlich noch die Kreuzesinschrift angebracht und darunter das "suppedaneum", ein Querholz zur Stütze der Füße. Der jugendliche Jesus faßt die Hand der Mutter mit beiden Händen, ängstlich und vielleicht auch ein wenig verwirrt beim Anblick des Engels mit dem Kreuz. In der ängstlichen Suche nach Zuflucht scheint sich die Sandale gelöst zu haben. Die Aussage des Bildes könnte umschrieben werden: Die Mutter für ihn und die Mutter für uns. Er ein Mensch in Ängsten wie wir. Das Programm seines Lebens ist die Erfüllung des Vaterwillens - und das durch alle Tiefen menschlichen Lebens. Sie die Mutter der Güte mit dem Blick zu uns und für uns, die Mutter von der Immerwährenden Hilfe, die Mutter der dauernden Zuwendung, die Mutter, die immer ein offenes Ohr für uns hat, die Mutter mit der starken Hand, an die wir uns klammern können. Als Menschen in Ängsten halten wir Ausschau nach Hilfe, die bleibt; nach Güte, die sich uns zuwendet; nach Geborgenheit, der es nicht zu viel ist, zuzuhören; nach Händen, die sich uns nicht entziehen.<br /><br /><a href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/2301150979/" title="ULF von der Immerwährenden Hilfe by Immaculata Helvetia, on Flickr"><img src="http://farm3.static.flickr.com/2046/2301150979_b3e1363e50.jpg" alt="ULF von der Immerwährenden Hilfe" height="370" width="500" /></a><br /><span style="font-size:130%;"><span style="font-style: italic; font-weight: bold;"><br />Maria Immerhilf!</span></span><br /><br />Was meine Seele hütet,<br />Ich sag's nur Gott und Dir!<br />Denn Du bist meine Liebe,<br />Du liebst mich für und für!<br /><br />Du sprichst, wenn alle schweigen,<br />Ein mächtig flehend Wort;<br />Du hilfst, wenn alle klagen,<br />Und nimmst den Kummer fort!<br /><br />Du weißt um alle Sorgen,<br />Die je mein Leben trägt;<br />Du weißt um jedes Hoffen,<br />Das je mein Herz bewegt!<br /><br />Und wie sich Gott Dir neiget,<br />Hörst gern Du mein Gebet,<br />Dass leis mir durch die Seele<br />Ein stilles Wunder geht!<br /><br />Mein Schifflein auf den Wellen<br />Treibt manch gefährlich Spiel<br />Mit wetterschweren Winden,<br />Die's halten fern vom Ziel.<br /><br />O hör' mein treues Flehen,<br />Das hallt im hohen Schilf:<br />Dass ich die Heimat finde,<br />Maria, immer hilf!<br /><br /><span style="font-style: italic;">A. Ulrich, C. SS. R.</span><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-5198008530718460742007-11-10T09:49:00.001+01:002007-11-10T09:49:48.384+01:00Die Wunderhostie von Seefeld / Innsbruck<p><strong><a href="http://lh6.google.com/immaculata.maria/RzVwqMtguUI/AAAAAAAAAV4/MmdqezIggQY/Seefeld_Tirol_1-1%5B3%5D"><img style="border-right: 0px; border-top: 0px; margin: 0px 10px 0px 0px; border-left: 0px; border-bottom: 0px" height="244" alt="Seefeld_Tirol_1-1" src="http://lh5.google.com/immaculata.maria/RzVwq8tguVI/AAAAAAAAAWA/FNJbKBBBhO4/Seefeld_Tirol_1-1_thumb%5B1%5D" width="151" align="left" border="0" /></a> Buchstäbliche Urkunde über die Entstehung der heil. Hostie, verfasst auf Befehl Sr. Majestät Kaiser Karl VI.</strong></p> <h4><em>Kundt und zuwüssen seye Jedermann.</em></h4> <h4><em>Als in dem Jahr nach Christi Geburth aintaußent dreyhundert vier und achtzig ain Mächtiger Edelmann Nahmens Oßwald Milser, der zu selber Zeit den gleich außer Seefeld gelegenen Burgfriden und Schlößl Schloßberg besitzete, zur österl. Zeit den fünff und zwanzigsten Marty am heil. Grien Donnerstag das Allerheiligste Sacrament empfangen wollte, und auß all zu großen Hochmueth von dem Priester zu Seefeld nicht wie andere Layen, und arme Leüth mit einer kleinen, sondern mit einer großen Heil. Hostia gespeiset zu werden begehrte, der Priester auch ihme dieses begehren wegen seinen großen ansehen auß Forcht und Menschlicher Schwachheit, nit abzuschlagen gethrauete, mithin demselben die große Hostiam darreichte.</em></h4> <h4><em>Das besagter Edlmann, so bald als ihme der Priester das heil. Sacrament auf die Zungen legte, vor dem Altar augenblicklich bis an die Knie in die Erdten gesunken, und da er sich an den Altarstein halten wollte, auch dieser der Hand wundersam gewichen seye. Wie dann die Zaichen noch allda zu sehen.</em></h4> <h4><em>Wie dann der Priester die H. H. Hostiam dem Edlmann gleich wiederumen aus dem Mund nahme, wäre selbe von des Mundts Nattürlichen Feüchtigkeit etwas zusammengezohen, und mit Bluet- und Blauen Biß-Zeichen unterloffen, und wirdet dieselbe bis heunt zu Tag in diese Gesalt allhier in einer Monstranzen aufbehalten. Der Milser fielle in große Reühe, thete Bueß, und Starb nach zwey Jahre zu Stambs in aller Gottes-forcht. Sein Weib aber wollte obig ihro auß der Kürchen gleich beigebrachte Begebenheit nit glauben, es were dann, wie sye sprache, daß der ihro Zugegen gewesste Holzstock frische Rosen brächte, welches auch zu so ungewöhnlicher Jahres Zeit augenblücklich geschehen. Worüber Sye Rasend worden, und in die Wildnussen wie Wildes Thyer verloffen ist.</em></h4> <p> </p> <p>Von einem Zisterzienser-Ordenspriester ("Gebet- und Erbauungsbuch zunächst für die Wallfahrer zum heiligen Blute in der St. Oswalds-Kirche in Seefeld", Innsbruck 1886)</p> <p>(Veröffentlicht in: «<a href="http://immaculata.ch/Zeitschriften/DZM/dzminhalt_gesamtverzeichnis.htm"><strong>DAS ZEICHEN MARIENS</strong></a>», 24. Jahrgang, Nr. 9, Januar 1991, Seite 7634-3735)</p> <div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Immaculata Helvetiahttp://www.blogger.com/profile/14173541379544056331noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-38910722044836342042007-03-10T10:23:00.000+01:002007-03-11T13:44:20.233+01:00Eine höchst interessante, bestverbürgte Totenerweckung durch den hl. Kirchenlehrer und Bischof Franz von Sales<em>Pfarrer Wilhelm Schamoni hat aus den Heiligsprechungsakten 20 Auferweckungen vom Tode dokumentiert. Hier soll ein besonders eindeutiger Fall, nämlich die Auferweckung des Hieronymus Genin auf die Fürbitte des hl. Franz von Sales durch die Wiedergabe wesentlicher Teile von Aussagen aus dem Heiligsprechungsprozeß präsentiert werden, die Pfr. W. Schamoni übersetzt hat.</em><br /><em>Die Aussage des Bruders des Verunglückten lautet wie folgt:</em><br /><br />"Aussage des Franz Genin, Steuereinnehmer und Amtsschreibers von Ste Hélène-du-Lac, in der Diözese St. Jean de Maurien Savoyen:<br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/416358991/"><img style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" height="240" alt="Saint François de Sales, Évêque et Docteur de la Sainte Église" src="http://farm1.static.flickr.com/154/416358991_fe884eb1fd_m.jpg" width="169" /></a>Im Jahre 1623 wohnten mein Bruder Hieronymus und ich bei Herrn Claudius Puthod, Pfarrer von <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=Les+Olli%C3%A8res,+France&layer=&amp;ie=UTF8&z=12&om=1&iwloc=addr"><strong>Les Ollières</strong> im Gebiet von <strong>Annecy</strong></a>, Diözese Genf. Unsere Eltern hatten uns dort in Pension gegeben, damit wir unter Anleitung des Herrn Claudius Crozet, des Vikars von Herrn Puthod, Latein lernen sollten.<br /><strong>Am letzten Tage des Monats April im Jahre 1623</strong> war mein Bruder schwer von dem Herrn Claudius Crozet gezüchtigt worden, weil er seine Lektionen nicht gut gelernt hatte. Darauf faßten mein Bruder und ich den Entschluß, zu unsern Eltern zurückzukehren. Am gleichen Tage, ohne irgend jemand unser Vorhaben mitzuteilen, gingen wir am frühen Morgen los und kamen an den <strong><a href="http://kajaktour.de/fier.htm">Fluß Fier</a></strong>, der von Les Ollières ungefähr drei kleine Meilen entfernt ist. Wir fanden den Fluß außerordentlich angeschwollen von dem Schnee, der einige Tage vorher reichlich gefallen war. Und da wir ihn auf drei Planken überschreiten mußten, die in keiner Weise aneinander befestigt waren, zögerten wir darüberzugehen, aus Furcht für unser Leben. Aber die Angst, wieder in die Hände des Herrn Crozet zu fallen, ließ uns diese Furcht überwinden. Jedoch, bevor wir es wagten, fühlten wir uns angetrieben, uns der Fürbitte des ehrwürdigen Dieners Gottes <strong>Franz von Sales</strong> zu empfehlen, und nachdem wir uns hingekniet hatten, machten wir das Gelübde, wir würden, wenn wir unter seinem Schutze über den Fluß kämen, sein Grab besuchen und die Messe in der Kirche der Heimsuchung (de la Visitation) hören, in der sein Leib ruht. Nach diesem Gelübde wollte mein Bruder, welcher der ältere war, als erster hinübergehen, und er sagte mir, ich solle es unter keinen Umständen wagen hinüberzugehen, bis er nicht auf dem anderen Ufer sei. Er befürchtete, durch die Bewegung der schwankenden Bretter könnten der eine oder andere oder sogar wir beide zusammen in den Fluß fallen. Ich blieb also am Ufer, während er fast bis zur Mitte des Flusses gelangte, wo er schwindlig wurde und daneben trat und mit dem Gesicht auf die Bretter fiel und mit lauter Stimme rief: "<strong>Seliger Franz von Sales, rette mich!</strong>" Ich hörte dies sehr genau. Ich eilte zwei oder drei Schritte auf die Bretter, um zu versuchen, meinem Bruder zu Hilfe zu kommen, so weit mein Alter und meine Kräfte es mir erlaubten. Aber vergebens! Denn im gleichen Augenblick fiel mein Bruder in den Fluß. Ich selbst war so erschrocken über seinen Fall, daß ich selbst auch auf die Bretter fiel, und ich war ebenfalls in Gefahr, das Leben zu verlieren. Da ich aber ziemlich nahe am Ufer war, rutschte ich, nachdem ich mehrere Male den Diener Gottes angerufen hatte, indem ich schrie: "<strong>Seliger Franz von Sales rette mich</strong>", auf dem Bauche bis zum Ufer, von dem ich hergekommen war, und nachdem ich mich aufgerichtet hatte, betrachtete ich den Lauf des Flusses, ob ich meinen armen Bruder sähe. Ich lief sogar das Ufer entlang ungefähr zweihundert Schritte, weinte und rief: "Mein Bruder, mein Bruder!" Aber ich konnte nichts anderes sehen als seinen Hut, der auf dem Wasser schwamm, und der war schon sehr weit von mir weg.<br />Da ich sah, daß Weinen nichts nützte, kehrte ich nach Les Ollières zurück, um Herrn Puthod unser Unglück zu melden. Wie ich nun durch das Dorf <strong>Ornay</strong> ging, fragten mich einige Leute, die mich weinen sahen, nach dem Grunde meiner Tränen. Als ich es ihnen erzählt hatte, eilten sie an das Ufer des Flusses, während ich nach Les Ollières ging. Da ich weder Herrn Puthod noch Herrn Crozet fand, mußte ich bis zum Nachbardorf weitergehen, um Hilfe zu holen und zu bestellen, man möchte den genannten Herren Puthod und Crozet Bescheid von dem Unglück geben, das meinem Bruder zugestoßen sei, wenn sie wieder zurückkämen. Darauf kehrte ich wieder an den Fluß zurück. Ich fand dort <em>mehr als dreißig Personen</em>. Mehrere sagten mir, sie suchten schon über drei Stunden, ohne meinen Bruder entdecken zu können. Einige Zeit später sah ich einen gewissen <strong>Alexander Raphin</strong> kommen, begleitet von seinem Sohn und mehreren anderen aus dem Dorfe Ornay. Man sagte mir, er sei der beste Taucher in der ganzen Gegend. Er pflegte zu tauchen und die Leichen der Ertrunkenen aus dem Fluß zu holen. Er habe schon eine ganze Anzahl solcher ans Land gebracht. Ich bat ihn unter heißen Tränen, meinen armen Bruder zu suchen, und ich versprach ihm, der Herr Pfarrer von Les Ollières, bei dem ich in Pension sei, werde es ihm reichlich wiedergutmachen.<br />Mehrere von den Anwesenden baten ihn ebenfalls darum. Er versprach, es zu tun, und fragte mich, an welcher Stelle mein Bruder hineingefallen sei. Nachdem er sie sich genau angesehen und die Tiefe gemessen hatte, zog er sich aus und sprang ins Wasser, wo er eine gute Viertelstunde, indem er immer wieder an die Oberfläche kam, um Luft zu schöpfen, tauchte. Da er nichts fand, stieg er aus dem Wasser, wobei er sagte, daß er nicht länger darin habe bleiben können. Nachdem er sich wieder angezogen und ein wenig Wein genommen hatte, wollte er gehen. Aber ich weinte so sehr, und diejenigen, die dabeistanden, baten ihn so dringend, daß er versprach, von neuem zu tauchen und nicht eher zu gehen, als bis er die Leiche meines Bruders gefunden habe. So sprang er, nachdem er sich lange ausgeruht hatte, an derselben Stelle wiederum ins Wasser und suchte nach allen Seiten. Dann ging er ein großes Stück weiter hinunter, ohne Erfolg, und gezwungen, aus dem Wasser zu steigen und seine Kleider wieder anzuziehen, sagte er von neuem, das Wasser sei zu kalt, als daß er noch länger suchen könne. Dann gingen alle, die herbeigekommen waren, mit dem Herrn Raphin den Fluß hinunter und hielten Ausschau, wo etwa der Körper festgehalten sein könnte. Schließlich, nach einer Stunde Suchens ungefähr, stießen sie in dem Dreh einer Krümmung des Flusses auf einen außergewöhnlich tiefen Kolk. Und der Herr Raphin und die anderen meinten, daß er vielleicht in diesem Wasserloch festliege. Darum entkleidete er sich wieder, und, nachdem er sehr lange getaucht hatte, kam er wieder hoch und rief: "Ich habe ihn gefunden!" Dann stieg er aus dem Wasser und sagte, er könne nicht mehr, er müsse sich erst erholen, dann werde er nochmals tauchen und ihn bergen. Das tat er, er brachte ihn an einem Arme hoch unter sehr großer Anstrengung. Der Sohn des genannten Raphin stürzte sich ins Wasser, um seinem Vater zu helfen und stieß den Körper vor sich her. Sobald er aus dem Wasser war, legte man ihn auf die Erde. Ich sah ihn so aufgedunsen und häßlich, daß er nicht mehr zu erkennen war. Die Anwesenden alle, weil sie ihn bewegungslos, ganz zerstoßen und blau sahen, sagten, er sei tot. Dann nahm ihn sich der Herr Raphin auf die Schulter und trug ihn in das Dorf <strong>Ornay</strong> und legte ihn <strong>in einer Scheune</strong> auf die Erde. Da aber der Herr Pfarrer von <strong>Ville</strong> gekommen war und ihn lange betastet hatte und keinerlei Bewegung feststellte, sagte er laut: "Er ist tot, daran kann man nicht zweifeln. Trotzdem, weil er bei Herrn Pfarrrer von Les Ollières wohnt, kann man ihn nicht beerdigen, bevor dieser benachrichtigt ist und über das Begräbnis verfügt hat."<br />Infolgedessen wartete man bis zum folgenden Tag. Inzwischen ließ Herr Pfarrer schon auf dem Kirchhof das Grab ausheben an der von ihm bezeichneten Stelle. Er fragte mich, ob es lange her sei, daß mein Bruder Hieronymus gebeichtet habe. Ich antwortete ihm, ich hätte gesehen, wie er am letzten Karsamstag bei Herrn Pfarrer von Les Ollières beichete. Mittlerweile war dieser Pfarrer selbst angekommen, und als er diesen armen Leichnam sah, kniete er sich hin und betete sehr lange. Als er sich dann erhob, ging er auf mich zu und sagte mir diese Worte: "Wenn du und dein Bruder gehorsamer gewesen wäret, würden du und ich weniger Leid haben." Er sagte mir, ich solle mit ihm zu Herrn Pfarrer von Ville gehen, und bat diesen Herrn Pfarrer um den Trost, am nächsten Morgen das Beerdigungsamt halten zu dürfen. Dieser war einverstanden und lud uns zum Abendessen ein. Während der Mahlzeit ließen sie sich von mir alle Einzelheiten des Unglücks erzählen. Ich erwähnte ihnen in besonderer Weise das Gelübde, das mein Bruder und ich dem Diener Gottes gemacht hatten. Darauf versicherte Herr Puthod, er habe sich, <em>während er bei der Leiche betete, angetrieben gefühlt, Gott zu bitten, auf die Verdienste seines Dieners Franz von Sales diesem jungen Menschen, der seiner Obhut anvertaut worden war, das Leben wiederzugeben</em>, und daß, wenn die göttliche Güte sein Gebet erhören würde, er gelobt habe, an neun Tagen nacheinander in der Kirche, in welcher der Leib des Dieners Gottes ruht, die hl. Messe zu lesen. Gegen Ende des Abendessens kam ein gewisser Stephan Gonet aus Annecy und wollte Herrn Pfarrer von Ville fragen, ob er etwas nach Annecy mitzunehmen habe. Herr Puthod, der Pfarrer von Les Ollières, kannte den Herrn Gonet und erzählte ihm die Bedrängnis, in der er sich befand, und von den Gelübden, die mein Bruder und ich und später er dem Diener Gottes gemacht hätten. Dann bat er ihn, er möge, wenn er nach Annecy gekommen sei, noch bevor er in sein eigenes Haus trete, so freundlich sein und die genannten Gelübde am Grabe des Dieners Gottes darbringen. Der Herr Gonet versprach es, er fügte sogar hinzu, er werde eine Messe in dieser Meinung lesen lassen.<br />Nach dem Abendtisch gingen die beiden Pfarrer in die Scheune, in welcher der Leichnam lag. Sie ließen Weihwasser bringen und beteten die Totenvigil. Ich ging mit ihnen und wollte bleiben und die ganze Nacht bei meinem armen Bruder wachen. Aber der Herr Puthod wollte es mir nicht erlauben. Er brachte mich ins Haus des Pfarrers von Ville zurück, wo ich schlief und erst ziemlich spät aufstand wegen meiner großen Müdigkeit. Sobald ich aufgestanden war, kehrte ich mit Herrn Puthod in die Scheune zurück. Ich fand die Leiche meines Bruders noch unförmiger und häßlicher als am Vorabend. Herr Puthod betete sehr lange und ging dann. Eine Stunde später kam er zurück mit dem Herrn Pfarrer von Ville. Sie hatten Rochett und Stola angelegt und kamen mit Kreuz und Weihwasser, um die Leiche zur Beerdigung abzuholen. <em>Jedoch in dem Augenblick, wie man sie in einen Sarg legen wollte (nach der Gewohnheit jener Gegend, wo man die Leichen von Ertrunkenen erst dann in den Sarg legt, wenn man sie zur Beerdigung heraustragen will),</em> <em>erhob mein Bruder einen Arm. Ich hörte ihn klagen und diese Worte sprechen: "O seliger Franz von Sales!" Über diese Worte waren alle Anwesenden derart entsetzt, daß die einen davonliefen, andere in Ohnmacht fielen und die mutigsten riefen: "Ein Wunder, ein Wunder!"</em><br />Die beiden Herren Pfarrer faßten meinen Bruder an der Hand und hoben ihn hoch. Er war nun nicht mehr häßlich und unförmig, wie einen Augenblick vorher, sondern hatte sein gewöhnliches Gesicht. Als Herr Puthod ihn fragte, ob er ihn kenne, gab er diese Worte zur Antwort: <em>"Ich kenne den seligen Franz von Sales, er ist mir erschienen und hat mir seinen Segen gegeben."</em><br />Man ließ Wein bringen. Er wusch sich Sand aus dem Mund, den Augen, Ohren, der Nase. Man gab ihm ein Hemd. Man konnte feststellen, daß er an mehreren Stellen zerstoßen war. Mit geliehenem Zeug kleidete man ihn an. Seine eigene Kleidung war ganz naß und voller Schmutz. Danach erzählte er, <strong>wie ihm im Augenblick, in dem er erweckt wurde, der Diener Gottes in bischöflichem Gewand erschien, so wie er auf unsern Bildern gemalt ist, und habe ihm seinen Segen gegeben. Er habe ein strahlendes Antlitz gehabt und ihn sanft und gütig angeschaut.</strong> Darauf zogen wir uns mit dem Herrn Puthod nach Les Ollières zurück. Als wir angekommen waren, strömte alles zur Kirche, wo Herr Puthod das Tedeum antstimmte.<br />Vom Abend dieses Tages an aß und trank mein Bruder wie gewöhnlich. Wahr ist, daß er in der Nacht über heftige Schmerzen an den Schenkeln, den Armen und Füßen klagte, und der Herr Puthod und ich sahen die Verletzungen an seinen Gliedern. Die Schmerzen dauerten bis zu dem Tage, an dem Herr Puthod uns nach <strong>Annecy</strong> brachte, um unsere Gelübde am Grabe des Dieners Gottes einzulösen (4. Mai). Als wir in die <strong>Kirche der Heimsuchung</strong> (de la Visitation) gekommen waren, ließ Herr Puthod meinen Bruder sich auf das Grab des Dieners Gottes legen. Nachdem er ungefähr eine halbe Viertelstunde darauf gelegen hatte, erhob er sich mit ungewöhnlichem Schwung, indem er sagte, die heftigen Schmerzen, an denen er vorher gelitten hatte, seien mit einem Schlage weg. Herr Puthod ließ ihn eines der Hosenbeine hochziehen, und wir fanden, daß alle seine Verletzungen geheilt waren. Als wir in den Gasthof zurückgekehrt waren und Herr Puthod ihn sich entkleiden ließ, stellten wir fest, daß ihm keine Spur von all seinen blutunterlaufenen Stellen geblieben war. <em>Sein Körper war genauso gesund und unverletzt wie vor dem Sturz</em>. Wir blieben in dieser Stadt die ganzen neun Tage. Wir hörten dort die neun Messen, die Herr Puthod in der Kirche feierte. Nach dieser Novene kehrten wir sehr getröstet nach Les Ollières zurück. Die Erinnerung an das Wunder ist meinem Geist so tief eingeprägt geblieben, daß kein Tag vergeht, an dem ich Gott nicht dafür danke und mich der Fürbitte seines Dieners empfehle."<br />Von der Aussage des Pfarrers Puthod sollen nur einige Passagen zitiert werden.<br />"Herr Kanonikus Puthod, zur Zeit des Wunders Pfarrer von Les Ollières, erklärte in seiner an Einzelheiten reichen Aussage:<br />Am 29. April kehrte ich aus dieser Stadt Annecy in mein Pfarrhaus von Les Ollières zurück. Dort erzählte ich, nachdem ich die hl. Messe gefeiert hatte, Herrn Claudius Crozet, meinem Vikar, und den Brüdern Hieronymus und Franz Genin die Auferweckung von Fräulein de la Presse. Die beiden jungen Schüler waren ungefähr 13 - 14 Jahre alt, gebürtig aus der Pfarrei Sainte-Hélène-du-Lac in der Diözese Maurienne. Ihre Eltern hatten sie bei mir in Pension gegeben, damit sie unter Anleitung des Herrn Crozet die lateinische Sprache erlernen sollten. Die Auferweckung dieses jungen Mädchens auf die Fürbitte des Dieners Gottes Franz von Sales gab mir Gelegenheit, die beiden Schüler zu ermahnen, daß sie ihn verehren sollten ...<br />Ich wurde zur gleichen Zeit innerlich stark angeregt, Gott und seinem Diener Franz von Sales zu versprechen, daß ich, wenn es der göttlichen Güte gefallen würde, zur Verherrlichung dieses seines wahren Dieners diesem Leichnam das Leben wiederzugeben, neun Tage in dieser Stadt Annecy bleiben würde, um an ihnen neun Messen in der Heimsuchungskirche zu feiern, wo sein Leib ruht. Ich machte dieses Gelübde in der Scheune, nachdem ich ein De profundis (= Ps 129) für die Seelenruhe des Jünglings gebetet hatte...<br />Ich kehrte in die Scheune zurück und ging sogleich auf den Körper zu, dessen Gesicht schon von einem der Beistehenden freigemacht war. Ich war erstaunt aufs äußerste, diesen jungen Mann voller Leben zu sehen. Sein Gesicht war so wie vor seinem Tode, die Augen offen, die Stimme ziemlich fest, besonders als ich ihn fragte, ob er mich nicht kenne. Er antwortete mir: "Ich kenne den seligen Franz von Sales, durch den ich auferweckt bin; und ich kenne auch Sie, Herr Pfarrer." ...<br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/416359041/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="178" alt="Reliquienschrein des hl. Franz von Sales" src="http://farm1.static.flickr.com/174/416359041_fbbd677c92_m.jpg" width="240" /></a><em>Reliquienschrein des hl. Franz von Sales in der <a href="http://www.viamichelin.fr/viamichelin/int/dyn/controller/Cartes-plans?mapId=-t426xjely8hjbp&dx=485&dy=311&empriseW=970&empriseH=623">Basilika der Visitation von Annecy</a>. (Prokura der Missionäre des hl. Franz von Sales, 6, chemin du Bac, Genf)</em><br /><br />Am 4. Mai des genannten Jahres 1623 machten die Brüder Hieronymus und Franz Genin und ich uns gegen fünf Uhr morgens auf den Weg, um uns zur Erfüllung unserer Gelübde in diese Stadt Annecy zu begeben, zum Grabe des Dieners Gottes Franz von Sales. Wir kamen dort gegen neun Uhr morgens an. Ich feierte die hl. Messe, die erste der neun, die ich versprochen hatte, dort zu feiern. Ich reichte in ihr Hieronymus und Franz Genin die hl. Kommunion, und sofort, nachdem ich in der Sakristei meine Danksagung beendet hatte, ließ ich Hieronymus sich mit seiner ganzen Länge auf das Grab des Dieners Gottes hinlegen. Er blieb so ungefähr eine halbe Viertelstunde, währenddessen ich mit seinem Bruder Franz auf den Knien blieb. Am Ende dieser Zeit erhob er sich mit einem ungewöhnlichen Schwung, indem er uns genau diese Worte sagte: "Durch die Barmherzigkeit unseres Herrn sind meine Schmerzen plötzlich verschwunden." Aus diesem Grunde wollte ich seine Füße, seine Schenkel, seine Arme nachsehen, die ich an diesem selben Tage, bevor wir von Les Ollières fortgingen, noch ganz schwarz und blau gesehen hatte. Darum ließ ich ihn eines seiner Hosenbeine hochziehen, und ich sah, daß sein Fuß ohne jede schwarze und verletzte Stelle war. Ich dankte Gott für diese Gnade. Und als wir in den Gasthof zurückgekehrt waren, untersuchte ich nochmals seinen ganzen Körper, und ich fand ihn ebenso gesund wie vor dem Sturz in den Fluß.<br />Wir blieben in Annecy die ganzen neun Tage, an denen ich die gelobten neun Messen zelebrierte ..."<br /><br /><em>Zum Schluß zitiert Pfarrer Schamoni noch aus der Heiligsprechungsbulle des Papstes Alexander VII.:</em><br />"Es steht durch öffentliche Verhandlungen, die in Unserem und der hl. Ritenkongregation Auftrag vorgenommen und mit Sorgfalt durchgeführt sind, fest, daß Hieronymus Genin, der vom Wasser verschlungen war, gerade als sein schon riechender und in einem Leichentuch eingehüllter Leichnam herausgetragen werden sollte, wieder lebendig wurde, die Arme erhob, zu sprechen anfing und Franz von Sales pries, der ihm im selben Augenblick, da ihm das Leben zurückkehrte, erschien im bischöflichen Gewand und mit gütigem und verklärtem Antlitz.[Magnum Bullarium Laertii Cherubim, Luxemburgi 1727, VI, 224]"<br /><br /><span style="font-size:85%;"><em>Aus: "Überprüfte Wunder", von Harald Grochtmann, Verlag Hl. Pater Maximilian Kolbe, 1988, und "Wunder sind Tatsachen" ("Parallelen zum Neuen Testament"), von Wilhelm Schamoni, Joh. Naumann-Verlag, Christiana-Verlag, Veritas-Verlag.</em> (Der vorstehende Artikel ist erstmals erschienen in «DAS ZEICHEN MARIENS», 24. Jahrgang, Nr. 1-5, Oktober A.D. 1990, Seiten 7525-7527)</span><br /><span style="font-size:85%;"></span><br /><strong>Siehe auch </strong><a href="http://france-catholique.over-blog.com/article-5956538.html"><strong>die französische Version dieses Totenerweckungsberichtes</strong></a><strong>!</strong><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-26548440360222546172007-02-28T11:24:00.000+01:002007-02-28T19:38:09.867+01:00Die Geschichte der Muttergotteserscheinungen von Obermauerbach, bei Aichach„Wir erzählen hier eine ausführliche, der Wahrheit getreue Geschichte von der allerseligsten Jungfrau Maria, welche einem Hirtenknaben beim Hüten seines Viehes in einem Walde erschienen und deren Inhalt die Verfasser aus dem Munde des Hirtenknaben und seiner Eltern selbst vernommen haben.<br />Da schon mehrere Schriftchen über diese Erscheinung bekannt sind, selbe aber entweder zum Theil entstellt oder allen Wahrheitsgrund entbehren, so fanden wir uns bewogen, den wahren Sachverhalt der That zu untersuchen; und wir sind jetzt in den Stand gesetzt, da wir Augenzeugen und auf dem Platze waren, den daran Gläubigen dieses wundersame Ereigniß an's Herz zu legen.<br />Ein und eine halbe Stunde von AICHACH, einem lebhaften Städtchen, in Oberbayern gelegen, auf einer mit Tannen und Kornfeldern besäeten Höhe liegt das Pfarrdorf <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&amp;q=obermauerbach+germany&layer=&sll=48.457333,11.129148&sspn=0.160972,0.4319&amp;ie=UTF8&z=12&ll=48.430944,11.183659&spn=0.161056,0.4319&om=1">OBERMAUERBACH</a>, und eine Viertelstunde davon östlich entfernt ein Wald, „BUCHSCHATTEN" genannt. Bevor wir uns aber auf diesen Platz begeben, müssen wir die genaue wahrheitsgetreue Schilderung des Lebens des Hirtenknaben geben.<br />JOHANN BAPTIST STICHLMAIR, geboren den 30. October 1835 in dem Pfarrdorf Obermauerbach, war fleißig und lernbegierig in der Schule und andächtig in der Kirche, welches Zeugniß der jetzige Herr Pfarrer Eustach Wiedemann, welcher seit 14 Jahren Seelsorger der oben erwähnten Gemeinde ist, dem Knaben gibt. Seine Eltern Jakob Stichelmair, Halbgütler, und dessen Ehefrau Katharina geborne Riedelberger, schlichte und brave Leute, gaben ihm nebst noch drei Schwestern eine christliche Erziehung und erzogen ihn in der Furcht des Herrn und Verehrung der allerseligsten Jungfrau Maria.<br />Vergangenes Frühjahr heurigen Jahres trat oben erwähnter Knabe in Dienst zum Hüten des Viehes, bei Lorenz Oswald, Ziegler zu Obermauerbach. Eines Morgens, es war der 12. MAI 1848, Vormittags 10 Uhr, trieb der Hirtenknabe sein Vieh in die Nähe der jetzt geheiligten Stätte; dort sich seinen Gedanken hingebend, erblickte er nach einer Weile, daß sich von seiner Heerde einige Kühe verlaufen hatten, er eilte ihnen ins Gebüsche nach, sah hin und her und erblickte auf einmal, o Himmel! eine wunderschöne Frau auf einem abgehauenen Baumstocke sitzen, welche bitterlich weinte; der Knabe stand ungefähr 30 Schritte entfernt, sah an der herrlich schönen Frau weder Hand noch Fuß, sondern die ganze Gestalt war eingehüllt in ein Kleid, dessen Farbe war wie frisch aufgeblühte Rosen, und ein weißer Schleier, schimmernder als der neugefallene Schnee, wallte bis auf den Boden. Ihr Gesicht war, wie man sich nur die Himmelskönigin vorstellen kann, und auf ihrem Haupte prangte eine goldene zackige Krone, deren Glanz und Farbenpracht strahlender als die Sonne erschien. Mitten in der Krone brannte ein Licht. Doch der Knabe, als er sie eine Weile betrachtet, dachte an sein Vieh, trieb es zusammen und als er wieder an seine vorige Stelle kam, war die schöne Frau verschwunden und er sah nichts als den leeren Baumstock; im Dorfe hörte er Mittag läuten und so machte er sich in Gottes Namen mit seinem Vieh auf den Weg nach Hause, immer in Gedanken mit der wunderbaren Erscheinung beschäftigt, welche er sich nicht enträthseln konnte.<br />Als er nach Hause zurückgekehrt war, erzählte er seinem Dienstherrn, was ihm begegnet und was er gesehen. Dieser nahm die Sache anders und sagte zu dem Knaben: „Dir hat geträumt? Du wirst geschlafen haben?" Der Knabe aber sprach: Nein, nein! mit offenen Augen sah ich Alles, und nicht geschlafen habe ich; sondern ich stand von der lieblichen Frau nur 30 Schritte entfernt." Nun meinte sein Herr, sollte Dir noch einmal die schöne Frau erscheinen, so gehe beherzt auf sie zu und frage sie, was sie wolle.<br />Johann Stichelmair trieb nun am selben Tage, nämlich am 12. Mai 1848 Nachmittags auf Zureden seines Meisters oder Dienstherrn sein Vieh zum zweiten Mal in jene Gegend, wo er dasselbe am Morgen gehütet hatte, und siehe da: Abends gegen 5 Uhr stellte sich die nämliche Erscheinung der allerseligsten Jungfrau wieder ein. Sie saß auf dem zurückgebliebenen Stocke eines gefällten Birkenbaumes und weinte. Auch jetzt winkte sie dem Knaben.<br />Derselbe trat vor sie hin, und stand ihr vor Ehrfurcht und Andacht, ganz geblendet von dem Glanze, der sie umstrahlte, und den er mit dem Glanze vieler Spiegel verglich, gegenüber. — Drei große Hauptstrahlen flossen, die ganze Gegend erleuchtend, und ihre dreifache Beziehung zur Gottheit als Tochter des Vaters, Mutter des Sohnes und Braut des hl. Geistes sinnbildend, von ihr aus und in der Helle ihres Glanzes waren Hände und Füße verhüllt und unsichtbar. Da redete sie den Knaben mit außerordentlich wohltönender, harmonischer und feiner Stimme also an:<br />„KOMM NÄHER, LIEBER JOHANN (sie nannte ihn beim Namen) UND SEI OHNE FURCHT UND MERKE AUF DAS, WAS ICH DIR OFFENBAREN WILL, AUF DASS DU ES DEN MENSCHEN WIEDER VERKÜNDEST. NICHT MEHR BIN ICH IM STANDE JENE GROSSEN STRAFEN, MIT DENEN GOTT DIE MENSCHEN HEIMSUCHEN WILL, ZURÜCKZUHALTEN, DENN OHNE NÄCHSTENLIEBE SIND DIESELBEN GANZ IN BOSHEIT VERSUNKEN, NUR DIE SCHLEUNIGSTE BUSSE KANN SIE NOCH RETTEN UND GOTTES ZORN ABWENDEN. AUSSERDEM WIRD EINE UNGEWÖHNLICH GROSSE STERBLICHKEIT MIT SEUCHEN UND EINEM VERHEERENDEN VÖLKERKRIEGE ÜBER SIE HEREINBRECHEN UND SCHULDIGE ZUR STRAFE DER HÖLLE UND AUCH UNSCHULDIGE ZUM LOHNE DES HIMMELS DAHIN RAFFEN. HAST DU ES AUCH WOHL VERSTANDEN, MEIN LIEBES KIND, VERGISS NICHT, ES DEN MENSCHEN, SO WIE ES DIR GEOFFENBART WURDE, WIEDER ZU OFFENBAREN."<br />Als sie diese Worte gesprochen hatte, erhob sie sich in die Lüfte. Der Knabe, in dessen Innern eine wunderbare Rührung während dieser Anrede der hl. Jungfrau vorgegangen war, und dessen Augen voll Thränen waren, sah auf einmal nichts mehr. Aber da schwebte die heilige Mutter noch ein Mal seinen Augen sichtbar zum Boden nieder und erhob sich erst dann, nachdem sie hiedurch glaublich die volle Gewißheit ihrer Erscheinung hatte leisten wollen, wiederholt zum Himmel und entschwand seinen Blicken. Der Schimmer bei ihrem allmähligen Verscheiden war ein ganz unbeschreiblicher und wurde auch von einer Bäuerin, die mit ihren beiden Mägden im Felde arbeitete, mit Erstaunen wahrgenommen.<br />Des andern Tages erfuhr es mein würdiger Seelsorger, Herr Pfarrer Wiedemann, und des folgenden Tages spät am Abend meine lieben Eltern, sagt der Knabe. Gleich einige Tage nach der Erscheinung und dessen Offenbarung strömten Leute, geistlichen und weltlichen Standes, aus allen Gegenden herbei, welche sich auf die geheiligte Stelle, wie auch in die Wohnung meiner Eltern begaben, um das aus meinem Munde zu vernehmen, was ich gesehen und gehört habe. Gern bin ich bereit allen Menschen, wessen Standes sie sind, der Wahrheit gemäß zu verkünden, was die glorreiche Himmelskönigin mir als heiligste Pflicht übertragen hat.<br />In Folge dieser Verkündung der allerseligsten Jungfrau Maria, mit den ernsthaften Worten eine verhängende Strafe über die Menschen erwartend, und durch das Herbeiströmen so vieler Tausend Gläubigen, welche Alle aus des Knaben Munde die Wahrheit erfahren wollten, wurde er so nachdenkend und fühlte sich im Innern seines Gemüths so angegriffen, daß er von einer achttägigen Krankheit befallen wurde, jetzt aber sich wieder gesund befindet. Gott sei tausendfältiger Dank gesagt, und der allerseligsten Himmelskönigin, Jungfrau und Mutter Gottes Maria.<br />Der Birkenstock ist vom gläubigen Volke ausgegraben und in tausend Partikeln vertheilt worden. Eine Menge von Pilgern besuchen den Ort dieser heiligen Erscheinung und viele kranke Wallfahrter kehrten seit dieser Zeit, wunderbarer Weise geheilt in ihre Heimath zurück.<br />Diese erzählte Geschichte der Erscheinung der Mutter Gottes zu Obermauerbach wurde, wie erwähnt, genommen aus der Erzählung zweier Augenzeugen und aus Mittheilungen aus den Untersuchungsakten des Landgericht Aichach. Auch wurde diese Geschichte von dem erzbischöflichen Ordinariat geprüft und wahr befunden. Diese Mittheilung ist erprobte Wahrheit, auf die man sich vollkommen verlassen kann. Auch viele wundervolle Krankenheilungen bestätigen fortwährend diese Wahrheit.<br /><br /><br /><div align="center">DIE WEITEREN ERSCHEINUNGEN DER HEILIGSTEN JUNGFRAU MARIA ZU OBERMAUERBACH BEI AICHACH IN BAYERN<br />am 16. und 28. Juni 1848, in Gegenwart von 56 Personen,<br />welche dieses Wunder mit Gut und Blut behaupten und beschwören.<br />(Nach Johann Deschler in der Vorstadt Au bei München)<br /><br />VORWORT<br /><br /></div><div align="left">Die Erscheinung der heiligen Jungfrau Maria auf dem Berge Salette in Frankreich und die daselbst geschehenen Wunder haben nicht nur alle frommen christgläubigen Seelen mit Erstaunen und Freude erfüllt, sondern viele ungläubige Franzosen bekehrt und sie zu dem heiligen Licht des Glaubens gebracht. Nun wollte Gott, der Allbarmherzige, auch dem deutschen Lande eine Ermahnung auf diesem wunderbaren Wege gewähren, und ließ deßhalb die heilige Ursula zu Köln in der Domkirche mit dem Schwert in der Hand, und dem Hirtenknaben J. Stichelmair in Obermauerbach die heilige Jungfrau Maria zweimal erscheinen und zwar mit einer wahrhaft himmelsmütterlichen Ermahnung für die Menschenkinder, die Sie so gerne Alle in ihren himmlischen Schutz nehmen möchte, und wahrlich, solche Wunder Gottes hätten denn doch eine allgemeine Aufmerksamkeit erregen, und den übermüthig dumm stolzen Sinn der ungläubigen Spötter beugen sollen; aber nichts desto weniger! Nicht nur theilnahmlos und mit zweifelhaftem Glauben wurde dieses große Wunder allenthalben aufgenommen, weil ein Hirtenknabe die Angabe gemacht, sondern sogar mit frechem Hohne in öffentlichen Blättern darüber hergefallen und als das Possenspiel einer Pfarrerköchin hingestellt, um auch noch die katholische Geistlichkeit zu verdächtigen. Aber siehe da! Die Bosheit und der Unglauben sollte zu Schanden werden; so fügte es der allbarmherzige Gott, daß die heilige Jungfrau Maria noch zweimal vor vielen Augenzeugen erschien, deren Aussagen man nicht verwerfen kann, weil sie alle entschlossen sind, wie es sich auch gebührt, für die Wahrheit des Gesehenen mit Leben und Seligkeit einzustehen. Auf den Grund der vielseitigen Entstellung dieser heiligen Sache und der vielseitig verbreiteten Lügen hierüber hat das Erzbischöfliche Ordinariat über dieses Faktum in Bezug auf die Individualität des Hirtenknaben eine Untersuchung angeordnet, nach deren Resultat die Aussage des J. Stichelmair sowohl nach seines Geistes Fähigkeiten als in Beziehung auf seinen moralischen Werth, nicht bezweifelt werden kann, jetzt aber wohl durch die neuesten zweimaligen Erscheinungen, die in Gegenwart so vieler Augenzeugen geschehen sind, das große Wunder auf die ecclatanteste Weise bewahrheitet wurde.</div><div align="center"><br /><br />ERSTE ERSCHEINUNG<br /><br /></div>Es war am Tage des heiligen Benno, unseres Stadt- und Landespatrons, nämlich Freitag den 16. Juni 1848, Abends halb 7 Uhr, als oben hoch in den Wolken, über dem Platze, wo die heilige Jungfrau dem Hirtenknaben erschien, von mehreren anwesenden Leuten ein heller Glanz gesehen wurde. Man achtete Anfangs nicht darauf und glaubte es sei ein Reflex der untergehenden Sonne, allein allmählig entfaltete sich diese Lichtwolke zu einem wunderschönen regenbogenfarbigen Kranze, welcher sich wie die mit farbigen und beleuchteten Glaskugeln umgebene Pforte eines heiligen Grabes gestaltete, und langsam herniederschwebte bis zur Höhe eines Tannenbaumes von der Erde entfernt. Jetzt war das Erstaunen allgemein, besonders da man bald nachher in Mitte dieses strahlenden Kranzes den heiligen Namen Jesus in hochrother feuriger Farbe erblickte. Vom Erstaunen hingerissen, fielen nun die 16 anwesenden Personen auf die Kniee, verwandten kein Auge von dem Orte, an welchem sich nun auch die hl. Jungfrau Maria, nachdem der hl. Namen Jesu verschwunden war, im goldenen Gewande präsentirte. Ein Schrei der höchsten Verwunderung verkündete jetzt diese Wundererscheinung, deren Glanz das menschliche Auge nicht ertragen konnte, wenn nicht denselben manchmal von Sekunde zu Sekunde eine leichte Wolke gemildert hätte. Mit tiefergriffenem Gemüthe und zerknirscht über die große Gnade, mit welcher diese Versammlung beglückt wurde, entströmten jeder Person jetzt Thränen der Freude; — kein Mensch sprach ein Wort, man konnte nur ein lautes Schluchzen und Weinen vernehmen; Alle waren verstummt vor freudenvollem Schrecke und nur durch die Zeichen der höchsten Bewunderung, die man sich gegenseitig durch fragende Blicke und Händeringen gab, konnte der laute Wunsch entnommen werden, daß man alle Menschen der Welt hieher rufen möchte, damit sie sich von dieser himmlischen Erscheinung überzeugen und sie auch das große namenlose Glück des Anblickes derselben genießen könnten.<br />Hört es ihr frommen Christen alle zur Kräftigung eueres Glaubens und Vertrauens! Hört es aber auch ihr ungläubigen Spötter zu euerer Erleuchtung! — Eine ganze halbe Stunde wurde diese Versammlung beglückt mit der Anschauung dieses großen Wunders göttlicher Barmherzigkeit, gleichsam als wollte die heilige Jungfrau in tiefer Betrübniß, aber doch freundlich lächelnd, den Menschenkindern zurufen: „Schauet alle hieher und gebt Zeugniß den Ungläubigen, damit sie zur Erkenntniß kommen!" — Nach einer halben Stunde erhob sich dieses Himmelsgebilde allmählig in die Wolken, welche den unendlichen Glanz desselben bedeckten und sich bis zu dem gänzlichen Entschwinden in ein purpurfarbiges Licht verwandelt hatten.<br />Einige von dieser Versammlung eilten zwar während der noch schwebenden Erscheinung in das eine Viertelstunde entlegene Mauerbach, um dessen Bewohner und den Herrn Pfarrer herbeizuholen; allein dieser war nicht zu Hause, und die Leute, welche hievon Kenntniß erhielten, kamen zu spät, um des Glückes noch theilhaftig zu werden, welches ihnen von allen Anwesenden weinend und mit freudenvoller Rührung umständlich erzählt wurde.<br /><br /><br /><div align="center">DIE ZWEITE ERSCHEINUNG<br /><br /></div>der heiligen Jungfrau Maria geschah am 12. Tage nach der ersten, nämlich Mittwoch den 28. Juni 1848, um halb 5 Uhr Abends, auf dieselbe Weise wie am heiligen Benno-Tage; aber in diesem Momente waren 40 Personen auf diesem Platze anwesend, und Alle haben dieses große Wunder mit eigenen Augen gesehen; alle wurden sie hiedurch mit einem Glücke begnadigt, das sie für das größte ihres Lebens halten.<br />Eine glanzstrahlende Wolke und der sich allmählig in gelb, blau und rothen Farben bildende, mit leuchtenden Kugeln umgebene, herrliche Kranz verkündigte auch dießmal der erwartungsvollen, auf den Knieen hegenden betenden Versammlung die himmlische Erscheinung, welche auch sogleich, jedoch aber mit dem Unterschiede von der ersteren erfolgte, daß der heilige Namen Jesus sich dießmal nicht präsentirte und die heil. Jungfrau Maria mit dem Jesukinde auf dem Arme erschien. Die Himmelskönigin trug wieder eine glanzstrahlende, goldene Krone auf dem Haupte, in deren Mitte eine kleine rothe Flamme leuchtete, und ein goldstoffenes Kleid an der heil. Jungfrau war deutlich zu erkennen. Diesen seligen himmlischen Anblick konnten die Begnadigten auch jetzt wieder eine halbe Stunde lang genießen, und dieses große Wunder bezeugen jetzt 56 Menschen aus allen Ständen mit Gut und Blut, und beschwören das wunderbare Faktum mit Leib und Leben bei ihrer Seligkeit.<br />Die Geschichte der Erscheinung der seligsten Jungfrau Maria am 12. Mai, dem Joh. Stichelmair wurde gerichtlich untersucht, sehr genau und wahr befunden. Der Knabe besteht fest auf seiner Aussage bei allen Proben und auch viele daselbst vorkommende Wunder an Kranken, die daselbst gesund wurden, oft von Lähmung und andern veralteten Uebeln und Leiden, bestätigen ebenfalls die Wahrheit. Vier Kranke fanden ihre Gesundheit nur dadurch, daß sie in das Loch gebracht wurden, wo der Birkenstock ausgegraben wurde, auf dem die Mutter Gottes saß. Diese wunderbare Erscheinung ist also sehr sicher und außer allem Zweifel, also sind auch ihre Prophezeiungen wahr und werden ohne Zweifel in Erfüllung gehen, oder haben vielmehr schon angefangen in Erfüllung zu gehen.<br />Betrachten wir nun diese Erscheinungen alle, so sind sie alle in der Hauptsache vollkommen übereinstimmend. Sie enthalten erstens eine Weissagung nahe bevorstehender Strafen wegen der Unbußfertigkeit. Wenn also die Menschen nicht wahre Buße wirken, so soll eine große Strafe über sie kommen. Daß aber keine Buße gewirket wird, sondern daß die Menschen immer noch mehr in der Unbußfertigkeit verhärtet werden, weiß Jedermann, folglich wird die angedrohte Strafe nicht ausbleiben, welche die Himmelskönigin selbst ankündet, so wie der Sohn Gottes sie auch selbst über das unbußfertige Judenthum angekündet hat.<br />Zweitens legt die seligste Jungfrau Maria an den Tag, mit welcher Liebe sie auch jetzt noch sich um die Menschenkinder annehme. Daß die Menschen so unbußfertig leben und dadurch ihrem Verderben entgegen gehen, ging ihr sehr zu Herzen. Sie weint darüber wie es Jesus einst gethan hat, indem er über das unbußfertige Judenvolk weint und ihm sein hartes Schicksal ankündet. Auch sehen wir nach diesen Erscheinungen, wie sehr sich die Jungfrau Maria um das Wohl der Menschen annehme, und wie sehr sie über die Unbußfertigkeit der Menschen sich betrübe. Es ist nun kein Zweifel mehr, daß diese Prophezeiung, welche die seligste Jungfrau Maria verkündet hat, nicht bald soll in Erfüllung kommen.<br />Drittens. Da die seligste Jungfrau Maria ein Bild der katholischen Kirche, und ein wunderbares Zeichen ist, das Joh. Off. 12,1 am Himmel erscheinen sah, ein Weib, das mit der Sonne Prachtgewand bekleidet war, den Mond unter ihren Füßen habend, so scheint Johannes gerade in diesem Verse auf diese Erscheinung hingewiesen zu haben, denn er sah ja seine Erscheinung im Geiste gerade so, wie sie sich am 16. und 28. Juni 1848 zu Obermauerbach von 56 lebendigen Zeugen offenbar dargestellt hat. Da nun dieses Zeichen, das Johannes schon so viele Jahrhunderte voraussah, jetzt einmal offenbar geworden ist, so verkündet uns dieses, daß auch das andere Zeichen erscheinen wird, nämlich ein blutrother Drache, den Johannes am Himmel sah. Johannes mag da auf die am Himmel erschienene Röthe hinweisen, die man insbesondere mit Schrecken am 18. November 1848 am Himmel erblickte und einem blutrothen Drachen glich, welches Zeichen man erst nach dem ersten Zeichen erblickte. Johannes selbst nennt diese Erscheinungen Zeichen, deren Bedeutung er aber im 12. Kapitel selbst erklärt. Demgemäß verkünden uns diese beiden Zeichen, daß nun soll offenbar und erfüllt werden, was er im 12. Kapitel seiner Offenbarung geschrieben hat. Es ist ein gewaltiger Kampf, den die Kirche mit der Höllenmacht durchzuführen hat, wobei sie noch große Trübsale auszustehen hat, größere als sie von Anfang her erlitten hat, davon ich im I. Theil gesprochen habe, wo ich dieses Zeichen schon einigermaßen erklärt habe: denn jetzt fangen diese Sachen an gegen das Ende zu gehen.<br />Viertens weiset diese Erscheinung vorbildlich auf die glorreiche Ankunft JESU CHRISTI mit seinem Himmelsheere vom Himmel her mit großer Pracht und Herrlichkeit und auf die baldige Ankunft des Reiches Gottes auf Erden, nachdem das Lamm den Sieg erhalten hat und alle irdische Königreiche zerstäubet und spurlos verschwunden sind.. (Daniel 2,35)<br />Fünftens endlich fordert uns all dieses auf, daß wir auf schwere Trübsale und Anfechtungen gefaßt und gestärkt sein sollen, durch einen bußfertigen Lebenswandel, um in kommender Prüfung bestehen zu können.<br /><br /><br /><div align="right">Ambros Oschwald, Baden, 1849</div><div align="right"></div><div align="left"><span style="font-size:78%;">___</span></div><div align="left"><span style="font-size:78%;">Das Vorstehende ist eine Zusammenfassung ursprünglich zweier Teile, die erstmals erschienen sind in der Monatszeitschrift «<a href="http://immaculata.ch/Zeitschriften/DZM/index.htm">DAS ZEICHEN MARIENS</a>», 8. Jahrgang, Nr. 5/6, September/Oktober 1974 und Nr. 7, November 1974.</span></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-20878305901786674992007-02-18T16:43:00.000+01:002007-02-18T16:55:47.296+01:00Maria hilf! - Maria mit dem Kinde lieb, den Kindern Deinen Segen gib!<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZopIKfa4wf1w1tLuV0C9ftIoFTDS98pQMGThgn4SFfdPdYMV921qR0RB2AoV9C2vSaLry6IyEuaFyX4N_VypLl38tPeRwZ-eKw31S9ET1dyu7_TddX0kOPg__MjsT0olKfK-42SloeZXl/s1600-h/Maria_mit_dem_Kinde_lieb_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5032901912979203746" style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhZopIKfa4wf1w1tLuV0C9ftIoFTDS98pQMGThgn4SFfdPdYMV921qR0RB2AoV9C2vSaLry6IyEuaFyX4N_VypLl38tPeRwZ-eKw31S9ET1dyu7_TddX0kOPg__MjsT0olKfK-42SloeZXl/s320/Maria_mit_dem_Kinde_lieb_1.jpg" border="0" /></a>Wie ist Dein Blick so voll Erbarmen, Du Mutter, mild und königlich,<br />Wie schmiegt - geschützt von Deinen Armen - das Gotteskind sich eng an Dich!<br />Als Menschenkind fühlt's alle Wehen, fühlt ganz wie wir des Lebens Schmerz<br />Und will mit jedem Kummer gehen an's jungfräuliche Mutterherz!<br /><br />So hat es uns den Weg gewiesen - den besten! - an Dein Herz so rein,<br />Und ewig soll von uns gepriesen dies Herz als uns're Rettung sein!<br />Maria hilf! in jeder Lage des Lebens rufen wir zu Dir;<br />Maria hilf! denn alle Tage bist Du uns Heil und Hoffnung hier!<br /><br />Maria hilf! - mit Deinen Händen so mütterlich, so lieb und lind,<br />Woll'st alle Not Du von uns wenden, woll'st schützen uns wie einst Dein Kind!<br />Maria hilf! in unserm Leben, hilf, wenn im Tod das Auge bricht;<br />O hilf! und kröne unser Streben barmherzig einst im ew'gen Licht!<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-65639158012720015252007-02-16T19:13:00.000+01:002007-02-16T21:03:21.633+01:00Die Wunder des heiligen Franziskus Xaverius<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjALjnYamim_sEFSUJx_zZL1ronxSF4WPb7kEciYy-W8eE8UGUbNWuUn4YmTlUnsihpyszxdP4Xitdcccar5oLRgYiMrz46tLHyrrphtWEAYwpjh4Zm3fsx3s423gIVTrr61SGeHg8-WS_H/s1600-h/Franziskus_Xaverius_hl_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5032207189134173842" style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjALjnYamim_sEFSUJx_zZL1ronxSF4WPb7kEciYy-W8eE8UGUbNWuUn4YmTlUnsihpyszxdP4Xitdcccar5oLRgYiMrz46tLHyrrphtWEAYwpjh4Zm3fsx3s423gIVTrr61SGeHg8-WS_H/s320/Franziskus_Xaverius_hl_1.jpg" border="0" /></a><strong>Der zweite Elias</strong><br /><br />Bei seiner Ankunft auf der Molukkeninsel Ulate fand Pater Franz alles unter Waffen, und der König, in der Hauptstadt eingeschlossen, stand im Begriff, sich zu ergeben. Nicht gebrochene Kraft, sondern Wassermangel drängte zu diesem Schritt, denn der Feind hatte alle Wasserleitungen abgegraben, und der Himmel war so heiter, daß man die Hoffnung auf baldigen Regen sinken ließ. Die Qual des Durstes wurde noch fühlbarer durch eine unerträgliche Hitze. Der Heilige fand hier eine günstige Gelegenheit, einen Sieg für Christus zu erringen. Er ließ sich dem König vorstellen und erbot sich, diesen aus der Not zu befreien. „Erlaube mir", sprach er, „hier ein Kreuz zu errichten, und vertraue dem Gott, den zu verkündigen ich gekommen bin; er ist der Herr aller Dinge; die ganze Natur gehorcht ihm. Er ist es, der die Schleusen des Himmels öffnet und regnen läßt, wann es ihm gefällt. Wenn er nun unser Flehen erhört, so versprich mir, daß du seine Allmacht anerkennen, und dich samt deinen Untertanen seinem heiligen Gesetz unterwerfen willst." Der König in seiner Not gelobte feierlich, falls ihm Hilfe werde, das Begehren des Paters zu erfüllen. Hierauf ließ Xaver auf der Höhe der Stadt ein Kreuz errichten, und Soldaten, Frauen und Kinder drängten sich voll Neugier heran und verharrten in gespannter Erwartung. Im Beisein aller ließ der Heilige sich auf die Kniee nieder und bat den König des Himmels um des bitteren Leidens und Sterbens seines Sohnes willen zum Heile dieser in Finsternis schmachtenden Menschen einen erquickenden Regen zu senden. Während des Gebetes überzog sich der Himmel allmählich mit Gewölk, und nach Beendigung desselben fiel ein Regen in solcher Menge hernieder, daß man Wasservorräte sammeln konnte auf lange Zeit. Die Feinde, jetzt entmutigt, sich der Stadt bemächtigen zu können, hoben die Belagerung auf. Der König floß über von Dankbarkeit. Mit dem versammelten Volk empfing er die Taufe und bat den Heiligen, auch den Völkern der übrigen Inseln den wahren Gott und das rechte Gesetz zu verkünden.<br /><br /><strong>Ein denkwürdiger Sieg</strong><br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/392254906/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="500" alt="Heiliger Franziskus Xaverius" src="http://farm1.static.flickr.com/145/392254906_673a411596.jpg" width="278" /></a>Seit der Eroberung Malakkas durch die Portugiesen war die Eifersucht der benachbarten Könige geweckt, und diese machten einige Versuche, die Europäer aus Indien zu vertreiben. Der Beherrscher des Königreichs Achen auf Sumatra war besonders feindselig, wie gegen die Christen überhaupt, so besonders gegen die Portugiesen gestimmt. Mißglückte Versuche hatten ihn nicht abgeschreckt, sondern ihn noch erbitterter gemacht, und er bedrohte unablässig die Küste, störte die Handelsverbindungen und suchte jede etwaige Verstärkung der Portugiesen aus Europa abzuschneiden. Die Festung Malakka beabsichtigte er erst dann anzugreifen, wenn dieselbe hinlänglich von Lebensmitteln und Mannschaft entblößt sei. Zur Sicherheit seines Unternehmens bedurfte er des nördlich von Malakka gelegenen Hafens. Er bemächtigte sich desselben und ließ eine Zitadelle dortselbst bauen. Die Kriegsvorbereitungen wußte er so im geheimen zu bewerkstelligen, daß die Portugiesen nicht den mindesten Verdacht schöpften. 5000 im Seekrieg erprobte Soldaten wurden für das Unternehmen erkoren, dazu noch 500 Edelleute, welche sich Arobalons nannten und zum Zeichen ihrer hohen Abkunft goldene Armbänder trugen. Außerdem stand noch eine große Anzahl von Janitscharen zur Verfügung, und der Abenteurer brannte vor Begierde, an den verhaßten Christen seine Tapferkeit zu erproben. Außer den Booten, Fregatten und Brandern zählte die Flotte sechzig größere, wohl ausgerüstete Schiffe. Den Oberbefehl bekam ein als Held berühmter Sarazene: Bajaja Soora, dem der König schon im voraus für die glückliche Eroberung Malakkas den Titel „König von Pedia" beilegte. Am 9. Oktober morgens 2 Uhr erschien die Flotte in aller Stille vor der Stadt und wagte auch sofort, von der Nacht begünstigt, einen Sturm. Die nichtsahnenden Einwohner wurden plötzlich durch Geschützdonner erschreckt. Die Schiffe im Hafen wurden überwunden, und in bunter Unordnung drängte sich der Feind an das Land, setzte an den schwächsten Stellen der Stadtmauer die Sturmleitern an und bemächtigten sich an verschiedenen Stellen der Gräben. Die plötzliche Not hatte alle Gemüter verwirrt, aber bald waren Soldaten und Bewohner zu gemeinsamer Verteidigung gerüstet, eilten an die gefährlichsten Stellen und stießen die Eindringlinge in die Gräben zurück. Kein einziger kam in die Stadt. Über das Mißlingen des Sturmes tröstete sich Soora mit dem besseren Erfolg des Kunstfeuers und der Geschütze. Eine mächtige Feuersbrunst verzehrte fast sämtliche Schiffe der Portugiesen, jubelnd über den durch das Feuer angerichteten Schaden zeigten sich die Achener des andern Morgens auf ihren festlich bewimpelten Schiffen und gebärdeten sich als Sieger, aber das grobe Geschütz aus der Stadt setzte ihnen derart zu, daß sie abzogen und bei der Insel Upe Stellung nahmen. Arme Fischer aus Malakka, welche die Nacht über mit Fischfang zugebracht hatten, stießen auf einen Hinterhalt der Feinde und wurden gefangen zu Soora geführt. Dieser ließ jedem von ihnen Nase und Ohren abschneiden und schickte sie so zurück mit einem Brief an den Statthalter von Malakka, Don Francesco de Melo. Der Brief lautete: „Ich, Bajaja Soora, der die Ehre hat, den Reis des großen Sultans Alradin, des Königs von Achen und aller der Länder, welche beide Meere bespülen, in goldenen Gefäßen zu tragen, tue dir kund, daß du deinem König anzeigen sollst, daß ich mich gegen seinen Willen hier befinde und seine Festung durch mein wildes Gebrüll in Schrecken setze und so lange hier bleiben werde, als es mir gefällt. Ich nehme zu Zeugen dessen, was ich sage, nicht nur die Erde und ihre Völker, sondern auch alle Elemente bis zum hohen Himmel des Mondes hinauf und durch diese Worte meines Mundes erkläre ich ihnen, daß dein König weder Tapferkeit noch Ruhm hat, daß seine niedergeschlagenen Standarten sich immer erheben können ohne Bewilligung desjenigen, der ihn soeben besiegt hat, daß ferner durch diesen erkämpften Sieg mein König den deinigen vollständig überwunden hat. Von diesem Tage an ist dein König Alradins Untertan und Sklave. Endlich, damit du dich recht von dieser Wahrheit überzeugen mögest, fordere ich dich auf, an dem Ort, wo ich mich jetzt befinde, dich im Kampf mit mir zu messen; wenn du Mut fühlst, so komme." Diese lächerliche Aufgeblasenheit charakterisierte den Barbaren vollständig. Der Statthalter und seine Räte gerieten in nicht geringe Verlegenheit, was zu tun, ob die Herausforderung anzunehmen oder zu ignorieren sei; wie dieselbe annehmen in Ermangelung aller Schiffe; wie sie ausschlagen, ohne sich zu entehren! Mittlerweile trat Pater Franz, welchen der Statthalter in dieser Angelegenheit hatte zu sich bitten lassen, in die Versammlung und man gab ihm den Brief des Soora zu lesen. Der Heilige, wohl wissend, daß es sich weniger darum handelte, die Portugiesen aus Malakka zu vertreiben, als die Christen im ganzen Morgenland zu vertilgen, erklärte, daß die Herausforderung angenommen werden müsse, denn die Ehre der christlichen Religion sei hier mehr im Spiel als die Interessen der Krone Portugals; wenn hier nicht entgegnet werde, so gehe der Übermut dieser Barbaren ins Schrankenlose und andere mohammedanische Fürsten fänden Ermutigung. Ihnen müsse gezeigt werden, daß der Schöpfer Himmels und der Erde mächtiger sei, als der König Alradin von Achen. Der Statthalter entgegnete: „Woher sollen wir aber die Schiffe nehmen, um uns in eine Seeschlacht einlassen zu können? Von den acht Fahrzeugen im Hafen sind nur noch vier zerbrochene Rümpfe übrig. Aber selbst wenn diese noch seetüchtig wären, was könnten wir mit ihnen ausrichten gegen die stolze Flotte des Feindes?" Xaver entgegnete: „Wie groß und alle Vorstellungen übertreffend die Zahl der feindlichen Schiffe sein mag, so dürfen wir uns doch für den Stärkeren halten, da wir den Himmel auf unserer Seite haben. Wer würde uns den Sieg streitig machen wollen, wenn wir im Namen des Herrn kämpfen!" Keiner wagte es, gegen die Worte des Heiligen Widerspruch zu erheben, und man begab sich ins Arsenal. Hier befand sich noch eines jener Schiffe, welche man Kadur nennt, in brauchbarem Zustand, außerdem sieben zerfallene, zum Verbrennen taugliche Fusten, d.i. kleine Fahrzeuge mit Rudern und Segeln. Man wandte sich behufs Ausbesserung an den Oberaufseher des Arsenals, Eduard Barreto, doch dieser weigerte sich, den Auftrag anzunehmen, unter dem Vorwand, das Magazin sei nicht mit dem hierzu nötigen Ausbesserungsmaterial versehen und die Arsenalkasse sei erschöpft. Dem Statthalter entsank der Mut. Xaver jedoch, von heiliger Begeisterung erfaßt, umarmte jeden der sieben Schiffskapitäne, welche an der Beratung teilgenommen hatten, und bat jeden, eines der schadhaften Fahrzeuge zu übernehmen und für Ausbesserung desselben Sorge zu tragen. Keiner mochte dem Willen des Heiligen entgegen sein, und jeder der Kapitäne übernahm ein Schiff. Mehr als 100 Handwerksleute begannen ihre Tätigkeit, und nach fünf Tagen waren die Fahrzeuge hergestellt und mit allem ausgerüstet, was zur Seeschlacht notwendig war. Den Kadur übergab nun Melo dem im Seekrieg tüchtigen Andreas Toskan. Unter die übrigen Kapitäne verteilte er 180 auserlesene Krieger, und als Admiral der kleinen Flotte bestimmte er Franz Deza. Xaver hätte die Flotte gerne geleitet, aber die Bewohner waren seinetwegen bekümmert und brachen in laute Klagen aus und bewegten ihn dadurch, von seinem Vorhaben abzustehen. Am Abend vor der Abfahrt versammelte er Kapitäne und Soldaten, sagte ihnen, daß er sie wenigstens im Geiste begleiten werde und daß sie in der Hitze des Gefechtes öfters einen Blick auf den Heiland werfen möchten, Furcht bliebe ihnen dann fern und sie würden sich glücklich schätzen, ihrem Erlöser Leben für Leben geben zu können. Die Soldaten waren durch die Worte Xavers so begeistert, daß sie feierlich gelobten, ihr Blut bis auf den letzten Tropfen für Christus zu lassen, worauf der Heilige ihr Sündenbekenntnis hörte und ihnen die heilige Kommunion reichte. Am folgenden Tag schifften sie sich ein und waren so fröhlich und wohlgemut, als ginge es zu einem Fest. Doch nur zu bald wurde ihre Freude getrübt. Das Admiralsschiff bracht, als kaum die Anker gelichtet waren, mitten entzwei, und nur mit Not konnte die Mannschaft gerettet werden. Das am Ufer versammelte Volk sah in dem Versinken des Schiffes ein Zeichen schlimmer Vorbedeutung, begann zu murren und verlangte mit großem Geschrei die Rückkehr der übrigen Schiffe. Der Statthalter, einen Aufstand befürchtend, sandte zu Pater Franz, welcher eben in der Kirche zu Unserer Lieben Frau vom Berge die heilige Messe feierte. Der Bote nahte dem Heiligen und wollte leise mit ihm reden. Dieser aber wies ihn sanft zurück und las die heilige Messe zu Ende. Hierauf sprach er zum Abgesandten: „Gehe hin und sag deinem Statthalter: Der Verlust eines Schiffes darf unsern Mut nicht niederschlagen." Darauf kniete er vor dem Bild der heiligen Jungfrau nieder, also betend: „O mein Jesus, Du Liebe meines Herzens, siehe mich an mit Deinem gnädigen Blick. Auch du, heilige Jungfau, habe Mitleid mit mir. Herr Jesus, siehe an Deine heiligen Wundmale und sei eingedenk, daß wir dadurch berechtigt sind, Dich um alles zu bitten, was zu Deiner Ehre und zu unserm Heile gereicht." Der Statthalter, den das Murren des Volkes außer Fassung gebracht hatte, machte dem Pater bei dessen Rückkehr Vorwürfe und maß ihm alle Schuld bei. Franz tadelte mit sanften Worten den herrschenden Wankelmut: „Wie mögt ihr doch eines Unfalles wegen, der nicht von großer Bedeutung ist, allen Mut sinken lassen!" Hierauf gingen sie miteinander an das Ufer des Meeres, wo die Bemannung des Admiralsschiffes in tiefer Entmutigung stand. Xaver suchte die Soldaten aufs neue anzufeuern und erinnerte sie an den dem Herrn geleisteten Schwur. Er sagte ihnen, der Himmel habe diese Prüfung als Probe ihrer Treue zugelassen, dabei aber die schützende Hand über sie gehalten, damit sie ihr Gelöbnis erfüllen könnten. Der Statthalter berief aufs neue den Kriegsrat, und allgemein wurde das Unternehmen als tollkühn verworfen. Nur die Soldaten und Anführer der Flotte erhoben Widerspruch: die Mannschaften seien ja nicht gemindert, und mit sechs Fusten könne man ebenso tapfer schlagen wie mit sieben. Hierauf nahm der Heilige das Wort: „Die verlorene Fuste wird bald ersetzt sein, noch ehe die Sonne untergeht, werden Schiffe ankommen, die besser zu unserm Zwecke taugen, als das untergegangene. Dies sei euch im Namen des Herrn verkündigt." Die ganze Versammlung, erstaunt über die so bestimmt ausgesprochene Versicherung, fand es jetzt für gut, den Beschluß der Beratung auf den morgigen Tag zu verschieben. Mit Ungeduld harrte man der Erfüllung des Versprechens und spähte bis zum Sonnenuntergang nach allen Richtungen am Meer umher. Schon wollte der Zweifel triumphieren, da erblickte man vom Turme der Kirche zu Unserer Lieben Frau vom Berge die Flaggen von Norden kommender portugiesischer Schiffe. Der Statthalter sandte sofort ein Boot ab, welches kurz darauf die Nachricht brachte, daß es protugiesische Handelsschiffe seien, welche, aus dem Königreich Patana kommend, geradewegs auf Peku zusteuern wollten, den Hafen von Malakka wollten sie links liegen lassen, weil sie keine Lust hätten, die üblichen Gebühren zu entrichten. Der Statthalter begab sich mit dieser Kunde sofort zu Pater Franz, den er in der Kirche zu Unserer Lieben Frau vom Berge in andächtigem Gebet fand und sagte ihm, seine Prophezeiung gehe zwar in Erfüllung, aber in einer Art, woraus für ihr Vorhaben doch kein Nutzen erwachse. Xaver übernahm es, die Schiffe anzuhalten. Ungesäumt bestieg er das Boot, welches vorhin auf Kundschaft ausgesandt war, und eilte den Kauffahrern nach. Als die beiden Schiffsherren den ehrwürdigen Missionär kommen sahen, wandten sie um und empfingen ihn mit Ehrerbietung. Dieser brachte sein Anliegen vor, gab zu bedenken, daß sie weiter segelnd den Barbaren zur Beute würden, daß sie für die Ehre des Namens Christi und das Ansehen der portugiesischen Krone dieses Opfer nicht scheuen möchten. Die Schiffsherren prüften den Stand der Sache, fügten sich den Gründen des Paters und liefen wirklich unter dem Jubel der Volksmenge in den Hafen von Malakka ein. Nach diesem Ereignis war niemand mehr im Zweifel, daß das Unternehmen ausgeführt werden müsse. Nachdem alles segelfertig stand, übergab Xaver dem Admiral Deza die Fahne, welche vorher feierlichst eingeweiht war. Die Zahl der Schiffe betrug nunmehr neun, und die Besatzung belief sich auf 230 Mann. Am 25. Oktober lief die Flotte aus. Dieselbe hatte vom Statthalter den Befehl bekommen, sich nicht über Pulo Cambilan, den äußersten Punkt der portugiesischen Besitzungen hinauszuwagen, den Feind aus dem Lande zu vertreiben, sei der Zweck des Unternehmens, aber nicht, denselben im Übermut in anderer Herren Länder zu verfolgen. Schon nach vier Tagen kamen die mutbeseelten Krieger an dem soeben bezeichneten Grenzpunkt an, ohne vom Feind die geringste Spur entdeckt zu haben. Der Admiral machte Anstalten, den Rückweg anzutreten, aber Streitlust der Untergebenen und die Hoffnung auf eine vollständige Niederlage der Sarazenen waren so stark, daß er dem Drängen nachgab. Der kriegerische Mut wurde jedoch bald in etwas gekühlt, indem ein so ungünstiger Wind zu wehen begann, daß sie volle 23 Tage vor Anker bleiben mußten. Als der Lebensmittelvorrat aufgezehrt war und der Wind noch immer keine Rückkehr nach Malakka ermöglichte, beschloß man, in dem in der Nähe des Königreiches Siam gelegenen Tenasserim sich mit dem Notwendigsten zu versehen. Malakka befand sich während dieser Zeit in großer Unruhe. Anfangs war es dem Pater gelungen die aufgeregten Gemüter zu beschwichtigen, als aber nach Verlauf eines Monates nicht die geringste Nachricht über den Zustand der Flotte eingelaufen war, da hielt man einen unglücklichen Ausgang des Kampfes für gewiß. Zauberer und Wahrsager, welche von heidnischen Frauen über das Schicksal der Krieger befragt wurden, trugen viel zur Befestigung der falschen Annahme bei, und das Volk lehnte sich entschieden gegen den Heiligen auf. Selbst der Statthalter fing an, schwankend zu werden. Der Heilige aber bewahrte allen Anfeindungen gegenüber die vollkommenste Ruhe und äußerte immer mit heiterer Zuversicht: „Über ein kurzes wird man die Flotte siegreich zurückkehren sehen." Nach jeder Predigt, nach jedem Gottesdienst forderte er die Gläubigen auf, ihre Gebete zum Himmel zu senden, um des dauernden Beistandes von oben sicher zu sein. Die Mehrzahl aber spottete seiner und sagte, das Gebet könne wohl den Seelen der in der Schlacht Gefallenen zugute kommen, aber nimmer vermöge es eine Niederlage in einen Sieg zu verwandeln. In dieser allgemeinen Bestürzung zeigte sich eine neue Gefahr. Der König von Bintan auf Sumatra hatte schon lange Gelegenheit gesucht, das unter der Herrschaft seines Vaters verlorene Malakka wiederzuerobern und jetzt, da er die Stadt aller Truppen ziemlich entblößt erachtete, hielt er die Gelegenheit für günstig, sich des ehemaligen Besitztumes wieder zu bemächtigen, schiffte sich mit 600 Segeln ein und lagerte 6 Meilen westlich von Malakka an der Mündung des Flusses Muar. Um mit List zum Ziel zu gelangen, wandte er sich friedlich an Melo, ihm Unterstützung antragend, er habe eine Flotte gegen den König von Patana gerüstet, sei aber, da er vernommen habe, daß die Portugiesen eine Niederlage im Kampf mit den Achenern erlitten hätten, gesonnen, als Freund Portugals die gefährdete und von Truppen entblößte Stadt zu schützen, man möge ihn daher einziehen lassen und ihm die Verteidigung der Stadt anvertrauen. Melo, durch die beharrliche Gemütsruhe des Paters auch beruhigt, durchschaute das Truggewebe und setzte List gegen List. Er antwortete, die Stadt bedürfe fremder Hilfe nicht, da sie vollständig mit Mannschaften und Kriegsvorräten versehen sei. Ein Held wie er dürfe den einmal beschlossenen Feldzug weder aufgeben, noch auf dem Weg sich aufhalten lassen. Das Opfer, welches er zu bringen gedenke, sei noch umso mehr überflüsssig, da ja die portugiesische Flotte nicht als besiegt, sondern als Siegerin mit reicher Beute beladen zurückerwartet werde. Das Schreiben des Statthalters hielt den König von Bintan in Schach. Er betrachtete es als das Klügste, nichts zu unternehmen, bevor sichere Nachricht über das Schicksal der beiden Flotten eingetroffen sei. Jetzt zum Schauplatz des malakkischen Seegeschwaders zurück. Sein Vorhaben, gegen Tenasserim zu segeln, hatte Deza des Wassermangels wegen ändern müssen. Um zu einer Quelle zu kommen, segelte man im Flusse Parlez eine Strecke stromaufwärts. Zur Nachtzeit begegnete man einem Fischernachen. Derselbe wurde angehalten und man erfuhr durch die Schiffer, daß die Achener ringsum alles verwüstet und geplündert hätten und im Begriffe ständen, eine Festung zu erbauen. Diese Nachricht erregte die freudigste Stimmung unter den Portugiesen. Deza, im Übermaß seiner Freude, beging die Unvorsichtigkeit, zum Zeichen, daß der Feind entdeckt sei, alles Geschütz losbrennen zu lassen. Klüger war die Aussendung von drei Fusten auf Kundschaft. Diesen kamen vier feindliche Brigantinen oder Rennschiffe entgegen, um zu erforschen, was der vernommene Kanonendonner zu bedeuten habe. Drei Brigantinen wurden sofort von den Fusten geentert, die vierte entkam durch die Flucht. Die Bemannung wurde bis auf sechs getötet, und diese setzte man, da sie nicht freiwillige Geständnisse über Stellung und Zahl der Feinde machen wollten, auf die Tortur. Zwei starben auf der Folter, zwei wurden wegen beharrlicher Auskunftsverweigerung ins Meer geworfen, die beiden andern ließen sich endlich zu Geständnissen bewegen, sagten aus, daß die Zahl der Achener sich, die Matrosen mitgerechnet, auf 10000 belaufe, daß der König, dessen Land sie erobert, sich nur durch die Flucht habe retten können, daß über 2000 Bewohner des eroberten Landes ermordet und ungefähr ebenso viele zu Sklaven gemacht seien; die Achener ständen jetzt im Begriffe, eine Zitadelle zu bauen, nicht nur, um den Schiffen die Vorüberfahrt zu wehren, sondern auch alle Christen, die ihnen in die Hand fallen würden, umzubringen. Durch diese Nachricht wurde der Mut der Soldaten aufs neue entflammt. Deza warf sich in ein Boot, musterte die Flotte und legte allen Soldaten ans Herz, den Worten Xavers gemäß während des Kampfes Jesus, den Gekreuzigten, vor Augen zu haben und des Gelübdes zu gedenken, das sie getan. Der Führer suchte nun, damit er mit den wenigen Schiffen nicht eingeschlossen werden könne, eine günstige Stelle im Fluß und harrte dort der Achener. Diese, durch die geflüchtete Brigantine benachrichtigt, begaben sich alsbald zu Schiff, und nur 200 Mann zur Bewachung der 2000 Gefangenen zurücklassend, segelten sie eiligst dem Feind entgegen. Sie kamen, von günstigen Winden unterstützt, mit solcher Geschwindigkeit den Fluß herunter, daß man, als Deza sich kaum wieder an Bord begeben hatte, schon ihren wilden Trommelschlag und ihr Geheul vernahm. Sie waren in zehn Glieder geteilt, von denen das erste aus den vier stärksten, die übrigen aus je sechs Schiffen bestanden. Die Wut der Barbaren war so groß, daß sie beim Anblick der portugiesischen Flotte alsbald das gesamte Geschütz losbrannten, verfehlten aber derartig ihr Ziel, daß nicht der geringste Schaden angerichtet wurde. Bald stießen die beiden Admiralschiffe aufeinander. Es kam zum Handgemenge, welches mit außerordentlicher Erbitterung eine Zeitlang währte. Da traf ein Kanonenschuß, auf dem Schiff des Ferdinand Skaretz abgebrannt, so gut, daß das Schiff des Soora in den Grund gebohrt wurde. Die drei das Admiralschiff begleitenden Gallionen, mit Rettung des Admirals und der vornehmsten Hauptleute beschäftigt, wandten sich seitwärts und nahmen keinen weiteren Anteil an dem Gefecht. Durch ihre Stellung wurden aber die folgenden Schiffe derart eingeengt, daß Glied auf Glied stieß und so der Feind sich selbst einschloß. Als die Portugiesen dies gewahrten, gaben sie jedem ihrer Schiffe eine möglichst vorteilhafte Stellung und feuerten dreimal aus allen Geschützen. Dies hatte den Untergang neun großer Schiffe zur Folge. Vier portugiesische Fusten enterten sodann sechs mohammedanische, die von Kanonenfeuer wenig gelitten hatten. Doch nun begann ein schreckliches Blutbad; mit dem Schwert in der Hand stürzten die Portugiesen in die feindlichen Schiffe und töteten binnen einer halben Stunde an 2000 Mann. Die Verwirrung der Feinde wuchs mehr und mehr, und viele zogen es vor, über Bord springend, lieber mit den Wellen als mit den Portugiesen zu kämpfen. Der feindliche Admiral, welcher, schon dem Ertrinken nahe, aus dem Wasser gezogen wurde, erholte sich jedoch wieder, versuchte die Reste seines Heeres noch einmal zu vereinigen, aber von einer Musketenkugel verwundet, entsank ihm aufs neue der Mut, und er entfloh mit zwei Schiffen. Die 500 adeligen Arobalons sowie die Janitscharen hatten gleiches Schicksal, entweder wurden sie erschlagen oder sie ertranken. Von der ganzen stolzen Flotte der Achener kamen nur jene mit dem Leben davon, die mit Soora die Flucht ergriffen hatten. Der Verlust der Portugiesen belief sich auf 26 Tote. Die Beute war groß. Zwei Schiffe, welche mit dem Raub der Barbaren beladen waren, kamen unbeschädigt in den Besitz der Sieger, außerdem noch 45 andere diensttaugliche Fahrzeuge und 300 Kanonen, darunter 62 mit dem Wappen Portugals versehene, die in verschiedenen Kämpfen zu verschiedenen Zeiten in die Hände der Besiegten gefallen waren. Der König des verwüsteten Landes brach jetzt aus dem Hinterhalt hervor, fiel über die Achener her, welche noch an der Zitadelle beschäftigt waren, tötete sie und befreite auch die 2000 Gefangenen. Alsdann begab er sich zum Admiral Deza, belobte diesen wegen der bewiesenen Tapferkeit und erbot sich freiwillig aus Dankbarkeit zur Entrichtung eines jährlichen Tributes an die Krone von Portugal. Deza säumte nicht, eine Fregatte mit der Siegesbotschaft nach Malakka zu senden; dort war man aber bereits unterrichtet. Am vierten Sonntag des Dezember predigte der heilige Xaver in der großen Kirche. Gerade in dem Augenblick, als die beiden Flotten im Parlez aufeinander-stießen, hielt er plötzlich inne, und von einer höheren Begeisterung ergriffen, schien er sich mit einer ganz andern Sache zu beschäftigen. Statt den Faden seiner Predigt wieder aufzunehmen, kündigte er den in höchster Spannung verharrenden Zuhörern den begonnenen Kampf in dunklen Worten an. Er schien denselben mitzuerleben, denn er geriet in immer höheres Feuer der Begeisterung. Sein Angesicht begann zu glühen, seine Blicke loderten, endlich sprach er tief aufseufzend mit erhobenen Augen folgendes Gebet: „Ach, Jesus, Gott meines Herzens, Vater der Barmherzigkeit, ich bitte Dich demütig durch die Verdienste Deines bitteren Leidens, Du wollest Deine Soldaten nicht verlassen!" Nach diesen Worten ließ er, wie in großer Erschöpfung, das Haupt sinken und, dasselbe in die Hände stützend, verharrte er so eine Zeitlang. Plötzlich erhob er sich und mit lauter Stimme freudigen Entzückens rief er: „Jesus Christus, meine Brüder, hat für und mit uns gekämpft und gesiegt. In eben dieser Stunde haben die Soldaten seines heiligsten Namens das Werk vollendet, die feindliche Flotte in Unordnung gebracht und ein Blutbad angerichtet, wobei nicht mehr als vier der Unsrigen umgekommen sind. Am nächsten Freitag werdet ihr die Siegesbotschaft offiziell erfahren und bald die nachrückende Flotte erblicken." So unglaublich die Tatsache auch erscheinen mochte, wagte niemand, auch der in der Kirche anwesende Statthalter de Melo nicht, die Worte des Paters in Zweifel zu ziehen. Am Nachmittag wiederholte er diese Aussage abermals in der Kirche Unserer Lieben Frau vom Berge, und zwar vorzugsweise vor den versammelten Frauen und Müttern der auf der Flotte dienenden Soldaten. Gleich in den ersten Tagen der Woche verließ der arglistige König von Bintan seine Stellung und ging in sein Land zurück. Er hatte nämlich bestimmte Nachricht von der Niederlage seines Bundesgenossen Soora erhalten und zog es jetzt vor, seine feindlichen Pläne aufzugeben. Am Freitag traf die Fregatte, und bald nachher auch die Flotte unter unbeschreiblichem Jubel des Volkes ein. Den Mittelpunkt der Verherrlichung bildete Pater Franz. Dieser aber begrüßte die Heimkehrenden mit dem Kruzifix in der Hand, um anzudeuten, wem dieser Sieg zu verdanken sei.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-21477696053362419982007-02-16T11:29:00.000+01:002007-02-16T11:45:21.634+01:00Das wundertätige Bild Unserer Lieben Frau von Quito<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyaWAL1G5gBrk4fKYS2UgzbE5CPJduQCCIWS1j1US2SStxYCMo_pN7LGjjkau923mlG1F9EmdHBMUX48_YFbPFnBQgDvyWXp7nuqSFquQQe7s666POAWdik6Va_zEm2tseB6Ef2Pq7Djd3/s1600-h/Nuestra_Se%C3%B1ora_Dolorosa_Quito_1.jpg"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5032080960045344386" style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhyaWAL1G5gBrk4fKYS2UgzbE5CPJduQCCIWS1j1US2SStxYCMo_pN7LGjjkau923mlG1F9EmdHBMUX48_YFbPFnBQgDvyWXp7nuqSFquQQe7s666POAWdik6Va_zEm2tseB6Ef2Pq7Djd3/s320/Nuestra_Se%C3%B1ora_Dolorosa_Quito_1.jpg" border="0" /></a>Am <strong>20. April 1906</strong> wurden 36 Schüler des Jesuiteninternates ("San Gabriel") von <strong>Quito, Ecuador</strong>, mit <strong>Pater Andreas Roesch</strong> Zeugen des ersten Wunders an diesem berühmten Bild. Während sie im Speisesaal weilten, sahen sie, wie die hl. Jungfrau langsam ihre Augen öffnete und schloß. Dasselbe Wunder ereignete sich später noch mehrmals, einmal in Anwesenheit der Knaben in der Klosterkapelle der Schule, wohin das Bild übertragen worden war. In der Folge wurde ein kanonischer Untersuchungsprozeß von den geistlichen Behörden durchgeführt, und der Generalvikar ordnete an, daß das Bild in feierlicher Prozession aus dem Jesuitenkolleg zur <strong>Kirche der Jesuitenpatres</strong> getragen werde. In der Kirche wiederholte sich das seltsame Zeichen öfters vor der dort versammelten Menge, und viele Bekehrungen fanden statt. Einmal ereignete sich das Wunder an drei aufeinanderfolgenden Tagen.<br />In <strong>Riobamba</strong> beobachteten mehr als 20 Personen das gleiche Wunder vor einem Nachdruck des Bildes. Auch der Bezirksvorstehr war Zeuge davon.<br />In Quito kennt man das Bild unter dem Namen "Schmerzensmutter des Kollegs".<br /><br /><strong>GEBET ZUR HEILIGEN SCHMERZENSMUTTER</strong><br /><br />O Maria, Schmerzensmutter, ich bitte dich um der bitteren Qualen willen, die du am Fuße des Kreuzes erlitten hast, opfere dem Ewigen Vater in meinem Namen deinen geliebten Sohn Jesus, der ganz mit Blut und Wunden bedeckt ist, auf zur Sühne für meine Sünden, für die Notlage der hl. Kirche, für die Bekehrung der Sünder, für die Erlösung der Armen Seelen im Fegfeuer und für die besondere Gnade, um die ich nun bitte. (...) Amen.<br /><em>Vater unser... Gegrüßt seist du, Maria... Ehre sei...</em><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-10587943963301878952007-02-15T20:49:00.000+01:002007-02-16T09:30:20.954+01:00Die wiederholten Tränenwunder von Mária-Pócs, Ungarn<a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/391859027/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="387" alt="Máriapócs" src="http://farm1.static.flickr.com/59/391859027_e3de70bb47.jpg" width="500" /></a>Pócs, oder wie es später genannt wurde, Máriapócs, ist heute noch ein unbedeutendes Dorf; auf der Landkarte kann man es kaum finden. <a href="http://maps.google.com/maps?f=q&hl=de&q=M%C3%A1riap%C3%B3cs,+Hungary&ie=UTF8&amp;amp;amp;z=12&om=1&iwloc=addr">Es liegt im Komitat Szabolcs, im Nordostteil des jetzigen Ungarn, von Nagykálló einige Kilometer entfernt</a>. Nach deutscher Aussprache und Betonung heißt es: Pootsch. Dieser Ortsname wurde in deutscher Sprache, als das Bild nach Wien gebracht wurde, Pötsch, Pöts, Pötz, in der Schweiz Boetz, Betz und im Tessin Paez geschrieben. Der richtige Name ist Pócs, Máriapócs.<br />Die Einwohner waren reformiert und 50 Jahre früher von der östlichen Orthodoxreligion zu dem unierten Glauben übergetretene Griechisch-Katholiken. Die alte, aus dem 14. Jahrhundert stammende, ehemalige Kirche im gotischen Stil war in dieser Zeit protestantisches Gotteshaus. Die Griechisch-Katholiken, gleichfalls Magyaren, hatten eine mit vielen Türmen versehene, charakteristisch-orientalische Kirche aus Holz gebaut.<br />Der Pfarrer, oder der Parochus – wie der Seelsorger in der griechisch-katholischen Pfarrgemeinde benannt wurde – Daniel Papp, stammte aus einer geistlichen Familie und war selbst auch verheiratet. In der griechisch-katholischen Religion konnte er eine Ehe schließen. Der jüngere Bruder des Pfarrers war der in Pócs geborene Stefan Papp, der im Jahre 1675 in sein Dorf zurückkehrte und in der Haushaltung des Pfarrers lebte. Er war Maler.<br />Das Gotteshaus konnten die Gläubigen nicht vollständig einrichten; auf der Ikonostase mangelte das Bild der hl. Gottesmutter. Ladislaus Csigri, ein 20jähriger Sohn eines Bauern, der als 8jähriger Knabe in türkische Gefangenschaft geraten war, aber auf wunderbare Weise gerettet wurde, hat seiner inneren Stimme folgend, dem Maler Papp den Auftrag gegeben, daß er ein Bild der hl. Gottesmutter male. Papp übernahm den Auftrag für sechs ungarische Gulden. Das Bild malte er – nach der Ikonenmalerschule – auf getrocknetes, dünn gehobeltes Holz, benützte aber kein Musterbild. (Die Österreicher setzen den Vorgang auf das Jahr 1676 an.) Die Eltern des jungen Csigri wollten den Kaufpreis für das Bild nicht bezahlen, weil ihr Sohn die Bestellung ohne Anfrage und Bewilligung machte, worauf Laurenz Hurta, ein wohlhabender Landwirt in Pócs den Kaufpreis bezahlte und das Bild der Kirche schenkte.<br />Das Marienbild wurde nach der Segnung des Parochus auf die Ikonostase gestellt; die Gläubigen beteten vor dem Bild. Es ereigneten sich aber keine nennenswerten Geschehnisse.<br />Am 4. November im Jahre 1696 hat der Parochus in der griechisch-katholischen Kirche in Pócs die sonntägliche Messe nach der Liturgie des hl. Johannes Chrysostomus – altslawisch – gehalten; die Gläubigen beteten und sangen altslawische und ungarische Gebete und Meßlieder.<br />Nach der Wandlung fiel der Blick des Bauern Michael Eöry auf das Bild der Gottesmutter, an dem ein sonderbarer Glanz erschien, und er bemerkte erstaunt, daß von den Augen der Muttergottes helle Tränen herunterfielen, und zwar aus dem rechten Auge mehr als aus dem linken. Die Tränen fielen auf die Hand der hl. Jungfrau; deren Antlitz wurde fortwährend schmerzlicher, wie wenn es lebendig aus Fleisch und Blut gewesen wäre.<br />Eöry wollte den Gottesdienst nicht stören, aber er berührte den Arm des neben ihm sitzenden Johann Molnár, um diesen auf das Bild aufmerksam zu machen. Molnár beobachtete dasselbe mit Rührung, sah, daß die Mutter Gottes weinte, und er selbst brach auch in Tränen aus. Molnár gab seine Beobachtung nachher weiter, aber seine Zunge wurde vom Erlebnis des Tränenwunders fast gelähmt.<br />Wie ein vom Blitz entfachtes Feuer verbreiteten sich Verwunderung, Aufregung und Staunen. Alle Gläubigen beobachteten gerührt das Antlitz der Gottesmutter. Bei der Kommunion nahmen die Gläubigen mit tränenvollen Augen den Heiland zu sich. Der Parochus bemerkte die sonderbare Aufregung, aber den Grund der Erregung konnte er nicht kennen. Im Klang seiner Stimme war eine eigene Aufregung erkenntlich.<br />Am Ende der heiligen Messe schickte sich niemand zum Gehen an, ja, die Hintenstehenden drängten sich nach vorn, das Bild, das Antlitz der hl. Jungfrau betrachtend, dem noch immer Tränen aus den Augen fielen.<br />Beim Hinausgehen schaute der Parochus auf seine Gläubigen, hörte ihre Seufzer und folgte ihren Blicken. Der Parochus sah, daß die hl. Jungfrau Mutter Maria blutige Tränen weinte. Die Tränen fielen auf die Hand des Bildes nieder, bald auf die Hülle, welche das Bild bekleidete, wo die Tränen Spuren hinterließen. Die Gläubigen beteten laut, bereuten ihre Sünden; niemand bewegte sich. Die Tränen fielen fortwährend.<br />Endlich begann der Parochus zu sprechen, da sie alle das Tränenwunder sahen. Aber die Ursache des Geheimnisses konnte man nicht ausforschen. Die Güte des Himmels sei unermeßlich, betonte er. Er forderte seine Gläubigen zum Gehen auf. Hierauf verließen diese die Kirche, indem sie Loblieder zur Ehren Marias sangen.<br />Wenn auch kein Telefon und Telegraf war, verbreitete sich das Erlebte doch mit Windeseile. An der Vesper nachmittags nahmen nicht nur die Einwohner von Pócs teil. Zwei kaiserliche Offiziere aus Kálló erschienen. Der eine war ein Protestant, Bertrand de Willingsicusen – ein Ungläubiger –, der den Parochus verdächtigte, daß er den Tränenfluß verursacht habe; der andere Starmair Proviantoffizier. Beide Offiziere berührten die heruntergefallenen Tränen und ihre Finger wurden von den blutigen Tränen naß. De Willingsicusen betrachtete das Bild. Es wurde bald schwarz, als ob es ein dichter Nebel gedeckt hätte, bald glühend rot, ganz verändert, nachher farblos. Der Offizier war betroffen. Seine Kehle schnürte sich zusammen, bald schrie er laut auf: Es ist wahrlich ein Wunder, wahrlich echte Tränen, verzeihe mir, Gott, meinen Zweifel.<br />Tags darauf (am 5. Nov.) fuhr Jacob Kriegsmann, provisorischer römisch-katholischer Pfarrer von Kálló und Pócs, sehr früh weg aus Kálló, um in Pócs erster zu sein. Aber vor der Kirche wartete schon eine große Menge. In Kálló war das Wunder allgemein bekannt. Dort waren schon Graf Stempild, kaiserlicher Oberleutnant, Christoph Redlinsky, Jesuit, Georg Walter, beide Regimentskapläne, fünf andere kaiserliche Offiziere und manche von den Herren des Komitates. Alle sahen das Wunder. Pfarrer Kriegsmann hob ein sterbendes Kind zum Bild auf und dieses berührte das Bild. Der Knabe wurde geheilt. Tags darauf legte die Mutter, Gattin eines kaiserlichen Offiziers, einen mit Edelsteinen versehenen wertvollen Halsschmuck vor das Bild<br />der hl. Jungfrau. An diesem Tage stellte der Militärbefehlshaber in Kálló eine militärische Wache auf, die Tag und Nacht das Bild bewachte, damit es von niemand angerührt werde.<br />Die Kirche blieb auch später überfüllt von Betern. Soldaten kamen gruppenweise aus Kálló, Ecsed und anderen Ortschaften. Aus Pócs erschienen die protestantische Judith Geressy, Gattin Franz Baan's; die adeligen Georg Ballabás, Gemeindenotar; Johann Tisza, Grundbesitzer, und Peter Farkas. Alle sahen das Tränenvergießen; die manchmal blutigen Tränentropfen fielen bald auf die Hand der hl. Jungfrau Maria, bald auf die Decke herab. Die Besucher berührten die Tränen und waren tief ergriffen. Das Wunder bestärkte die Gläubigen, die Zweifler verstummten, auch sie wurden von der Wahrheit überzeugt.<br />Jacob Kriegsmann, römisch-katholischer Pfarrer, blieb bis 16. November in Pócs. Dann kehrte er nach Kálló zurück, schrieb eine Meldung an den Erzbischof, Graf Leopold Kollonics, daß er das Wunder sechsmal gesehen und die Decke berührt habe, auf welcher die Spuren der blutigen Tränen vorhanden waren. Das Wunder geschah am 4. November in der Gemeinde "Pooc", in dem Besitztum Rákóczi, wo "ich nach Anordnung Seiner Exzellenz der ärmste Parochus von etwa 20 der ärmsten katholischen Familien bin". Im Briefe meldete der Pfarrer, daß das Bild von Stefan Papp 20 Jahre früher gemalt wurde. Er bat den Erzbischof, daß er das Bild aus der Holzkirche nehmen und in Kálló unterbringen möge.<br />Gemäß den Angaben hielt das Tränenvergießen vom 4. November bis 8. Dezember in drei Perioden an. Neben einigen kleinen Drucksachen erschien das erste Buch "Abgetrocknete Tränen", welches die Ereignisse ausführlich schilderte. Nach dieser Quelle wurde das Werk: "Heylsamer Gnaden-Brunn, Wien 1703" und ein mit Vorwort von Joseph Ogesser herausgegebenes Buch: "Beschreibung der Metropolitankirche zu St. Stephan in Wien, 1779" erschienen. Das letzte Werk schilderte die Zeit folglich: "Dieses wunderwürdige Weinen dauerte drei Tage und Nächte hindurch, setzte hernach Mittwoch und Donnerstag, als den siebten und achten Tag dieses Monats aus, worauf es am neunten Tag wieder anfing und bis zum vierzehnten anhielt, an welchem Tage man nur eine Träne sah. Hierauf unterblieb dieses Weinen durch elf Tage, nach welchen es aber wieder angefangen, und ... bis zum 8. Dezember, dem Festtag der Unbefleckten Empfängnis Maria, fortgedauert hat."<br />Das wunderbare Tränenvergießen war einigen Protestanten unbehaglich, und sie verbreiteten das Gerücht, daß ein Schwindel vorliege. Man sagte: jemand habe das Holz durchbohrt, hinten sei ein Wasserbehälter mit Fischen und von der Bewegung der Fische sollten die Tränen in die Augen des Bildes treten.<br />Solches Gerede hielt niemand für ernst, der in der Kirche von Pócs war. Das Bild war nicht am Altar befestigt, wo man den hinteren Teil nicht hätte sehen können, sondern an der Ikonostase, deren Rückseite auch sichtbar ist.<br />Eine klare Widerlegung gab dann die Geschichte des letzten Tages.<br />Wie es erwähnt wurde, war Ungarn damals von kaiserlichen Truppen besetzt. Der Oberteil der Theiß – dies- und jenseits – hatte eine Kommandatur. Der Kommandant war Graf Johann Andreas Corbelli, Feldmarschalleutnant. Er ging aus Tokaj zur Truppenbesichtigung nach Kálló. Der wunderbare Tränenfluß wurde dem Kommandanten schon früher gemeldet und dieser wollte sich selbst überzeugen. Am 8. Dezember, bei ungewöhnlich kaltem Wetter, ritt Corbelli mit Christoph Neidfinger, dem Kommandanten der Truppe in Kálló, und glanzvoller militärischer Begleitung nach Pócs. Er ging mit seiner Begleitung gleich in die Kirche. Alle sahen, daß die Tränen aus beiden Augen der hl. Jungfrau Maria reichlich, warm, frisch herunterfielen, obwohl es auch in der Kirche so kalt war, daß alle Flüssigkeit gefror. Der General hörte, daß jemand hinter ihm sagte: "Das ist nicht möglich; Tränen können nur Menschen aus Fleisch und Blut weinen." Der General drehte sich nicht, aber nach der Besprechung mit dem Parochus, ließ er das Bild von der Ikonostase herunterheben. Corbelli nahm das Bild in die Hände, drehte es auf die andere Seite, in Anwesenheit von mehr als 300 Personen, worunter nicht wenige protestantischer Konfession waren. Er hat nach der genauestens unternommenen Untersuchung nicht die mindeste Spur eines Betrugs entdeckt. Alle Anwesenden konnten sehen, daß das Bild auf ein Holzbrett gemalt war. Am Holz waren keine Risse, Öffnungen oder Löcher. Das Bild weinte auch in dieser Zeit weiter, und zwar reichlicher als vorher. Der General schaute das Bild voll Rührung an. Das Herz des Zweiflers wurde mit Reue erfüllt.<br />Das Bild wurde nach dieser gründlichen Untersuchung auf die Ikonostase zurückversetzt. Der General erklärte feierlich: "Ja, das sind wahrhaftige Tränen, ein wahrhaftiges Wunder", worauf dies die anderen Offiziere wiederholten und auf die Knie fielen. Der Parochus erwähnte dem General, daß es nie vorgekommen sei, daß der Wein in dem Kelche gefroren wäre wie diesmal; er wärmte den Kelch mit den Händen, um den Wein flüssig zu machen. Der General erwiderte gerührt: "Nur diese Tränen gefroren nicht. Ich bin bereit, vor jedem Gericht ein Zeugnis darüber abzulegen."<br /><br /><strong>Bischöfliche Untersuchung</strong><br /><br />Die griechisch-katholische Pfarrei in Pócs gehörte in dieser Zeit unter die Jurisdiktion des römisch-katholischen Bistums von Eger. Darum ordnete der Bischof von Eger, Georg Fenesy, die kirchliche Untersuchung an und nicht der griechisch-katholische Bischof von Munkócs. Fenesy bestimmte Andreas Pettes, Bischof von Ansara, Großprobst des Bistums, als seinen Stellvertreter, die Untersuchung vorzunehmen. Der Bischof Pettes hat Kanonikus Josef Csete von Eger, Erzdechant des Komitats Szabolcs, und als Notar Andreas Demjányi, Pfarrer von Tokaj, delegiert, um die Zeugnisverhöre vorzunehmen.<br />Die Zeugnisverhöre wurden am 26. Dezember in Pócs begonnen und tags darauf fortgesetzt. Die bischöfliche Kommission verhörte 36 Zeugen, katholische und protestantische Bewohner von Pócs, den römisch-katholischen Pfarrer in Kálló, den Parochus in Pócs, katholische und protestantische kaiserliche Offiziere. Auf gleiche Weise sagten diese alle aus, daß sie das Tränenvergießen gesehen hatten, die Tränen seien oftmals blutig gewesen, sie seien auf eine Decke gefallen, wo eine Spur geblieben sei. Sie sahen, daß das Antlitz und die Augen des Bildes sich veränderten, auch sahen sie bei der Untersuchung durch General Corbelli, daß die Tränen noch reichlicher fielen. Die Zeugen leisteten einen Eid auf ihre Aussage.<br />Graf Corbelli sandte seine eigenhändig niedergeschriebene Aussage an den Bischof von Eger und erstattete dem Kaiser einen Bericht vom Wunder. Einige Zeugen kamen später an; etliche Offiziere waren inzwischen anderswohin versetzt worden. Die Kommission verhörte diese Zeugen nicht, aber andere Zeugen konnten von ihrer Beobachtung auch Bericht erstatten.<br />Bischof Andreas Pettes, bischöflicher Stellvertreter, faßte die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und erklärte vor dem Kapitel am 2. Januar 1697, daß in dem Komitat Szabolcs, in der ruthenisch-liturgischen Kirche von Pócs mehrere Tage lang reichliche heilige Tränen aus den Augen Marias gefallen seien. Dieses Resultat wurde in der Anwesenheit des Bischofs Fenesy und der Mitglieder des Domkapitels durch Bischof Pettes veröffentlicht, worauf der Diözesanbischof Fenesy erklärte: Vere miraculum factum est (Wahrlich ist ein Wunder geschehen), und die Sitzung des Domkapitels schloß mit dem Gesang des Hymnus: Te Deum laudamus.<br /><br /><strong>Überführung des Gnadenbildes nach Wien, dortige Feierlichkeiten</strong><br /><br />Leopold, Kaiser des deutsch-römischen Reiches und apostolischer König Ungarns, und seine Gattin Eleonora, vernahmen von dem Wunder des Marienbildes durch den General Corbelli und den Oberleutnant Graf Stempild, der die blutige, tränenbenetzte Decke ohne Erlaubnis des Parochus nach Wien mitgebracht hatte, um seine Braut von ihrer Krankheit zu heilen. Er schenkte die Decke mit den Spuren der blutigen Tränen dem kaiserlichen Ehepaar.<br />Der Kaiser ordnete, hauptsächlich auf den Wunsch seiner Gattin und auf den Rat des auch in der Schweiz bekannten Paters Marco d'Aviano, die Überführung des Wunderbildes nach Wien an. Zur Ausführung seines Befehls berief er den Bischof von Eger. Der Bischof, Georg Fenesy, gehorchte dem kaiserlichen Befehl und beauftragte Graf Emmerich Csáky, den Domherrn von Eger, Abt von Tapolca und Pfarrer der Stadt Kassa, daß er das Gnadenbild nach Wien bringen solle. Der junge Graf ging Ende Februar 1697 mit Pfarrer Demjányi und glänzendem Gefolge und mit militärischer Sperrkette nach Pócs. Der Graf wurde vom Parochus, Daniel Papp, begrüßt, aber die Stimme versagte ihm, worauf der Graf den alten, am ganzen Körper zitternden Pfarrer umarmte. Graf Csáky teilte den Anwesenden mit, daß er dem Befehl des Kaisers zu gehorchen habe und den Auftrag seines Bischofes ausführen müsse. Die Gläubigen, die durch die ganze Nacht gebetet hatten, und von anderswo gekommene Leute murrten. Einige wollten das Forttragen des Bildes verhindern, so auch Ladislaus Csigri, der in dieser Zeit Dorfrichter war.<br />Der Parochus bat seine Gläubigen, daß sie sich nicht widersetzen sollen. Sie könnten die Ausführung des kaiserlichen Befehls nicht verhindern. Dann trugen vier Priester das Bild aus der Kirche. Das Volk schluchzte, küßte das Bild, welches nachher auf einen Triumphwagen gesetzt wurde. Der Parochus begleitete mit seinen Gläubigen das Bild bis zur Grenze des Dorfes, nachher gingen sie nach Hause.<br />Die ersten Stationen des Bildes waren Kálló, Tokaj, Barca, Kassa und Eger. Unterwegs mußte die Begleitung stehen bleiben, um die Gläubigen vor dem Bild huldigen zu lassen. In Eger empfing Bischof Fenesy mit seinem bischöflichen Hof das Bild; von Eger ging der Zug nach Pest und Buda. Die ganze Fahrt war ein Triumphzug, unterwegs geschahen mehrere Wunder.<br />Von Buda ging der Zug nach Wien. Am 3. Juli 1697 erreichten die Begleiter die Stadt, wohin sie tags darauf einzogen. Der Fürsterzbischof ging vom St. Stephansdom in einer Prozession vor dem Bild, und dieses wurde durch die mit Fahnen und Blumen geschmückten Gassen in die neben dem kaiserlichen Hof liegende Kapelle des Lustschlosses Favorita (jetzt Theresianum) gebracht, wo der Kaiser und die Kaiserin dem Bild huldigten. Aus der Lustschloßkapelle wurde das Bild am 7. Juli in die Augustiner Kirche begleitet, wo die Kaiserin es mit einer diamantenen Rose schmückte und "Rosa mystica" nannte. In der Augustiner Kirche hielt der berühmte Kanzelredner Abraham a Sancta Clara eine mächtige Predigt vor riesiger Volksmenge. "Hierauf wurde das Bild – laut Beschreibung der Metropolitankirche – bei einer sehr volksreichen Prozession, unter Begleitung der gesamten Klerisei, der kaiserlichen Majestäten und der durchlauchtesten jungen Herrschaft nach St. Stephan übertragen und dort auf einem neben der Schatzkammer errichteten Altar zur öffentlichen Verehrung aufgestellt, wobei der ganze kaiserliche Hof die heilige Kommunion empfing, und hierauf eine Predigt und ein Hochamt gehalten wurde. Nachdem es 14 Tage in der Domkirche verblieben, wurde es wieder in die Favorita übertragen. Weil aber alle geistlichen Gemeinden ein inbrünstiges Verlangen äußerten, dieses Gnadenbild in ihren Kirchen verehren zu können, wurde es mit allerhöchster Bewilligung in den meisten hiesigen Kirchen, sowohl in als vor der Stadt, überall für kürzere oder längere Zeit zur öffentlichen Verehrung aufgestellt, wo man die Gotteshäuser zierte und den Gottesdienst mit sinnreichen Predigten, prächtigen Hochämtern, Vespern und Litaneien zu verschönern suchte, bis es endlich aus der Pfarrkirche von St. Ulrich unter Begleitung der ganzen Klerisei und vieler Bruderschaften wieder in die Domkirche übertragen wurde."<br />Um diese Zeit zählte man den 1. Dezember; also fünf Monate lang war Wien der Ort des<br />öffentlichen Gebetes, der Verehrung und der Feierlichkeiten.<br />Am 11. September 1697 war auch eine feierliche, flehentliche Andacht in Wien. An diesem Tage errang Prinz Eugen bei Zenta einen Sieg. Er vernichtete das türkische Heer. Dieser Sieg wurde der Hilfe der Gottesmutter von Pócs zugeschrieben. Das war auch die Meinung des berühmten Abraham a Sancta Clara. Die Leute betrachteten damals und auch später die hl. Jungfrau Maria von Pócs als Schützerin Wiens.<br />Das Gnadenbild wurde am 1. Dezember endgültig über dem Tabernakel des Hochaltars der Domkirche aufgestellt. Kaiserin Eleonora ließ das Bild mit einem kostbaren Rahmen und zwei mit Diamanten geschmückten Goldkronen zieren.<br />Vor dem Gnadenbild der Gottesmutter wurde alltäglich eine vom Wiener Magistrat gestiftete heilige Messe gelesen, und zwar in der Form eines Hochamtes. Kaiser Josef II. (1780-1790) – der sich in die inneren kirchlichen Angelegenheiten einmischte – stellte diese ständige Messe ein und entfernte auch die vielen Rahmen.<br />Die Verehrung der Gottesmutter hielt aber weiter an. Mit barocker Feierlichkeit beging Wien 1797 die Hundertjahrfeier der Übertragung des Bildes. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurden jährlich heilige Messen vor dem Gnadenbild zelebriert. Ämter aber nur zweimal: am 7. Juli, Tag an dem das Gnadenbild in den St. Stephansdom zum erstenmal getragen wurde, und zwar am Sonntag nach dem Feste Mariä Heimsuchung; ferner am Sonntag nach dem 4. November, Tag an dem sich das Tränenwunder erstmals zeigte. Auch heute feiert das Wiener Domkapitel diese sogenannten "Maria-Pötsch-Ämter" weiter.<br /><br /><strong>Geschichte des Gnadenbildes in Wien</strong><br /><br />Das Gnadenbild von Pócs (70 x 50 cm) ist ein mit Temperafarbe auf Holz gemaltes Brustbild der hl. Gottesmutter, die das Gotteskind auf der Linken hält. Das Kind segnet mit der Rechten und hält in der Linken eine Blume. Maria trägt einen Purpurmantel, das Kindlein Jesu griechische Kleidung. "Kunsthistorisch wird diese Darstellungsweise von byzantinischen Ikonentypus der Hodegetria abgeleitet. Genau genommen besteht das Tafelbild aus zwei, mit Hilfe von Keilen, zusammengehaltenen Eichentafeln. Längs der Mittelkanten der beiden Holztafeln, klafft zur Zeit (1961) durch das ganze Bild gehend ein Spalt mitten durch den linken Augenwinkel der Muttergottes.<br />Am unteren Rand des Bildes stehen mit ungelenken Buchstaben der cyrillischen Schrift, gegen Ende unleserlich werdend und sich verlierend, die Worte: "Ich habe dieses heilige Bild aufgestellt zur Verzeihung meiner Schulden..."... Schon allein der Umstand, daß es sich um die Nachbildung eines altchristlichen Marienbildes handelt, ist bezeichnend für den Geist der Gegenreformation. Damals griff man in der Auseinandersetzung mit dem Lutheranertum bei der Verteidigung des Marienkultes mit Vorliebe auf älteste Mariendarstellungen zurück, um so die Verankerung der Muttergottesverehrung in der katholischen Tradition wirksamer in Erscheinung treten zu lassen. Das berühmteste, dem hl. Lukas zugeschriebene Madonnenbild, besaß eine Kirche im Reiseführerviertel zu Konstantinopel. Daher sein Name "Hodegetria = Wegweiserin" ... Es zeigt die Muttergottes ähnlich dem Pötschbild von St. Stephan im halbfiguren Hodegetriatypus, wie er seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts im ganzen Abendland Verbreitung gefunden hat."<br />Die Stellung dieses Bildes auf dem Hochaltar war aber für die Gläubigen schon in der früheren Zeit nicht geeignet. Sie konnten nicht in die Nähe des Gnadenbildes treten.<br />In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde deshalb eine dem Maler Leopold Kuppelwieser zugeschriebene Kopie aus der Nazarenerschule am ersten linken Pfeiler beim Eingang im Stephansdom aufgestellt. Diese künsterlische Kopie milderte die Härte des Originalbildes und erfreute sich beim Volke einer viel größeren Beliebtheit als das Original und wurde daher mehr verehrt. Vor diesem Bilde brannten ständig Kerzen, und es beteten unentwegt Menschen. Diese gaben dem Innenbild der Domkirche einen charakteristischen Zug. Das Originalbild ist somit einigermaßen in den Hintergrund geraten. Auch die neueren Andachtsbilder wurden von diesem Abbild kopiert und verbreitet.<br />Das Originalbild, ebenso die Kopie sind im Laufe der Zeit mit vielen Votivgaben geschmückt worden. Die von Kaiserin Eleonora geschenkten zwei Goldkronen blieben weiter auf dem Original. Diese goldenen Kronen und sämtliche Schmuckstücke, im Werte von 20'000 Goldkronen, wurden in der Nacht vom 18. auf den 19. März 1903 von dem Originalbilde gestohlen. Von den Übeltätern ließ sich keiner mehr ausfindig machen. "Aus Sicherheitsgründen wollte man seither das Originalbild nur mehr an den höchsten Feiertagen des Kirchenjahres über dem Hochaltar des Stephansdomes aufstellen. Während der gewöhnlichen Kirchenzeit behalf man sich auch dort mit einer schlechten Kopie."<br />Ein noch schwerer Fall ereignete sich mit der vorerwähnten Kopie.<br />Am 11.-13. April 1945 trafen Bombenangriffe den Stephansdom, welche auch den Einsturz der Chorgewölbe verursachten. Das glühende Feuer vernichtete einen Teil der Kirche, besonders den Hochaltar. Die unversehrt gebliebene Kopie wurde wegen der Renovation am 13. Oktober 1946 in die Kirche am Hof (damals Jesuitenkirche) feierlich übertragen. Rund 10'000 Gläubige, dabei Erzbischof Kardinal Innitzer, begleiteten das Bild "der Schutzfrau von Wien". Wenige Tage nach der Übertragung, in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober, wurde diese Kopie mit den Kostbarkeiten und dem 40kg schweren, ornamentierten Silberrahmen gestohlen. Von den Dieben und dem Marienbild fehlt bis heute jede Spur. Außer dem künstlerischen und kulturhistorischen Werte stellte der Silberrahmen einen entsprechenden Materialwert dar. Die Edelsteine an diesem Bild waren nicht echt und die Kronen nur dünnes vergoldetes Silberblech.<br />Da die Kopie durch Diebstahl verloren war, interessierte sich die Öffentlichkeit für den Ort des Originals. Anläßlich der Entwendung der Kopie teilte die Wiener Zeitung (am 18. und 24. Oktober 1946) beruhigend mit: Das Original befindet sich nach wie vor in sicherer Obhut im Fürstbischöflichen Palais. Das Gnadenbild war also in der Zeit des Bombenangriffes nicht auf dem Hauptaltar, der bei dem Bombenangriff zugrunde gegangen war.<br />Seit 8. Dezember 1948, dem Jahr der Wiedereröffnung des Langhauses, wird das Originalbild – nunmehr aber völlig schmucklos – im alten Silberrahmen vom Jahre 1697 mit dem Strahlenkranz unter dem Baldachin in der südwestlichen Ecke des Domes verehrt, wo es über einem eigens errichteten Marmoraltar aufgestellt ist. Auch heute finden sich zahlreiche Andächtige vor dem Gnadenbild von Pócs ein.<br />Die Geschichte des Gnadenbildes nahm mit diesem Ereignis kein Ende.<br /><br /><strong>Abbildung von Pócs; Bau und Rangerhöhung der Wallfahrskirche</strong><br /><br />Nach dem Transport des Gnadenbildes nach Wien waren die Einwohner von Pócs traurig. Sie wollten eben das fortgeschleppte Bild für sich behalten. Der Parochus schrieb ein Gesuch an den Kaiser, daß die Einwohner von Pócs das Bild für die Kirche zurückbekommen möchten, was ihm der Kaiser übel nahm. Doch richtete dieser einen Erlaß an den Bischof von Eger, in dem er versprach, ein Abbild des nach Wien gebrachten Gnadenbildes nach Pócs zu versenden. Dieses Abbild kam jedoch nie nach Pócs.<br />Pócs bekam ein dem Originalbilde gleiches Abbild erst im Jahre 1707. Es ließ der damalige Bischof von Eger, Stephan Telekesy in Wien, auf seine eigenen Kosten das Bild malen und sandte es nach Pócs für die griechisch-katholische Kirche.<br />Dieses Gnadenbild befindet sich seit 1946 in der Basilika von Máriapócs auf einem "goldenen" Altar. Es wurde mit zwei Kronen geschmückt und mit einem Prachtsgewand bekleidet. Jetzt kann man nur das Antlitz der hl. Jungfrau Maria und des Jesuskindes sehen.<br />Für die Holzkirche in Máriapócs wurde es von Tag zu Tag schwieriger, die von weither nach Pócs fahrenden Pilger aufzunehmen. Georg Gennadius Bizanczy, griechisch-katholischer Bischof, apostolischer Vikar, fing 1731 den Bau der mächtigen, mit zwei großen und drei kleinen Türmen versehenen Wallfahrtskirche an. Erst sein dritter Nachfolger, Manuel Olsavlszki, konnte den Bau vollenden (1756). Er vertraute die Seelsorge den Basilianern an, die seitdem eine gesegnete Tätigkeit ausübten. Der Orden wurde von der kommunistischen Regierung 1950 aufgelöst.<br />Eine wesentliche Änderung vollzog sich in der Geschichte der Wallfahrtskirche im Jahre 1946.<br />Anläßlich des 250jährigen Jubiläums des ersten Tränenvergießens und des 300. Jahrestages der Vereinigung der römisch-katholischen Kirche mit den orthodoxen Gläubigen, hat Papst Pius XII. die Kirche von Máriapócs mit dem Titel und der Würde "Basilica minor" ausgezeichnet. Er tat dies auf das Gesuch des Provinzials des Mönchsordens des hl. Basilius – mit der Unterstützung des Erzbischofs von Esztergom und Metropoliten der griechisch-katholischen Gläubigen, Kardinal Mindszenty, ferner des griechisch-katholischen Bischofs von Jajdudorog, Nicolaus Dudás.<br />Der Rang einer Basilica minor war ursprünglich das Privileg der neun Kirchen Roms, später bekamen auch bedeutsame Wallfahrtskirchen diesen Titel, welcher mit einigen Sonderrechten verbunden ist.<br />Die Wallfahrtskirche in Pócs ist dem Erzengel St. Michael geweiht, aber der Kirchweihtag ist am 8. September, dem Geburtstag der hl. Jungfrau Maria. An diesem Tage wallfahren die Pilger von weiten Gegenden nach Máriapócs.<br /><br /><strong>Apostolischer Brief; weitere Tränenwunder</strong><br /><br />Die oben erwähnte Auszeichnung Papst Pius' XII. – nämlich die Erhebung der Kirche von<br />Máriapócs in den Rang einer Basilica minor – geschah in der Zeit, da die "Staatsmänner" der USA, Englands und Rußlands in Teheran und Yalta (vier Jahre früher) ein Übereinkommen geschlossen hatten. Darin lieferten sie Ungarn, das mehr als 1000jährige christliche Land, ohne Befragen der Bevölkerung, ja sogar gegen den Willen der Nation, dem kommunistischen Staat Rußland aus. Sie verschenkten nicht eigenes Land und Volk, sondern eine freie, unabhängige, nicht ihnen gehörende Nation.<br />Der apostolische Brief vom 25. März 1948 hob in der Einleitung die Verdienste des ersten ungarischen Königs St. Stefan hervor, der den katholischen Glauben ausbreitete und die Gottesmutter zur Patronin Ungarns wählte.<br />Der Papst erklärte, daß das auf Holz gemalte Bild der hl. Jungfrau Maria in Pócs vom 4. November bis zum 8. Dezember 1696 mehrmals Tränen vergossen und daß es von Kaiser und König Leopold nach Wien gebracht worden sei. Dann stellte der apostolische Brief fest, daß die Gottesmutter das Dorf Pócs auserwählte. Das genaue Abbild des Originals habe nämlich am 1., 2. und 5. August 1715 wieder geweint, was die Behörde des Bistums Eger gründlich untersucht und festgestellt habe. Die Wallfahrten der Gläubigen seien dann immer zahlreicher geworden. Nicht nur das magyarische Volk, sondern auch die slawischen Völker, besonders die Ruthenen und ebenfalls die Rumänen, suchten es auf.<br />Im Jahre 1905 ereignete sich neuerdings ein Tränenvergießen. Diesmals wurde es von der Behörde des griechisch-katholischen Bistums in Munkács – wozu Pócs zu dieser Zeit gehörte – untersucht und als übernatürliche Erscheinung erklärt.<br />Dann begünstigte der Papst die Vereinbarung der Ostchristen und gewährte deren Vereinigung mit der römischen Kirche. Er schloß seinen Brief folgendermaßen: "Mit unserer apostolischen Autorität, kraft unseres Briefes zieren wir die griechisch-liturgische Kirche in Pócs ewig mit dem Titel und der Würde der Basilica minor."<br />Der apostolische Brief stellt drei Tränenflüsse des Marienbildes in Pócs fest. Das erste Tränenwunder war an dem Bild, von dem wir bisher berichtet haben, das zweite und dritte – in den Jahren 1715 und 1905 – an der Abbildung in Pócs, welche eine Kopie des Originals ist.<br />Zufolge des Tränenwunders ist auch dieses Abbild ein originales Gnadenbild geworden.<br />Von dem zweiten Tränenwunder erschien ein Buch 1751 in ungarischer Sprache. Unsere Angaben wurden dem Buch des Priesters Uriel entnommen, welches auch die Aussagen der Zeugen enthält. Die bischöfliche Untersuchung war schon am 15. August im Gange; sie wurde von Johann Kiß, Großpropst des bischöflichen Kapitels, mit dem gleichnamigen Domherrn durchgeführt.<br />Nach den Aussagen der Zeugen wurde das Antlitz der Jungfrau so verändert, daß es fast schwarz schien, und das Weiße der Augen war rot geworden. Am 5. August war der Tränenfluß so reichlich, daß das Antlitz, die Brust und die Hände des Bildes mit Tränen ganz bedeckt wurden. Diesmal war ein geweihtes Gefäß unter das Bild gesetzt. Die Zeugen – verschiedenen Glaubens – sahen das Tränenvergießen. Der Bischof von Eger erklärte nach der Untersuchung – am 19. September 1715 – daß das Dorf Pócs ein Gnadenort sei und er bewilligte die öffentliche Verehrung des Bildes.<br />Zum dritten Mal geschah das Tränenwunder in Pócs am 3., und dann am 6., 19., ferner 30. und 31. Dezember 1905. An diesen Tagen flossen die Tränen langsam, in kristallreinem Glanz; aber das Antlitz des Bildes wurde dunkler, das Weiß der Augen rot.<br />Besonders am 6. Dezember war diese Erscheinung zu beobachten, als ein Basilianermönch die Glastüre des Bildes öffnete, um das Bild den Gläubigen zum Kuß zu reichen. Ein kleines Polster wurde unter das Bild gesetzt; dieses ist in der Kirche in einem Rahmen eingefaßt. Da fand eine kirchliche und weltliche Untersuchung statt. 59 Zeugen wurden verhört, unter ihnen ein Universitätsprofessor, ein reformierter Apotheker, ein Arzt jüdischen Glaubens, die das Tränenvergießen gesehen hatten. Eine genaue wissenschaftliche Untersuchung wurde<br />durchgeführt, welche das Wunder bestätigte.<br /><div align="right"><em>Dr. I. von Méhes (1961)</em></div><div align="right"><em></em></div><div align="right"><em></em></div><div align="left"><span style="font-size:78%;"></span></div><div align="left"><span style="font-size:78%;">Aus: "DAS ZEICHEN MARIENS", 24. Jahrgang, Nr. 6-7, November A.D. 1990, Seiten 7550-7553/7556</span></div><div align="left"><strong><a href="http://del.icio.us/rss/subscriptions/IMMACULATA">Unsere empfohlenen Links zu diesem Thema</a></strong></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-39414562550388730042007-02-07T15:52:00.000+01:002007-02-07T17:29:30.022+01:00Die Muttergottes-Erscheinungen von Heede im Emsland<a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/382702315/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="315" alt="Heede, Emsland" src="http://farm1.static.flickr.com/139/382702315_bbf05bdfd0.jpg" width="500" /></a><em>Drunten im flachen Emsland, der Landschaft, in der man halb zerfallene, aber wohl auch noch tätige Windmühlen antrifft, ist das kleine Dorf Heede mit vorwiegend landwirtschaftlicher Bevölkerung der Schauplatz einzigartiger Ereignisse seit dem Jahre 1937. Am Allerheiligenfest dieses Jahres, an dem fromme Beter abends beginnen, für die Armen Seelen dem sog. Toties-quoties-Ablaß in mehrfachen Besuchen des Gotteshauses sich zu widmen, waren zwei 12- bis 14jährige Mädchen von Heede zur Kirche gegangen, die mit dem Pfarrhof und einer kleinen Gruppe bäuerlicher Anwesen etwa 300 Meter abseits vom eigentlichen Ort liegt. In einer der üblichen Gebetspausen blieben die beiden beim Turm der Kirche stehen, und sahen dabei in den rings um die Kirche liegenden Friedhof.</em><br /><em>Da plötzlich faßte das eine der Mädchen das andere an und sagte: "Du, dort steht ja die Muttergottes!" Das andere Mädchen sagte in echter Natürlichkeit: "Du bist ja verrückt!", sah aber dann in die angegebene Richtung und erkannte ebenfalls die Muttergottes, die mit dem Jesuskind auf dem Arme in etwa 25 Meter Entfernung vor drei Cypressenbäumen etwa 1 Meter über der Erde auf einer weißen Wolke stand. Die Mädchen verharrten eine Weile so, dann wurde ihnen ängstlich zu Mute und nun liefen sie, so ganz nach Kinderart, davon, dem Dorfe zu. - Zwischen Kirche und Dorf am Wege steht ein Denkmal für die Gefallenen aus dem ersten Weltkrieg. In dessen Nähe kamen ihnen zwei andere, gleichaltrige Mädchen entgegen, die zur Kirche zum Gebet wollten und denen sie ihr Erlebnis sofort sagten. Zu viert entschlossen sie sich nun zurückzugehen, und vom Turm aus sahen nun alle vier die Gottesmutter an der vorherigen Stelle. - Das war der Anfang der mystischen Vorgänge.</em><br /><em>Und nun geben wir dem seinerzeitigen Pfarrer von Heede, Rudolf Diekmann, das Wort, indem wir einen Bericht von ihm hier folgen lassen, den er mit dem Datum vom 29. Juni 1941 herausbrachte, um anfragende Interessenten damit zufrieden zu stellen. Es sei vorausgeschickt, daß dieser Bericht somit in der Zeit der Nazi-Macht fiel und daß er mit Rücksicht auf die Familien der 4 Kinder und zu ihrem Schutze vor der Gestapo an manchen Stellen berechtigte Vorsicht walten läßt. Wir werden in Klammern einiges ergänzend hinzufügen im Interesse besseren Verständnisses. -</em><br /><br /><strong>Der Bericht des Heeder Pfarrers lautet:</strong><br /><br />"Heede an der Ems, 29. Juni 1941.<br />"Zur Aufklärung!<br />Über die Erscheinungen in Heede sind allerlei falsche Gerüchte im Umlauf. Da man solchen Gerüchten nur mit der Wahrheit entgegentreten kann, so stelle ich Ihnen folgenden kurzen Bericht, der wahrheitsgemäß ist, zur Verfügung. Einem kirchlichen Urteil soll damit nicht vorgegriffen werden.<br />Am 1.11.1937 sahen 4 Mädchen aus Heede im Alter von 12 bis 14 Jahren, Anni Schulte, Grete Ganseforth, Maria Ganseforth und Susi Bruns, die Erscheinung. Die Erscheinungsstelle ist etwa 25 Meter nördlich des Kirchturms zwischen drei Lebensbäumen (Cypressen) auf dem Kirchhofe, welcher die im Jahre 1484 erbaute, erweiterte Pfarrkirche umgibt. Die Kinder schildern die Erscheinung übereinstimmend, wie folgt:<br />Etwa 1 Meter über der Erde steht die Muttergottes. Unter ihr ist eine blauweiße Wolke. Die Füße sind nicht zu sehen. Auf dem Haupte trägt sie eine reich verzierte goldene Krone ohne Edelsteine. Die Form stimmt mit keiner bisherigen überein. Bekleidet ist die Muttergottes mit einem weißen Gewande, das um die Hüften mit einer etwa 1 Zentimeter dicken Kordel gegürtet ist. Auf dem Kopfe trägt sie oben einen undurchsichtigen Schleier, durch die Krone teilweise verdeckt, von weißer Farbe. Das Haar ist nicht sichtbar. Gewand und Schleier fallen in einigen Falten senkrecht bis herab auf die Wolken. Die Ärmel des Gewandes gehen etwa in doppelter Armweite bis zum Handgelenk. Gewand und Schleier haben keine Verzierung. Die beiden Enden der Kordel reichen auf der rechten Seite bis etwa 30 Zentimeter über der Wolke herab. Auf der linken Hand, die durch den Schleier verdeckt ist, sitzt das Jesuskind in aufrechter Haltung. Es hat ein weißes nicht verziertes Kleidchen an; die Füße sind unbekleidet. - Die Ärmel des Kleidchens reichen bis zum Ellenbogen. Das Haupt ist unbedeckt. Die Augen sind bei Mutter und Kind blau. Die Haare des Kindes sind blond, oben leicht, unten reichlich gelockt und reichen bis über die Ohren herab. In der rechten Hand trägt das Jesuskind eine goldene Kugel, aus der ein goldenes Kreuz herausragt. Kugel und Kreuz sind ohne Verzierung. Die Muttergottes legt ihre rechte Hand leicht gelockert auf die Kugel, sodaß das Kreuz zwischen Mittel- und Ringfinger sichtbar hindurch ragt. Das Alter der Mutter schätzen die Kinder auf 19 Jahre, das des Kindes auf ein bis zwei Jahre. Mutter und Kind schauen die Kinder an. Die Erscheinung steht in einem hellen Schein, der rundum etwa 30 bis 40 Zentimeter die Gestalt der Gottesmutter als eine Helligkeit ohne deutliche Strahlen umgibt.<br />So erschien die Gottesmutter von da an bis zum 3.11.1940 in kürzeren und längeren Zeitabständen und zwar im ganzen an 105 Tagen. Der Gesichtsausdruck war im allgemeinen freundlich, manchmal lächelnd, manchmal auch, besonders anfangs 1940, ernst. Bei andächtigem Beten, Singen, auch wenn die Kinder das hl. Kreuzzeichen machten, und als sie am Fest Mariä Namen sagten: "Wir gratulieren Dir zum Namenstag!", wurde die Erscheinung glänzender und freundlicher. Am zweiten Tag, an Allerseelen 1937, und am Gründonnerstag 1938 erschien sie ohne das Jesuskind mit ernstem Gesichtsausdruck.<br />Die ersten Erscheinungen waren täglich. Vom 1.11 bis 13.11.37 erschien sie mit besonders ernstem Gesichtsausdruck. Sie segnete die Kinder so, wie der Priester segnet. Am folgenden Tage, Sonntag, dem 14.11.37, morgens in aller Frühe wurden die Kinder auf Veranlassung der weltlichen Behörde (Gestapo) nach der Landesheil- und Pflegeanstalt Göttingen (Irrenanstalt) gebracht. Bei dem mehrwöchigen Aufenthalt erwiesen sich die Kinder als gesund. Versuche, die suggestiv zu beeinflussen, um sie dadurch von ihrem vermeintlich "abwegigen Verhalten" abzubringen, waren vergebens. Die Kinder wurden dann (am Tag vor Weihnachten) zu einem vierwöchigen Aufenthalt in das Marienhospital zu Osnabrück gebracht (um sich zu erholen). Ende Januar 1938 durften sie nach Heede zurückkehren.<br />Erscheinungen hatten die Kinder während ihrer Abwesenheit von Heede nicht. Nach ihrer Rückkehr durften die Kinder (nach Weisung der Gestapo) wohl die Kirche besuchen und dabei den Weg über den Kirchhof nehmen. Es war ihnen aber streng verboten, die Erscheinungsstelle auf dem Kirchhof aufzusuchen. An dieses Verbot haben sie sich auch gehalten. (Den Kindern war von der Gestapo angedroht worden, wenn wieder so etwas vorkäme, würden sie entweder wieder nach Göttingen in die Irrenanstalt gebracht oder mitsamt ihren Familien nach dem Osten verpflanzt. Unter diesem schweren Druck standen die Kinder bei den dann folgenden Ereignissen.)<br />Die Kinder haben jedoch bald nach ihrer Rückkehr die Erscheinung, zuerst am 2.2.1938 von den hinter ihren Häusern liegenden Wiesen aus nicht weit vom Kirchhof, Grete und Susi, zunächst auf der alten Erscheinungsstelle auf dem Kirchhof wieder gesehen. Da der Heeder Friedhof etwa 2 Meter höher liegt, als seine Umgebung, ist die Stelle, besonders im Winter, wenn die Bäume kein Laub haben, einige hundert Meter weit sichtbar.<br />Der bisherige Ortspfarrer hatte inzwischen aus wichtigen Gründen seine Stelle aufgegeben. (Die Gestapo hatte seine Versetzung gefordert!) Der Nachfolger war noch nicht eingetroffen. Der zu dieser Zeit in Heede anwesende Pfarrverweser hat von dieser neuen Erscheinung während seiner Anwesenheit nichts erfahren.<br />(Es sei zur Ergänzung noch berichtet, daß in den ersten 14 Tagen der Erscheinungen ein täglich wachsender Menschenstrom nach Heede kam, sodaß am 13.11.37 wohl weit über 10'000 Fremde in Heede weilten und die Straßen rings durch Fahrzeuge aller Art ziemlich verstopft waren, sodaß an sich Anlaß war, durch einen polizeilichen Ordnungsdienst den Verkehr zu regeln, jedoch kein Anlaß, die Kinder wochenlang in eine Irrenanstalt zu setzen.)<br />Die Kinder fühlten sich innerlich gedrängt, jeden Abend in geringerer oder größerer Entfernung vom Friedhof zu beten. Es wurde im allgemeinen hierzu die Abendzeit ausgewählt, weil sie nur so ihre Zusammenkünfte verheimlichen konnten und weil sie auch am Tage durch Schule und Arbeit verhindert waren. Die Erscheinung zeigte sich in geringeren und größeren Zeitabständen.<br />Die Kinder sahen nicht immer alle vier die Erscheinung, auch wenn sie alle zugegen waren. Manchmal sah sie nur ein Kind, manchmal zwei, manchmal drei und manchmal alle vier. Die Kinder haben sich dann wohl gefragt, ob wohl die Schuld bei ihnen läge, wenn sie die Gottesmutter nicht sahen. Sie konnten sich jedoch darüber nicht klar werden. Es kann wohl angenommen werden, daß eine gewisse Bevorzugung der einzelnen Kinder ein Trost im Leiden und ein Ansporn zum Guten sein sollte. -<br />Zuweilen sahen die Kinder erst den Schein und dann die Gottesmutter, manchmal auch nur den Schein. Eines Tages sahen sie die Gottesmutter aus ziemlich großer Entfernung auf dem Friedhof stehen. Da baten sie:<br />"Wenn Du von Gott bist, so komm doch näher!"<br />Darauf schwebte die Erscheinung etwa 70 Meter näher zu ihnen heran. In der Folgezeit erschien die Gottesmutter öfter, auch näher bei den Häusern, in denen Ganseforth und Schulte wohnen, doch immer erschien sie in der Gegend zwischen diesen Häusern und dem Friedhof.<br />Wenn für die Kinder die Möglichkeit bestand, ohne Gefahr näher zum Friedhof hinzugehen, dann zeigte sich die Erscheinung auch nur, wenn die Kinder näher zum Friedhof hingingen, sodaß sie immer wieder zum Friedhof zurückgeführt wurden, wo sich die Gottesmutter später auch verabschiedete.<br />Die Dauer der Erscheinung betrug 3 bis 30 Minuten. Wenn die Erscheinung sich auch an verschiedenen Stellen zeigte, so ist doch nie beobachtet worden, daß sie gleichzeitig an mehreren Stellen erschien, obwohl die Kinder manchmal getrennt waren und sich gegenseitig nicht verständigen konnten. (Es wurden außer dem Friedhof 15 verschiedene Erscheinungsstellen vermerkt.) In der dreijährigen Zeit der Erscheinungen hat sich mit Sicherheit ergeben, daß äußere oder persönliche Einwirkungen auf die Kinder nicht vorlagen. Die kirchlichen Oberen und die zur fraglichen Zeit in Heede angestellten Geistlichen haben sich der Sache völlig ferngehalten, sodaß ihr Verhalten allgemein als Ablehnung aufgefaßt wurde, auch von den Nächstbeteiligten.<br />Die Kinder sind einfache Landkinder, fromm und unverdorben, aber ohne besonders hervortretende außergewöhnliche Tugenden, mit kleinen Fehlern, wie sie im allgemeinen dem Kindesalter eigen sind. (Es ist beiläufig interessant, daß die Kinder charakterlich die vier Temperamente repräsentieren.)<br />Wie haben sich nun die Kinder bei den Erscheinungen verhalten?<br />Wenn sie vorher beim Beten standen, fielen sie ziemlich plötzlich auf die Knie. Die Haltung war dabei auffallend gerade, die Augen starr gradaus gerichtet, sobald die Erscheinung ihnen sichtbar war. Aus Zeugenaussagen hat sich ergeben, daß die Kinder dabei manchmal für äußere Sinneseindrücke unempfänglich waren, solange die Erscheinung dauerte. Manchmal nahmen sie aber auch ihre Umgebung wahr, sprachen mit Anwesenden und konnten deren Worte verstehen.<br />Das Verhalten der Kinder war nicht abhängig vom Wetter. Sie knieten auch bei sehr rauhem Wetter in den sehr kalten Wintern dieser Jahre, sowie bei Schnee und Regen auf dem Boden im Freien.<br />Die Kinder redeten mit der Gottesmutter und stellten Fragen, wie sie ihrer Auffassung von den Ereignissen entsprachen, z.B. ob sie eine Kapelle oder Grotte bauen sollten, welchen Beruf sie ergreifen dürften. Sie baten um Offenbarung der Erscheinung. Die Antwort entsprach nicht den Erwartungen der Kinder, ihrer Angehörigen und Bekannten. Pfarrer Stahlberg (der von der Gestapo entfernte Vorgänger des jetzigen) hat durch die Kinder in den ersten Tagen der Erscheinungen eine Frage an die Gottesmutter stellen lassen. Eine direkte Antwort darauf ist nie erfolgt. Sonst haben die Geistlichen weder Fragen gestellt, noch veranlaßt. Gesprochen hat die Gottesmutter nur wenige Worte. Das Jesuskind hat auf alle Fragen wohl gelächelt, aber nicht geantwortet.<br />Es seien jetzt noch die Tage aufgeführt, an denen etwas Besonderes geschah und an denen die Gottesmutter gesprochen hat. Außer den Geheimnissen werden alle Worte hier angeführt.<br />Am Feste Mariä Himmelfahrt 1938 schwebte die Gottesmutter von der Erscheinungsstelle den um den Friedhof herum führenden Weg entlang in Richtung zur Kirche und zum Pfarrhaus. Sie wurde den Kindern unsichtbar, als sie hinter der Ecke des Pfarrhauses verschwand. – Dieser Vorgang läßt, wie auch einige andere, klar darauf schließen, daß die Kinder etwas sahen, was außerhalb ihrer eigenen Person vorhanden war (also kein Gebilde ihrer eigenen Fantasie!), sonst hätte eine Hausecke ihre Schau nicht behindern können.<br />Mariä Himmelfahrt 1939 baten die Kinder:<br />"Mutter, zeige uns Deine Himmelfahrt!" –<br />Darauf schwebte die Erscheinung nach oben, die Gottesmutter lächelte und segnete, während das Jesuskind mit der linken Hand winkte.<br />Im Jahr 1938 erschien die Gottesmutter Anni Schulte an zwei Herz-Jesu-Freitagen, als sie auf dem Weg über den Kirchhof ging zur hl. Messe, an der ersten Erscheinungsstelle. Sonst haben die Kinder nach ihrer Rückkehr von Göttingen die Erscheinung nie wieder an dieser Stelle gesehen, obwohl sie doch fast täglich über diese Stelle gingen (abgesehen vom 3.11.40, dem Tage, an dem sich die Gottesmutter verabschiedete).<br />Am 7.4.1938 hörte Anni die Worte:<br />"Kinder, betet noch viel!"<br />Am 12.5.38 fragte Grete:<br />"Sollen wir Kranke holen?"<br />Antwort: "Nein, noch nicht!"<br />Frage: "Sollen wir jeden Abend wiederkommen?"<br />Antwort: "Ja!"<br />Am 5.4.39 stellte Maria Ganseforth die bis anhin noch nie gestellte Frage:<br />"Mutter, als was willst Du verehrt werden?"<br />Antwort: "Als Königin des Weltalls und Königin der armen Seelen."<br />Frage: "In was für einem Gebet sollen wir Dich denn so verehren?"<br />Antwort: "In der lauretanischen Litanei." -<br />Am 24.10.39 hörten alle vier Kinder die Worte:<br />"Offenbart alles, was ich euch gesagt habe, den Geistlichen!"<br />Am 26.1.40 sah Maria die Muttergottes, die sehr traurig aussah und Tränen vergoß. – Auf die Frage:<br />"Mutter, was hast Du?" antwortete sie: "Kinder, betet!"<br />Am 29.4.40 sagte Grete:<br />"Mutter, segne doch die Diözese!"<br />Darauf segnete die Muttergottes. – An diesem Tage fand die feierliche Weihe der Diözese Osnabrück an die Gottesmutter statt.<br />Am 13.10.40 sahen alle vier Kinder die Gottesmutter. Als das erste Gesetz des Rosenkranzes gebetet wurde, fielen die Kinder plötzlich auf die Knie, wie sie auch sonst taten, wenn die Erscheinung ihnen sichtbar wurde. – Maria Ganseforth betete laut:<br />"Gegrüßt seist Du, Königin!"<br />Dann stellte sie, wie üblich eine Reihe Fragen:<br />"Sollen wir eine Kapelle bauen oder eine Grotte? Wir wollen es gerne tun. – Mutter, wie schön bist Du!"<br />Mitten in dem Fragenstellen wurden die Kinder auf einmal stumm. Dieser Zustand hielt etwa 10 Minuten an. – Dann fragte eines der Kinder:<br />"Mutter, welche Kranke willst Du heilen?"<br />Antwort: "Ich werde nur diejenigen heilen, die in der rechten Gesinnung kommen!"<br />(Bis zum August 1943 hat der Pfarrer von Heede, der überaus kritisch und nüchtern denkt und dieser Eigenschaft seine Berufung nach Heede verdankt, fünf Krankenheilungen seiner vorgesetzten Stelle gemeldet, die er natürlicherweise nicht für erklärbar hielt.)<br />Hierauf beteten die Kinder:<br />"Mutter, segne unsern Pastor und unsern Kaplan!"<br />Darauf segnete die Gottesmutter. – Als die Erscheinung verschwunden war, erzählten die Kinder, daß sie während ihres Verstummens eine Botschaft erhalten hatten mit den beigefügten Worten:<br />"Erzählt dies nur dem Hl. Vater!"<br />Bei einer späteren Befragung ergab sich zufällig, daß jedes Kind einzeln nacheinander die Botschaft erhalten hatte. Es ist bemerkenswert, daß an diesem Tage niemand etwas Besonderes erwartet hatte. Die Kinder waren in ihrer Arbeitskleidung, sodaß sie sich scheuten, zur Berichterstattung zum Pfarrer zu gehen. Erst auf Drängen der Mutter Bruns sind die Kinder zu ihm gegangen. Die Erscheinung war an diesem Tage auf der Pfarrwiese, etwa 130 Meter vom Friedhof entfernt. Die Kinder sahen sie sehr nahe vor sich.<br />(Die Botschaft wurde nach einiger Zeit, aber noch während des Krieges, über den Berliner Nuntius dem Heiligen Vater zugeleitet.)<br />Am 1.11.40 sahen alle vier Kinder die Erscheinung auf der vorgenannten Wiese, jedoch etwa 50 Meter näher zum Friedhof. Es wurde gebetet:<br />"Segne Du, Maria, segne mich, Dein Kind!"<br />Die Kinder stellten wieder die üblichen Fragen und baten wiederholt dringend um Segen mit den Worten:<br />"Segne uns, Mutter! Wir sind Deine Kinder! Wir wollen alles tun, was Du sagst! Sage uns Deinen Wunsch! – Mutter, gib uns noch einmal Deinen Segen! Mutter, tu es doch! – Mutter erleuchte unsern Oberhirten! Mutter, segne unsere Gemeinde! Segne unsere Kranken, Mutter, segne unsere Brüder im Felde! – Mutter, segne alle, die zugegen sind!"<br />Grete rief zum Schluß:<br />"Mutter, kommst Du wieder?"<br />Antwort: "Ja!"<br />Am 3.11.40 sahen die Kinder zum letzten Mal die Gottesmutter und zwar alle vier Kinder auf der ersten Erscheinungsstelle auf dem Friedhof. (Dies ist hier offenbar mit Rücksicht auf die Gestapo ausdrücklich vermerkt, um darzutun, daß die Kinder nicht an der Stelle waren, wo sie sich bei den ersten Erscheinungen 1937 auf dem Friedhof befunden hatten, daß sie also nicht gegen das Verbot der Gestapo handelten.)<br />Die Kinder stellten wieder viele Fragen. Plötzlich wurden sie stumm. Nach einiger Zeit rief Susi laut:<br />"Mutter, was bewegst Du die Lippen? Sprich doch lauter! Ich kann Dich ja nicht verstehen!"<br />Sie wurde dabei ganz aufgeregt. Noch zweimal rief sie so in einigen Zeitabständen. Beim dritten Mal schluchzte sie laut auf. Die Anwesenden fingen gleichfalls an zu weinen, als sie das Verhalten des Kindes sahen.<br />So wie am 19.10.40 hatte auch heute die Gottesmutter zu jedem Kinde einzeln gesprochen. Die andern Kinder sahen wohl die Bewegung der Lippen, auch wie die Gottesmutter jedem den Segen gab nach seinem Geheimnis, hören aber konnten sie nichts. Zum Schluß sagte die Gottesmutter:<br />"Dieses Geheimnis sollt ihr für euch behalten und niemandem sagen!"<br />Die Reihenfolge in der Offenbarung der Geheimnisse scheint gewesen zu sein: Grete, Anni, Maria, Susi. – Nachdem alle ihr Geheimnis und den Segen erhalten hatten, sprach die Gottesmutter zu allen vieren zusammen:<br /><em><strong>"Nun, liebe Kinder, noch den Segen! Bleibt Gott ergeben und brav! Betet oft und gern den Rosenkranz! Nun ade, liebe Kinder! Auf Wiedersehen im Himmel!"</strong></em><br />Grete rief dann:<br />"Kommst Du denn gar nicht wieder? Mutter, willst Du uns denn gar nicht im Rosenkranzmonat besuchen?"<br />Antwort: "Nein!"<br />(In Heede wird der November als Rosenkranzmonat begangen.)<br />"Mutter, gib uns den Segen!" riefen die Kinder und erhielten auch den Segen.<br />"Segne auch die ganze Geistlichkeit!"<br />Auf diese Bitte hin wurde von Ihr der letzte Segen erteilt.<br />"Mutter, wir danken Dir!" riefen die Kinder unter heftigen Tränen der scheidenden Mutter nach. Auch die übrigen Anwesenden waren gerührt, einige weinten.<br />Die Kinder gingen sofort ins Pfarrhaus und berichteten dem Pfarrer. Sie machten einen auffallend ernsten Eindruck. Grete konnte auch jetzt die Tränen nicht ganz zurückhalten. – Sie meinte, sie hätte doch noch so viel zu fragen. Bevor sie weggingen, baten sie die Geistlichen um den Segen, was dort ganz ungewöhnlich ist und die Kinder bisher noch nie getan hatten. Zu Hause waren sie in den nächsten Tagen auch noch ganz niedergedrückt.<br />"Hätte sie mich doch mitgenommen!" sagte eine von ihnen. – –<br />Soweit der tatsächliche Hergang!<br /><br />Die Auswirkungen der Ereignisse sind, soweit man sie erkennen kann, gut. Die Kinder, ihre nächsten Angehörigen, ihre Gemeinde und auch ihre nähere und weitere Umgebung sind religiös gefördert. Besonders hat die Marienverehrung einen mächtigen Auftrieb erhalten. Jeder Katholik wird sich dem Urteil der Kirche, das jetzt noch nicht gesprochen ist, unterwerfen. Einstweilen steht es jedem frei, sich seine Meinung darüber zu bilden. Die Anrufungen "Königin des Weltalls" und "Königin der armen Seelen" dürfen wenigstens privatim gebraucht werden. Heilige und gelehrte Menschen haben schon viel Schönes über den Inhalt dieser Anrufungen gesagt und geschrieben.<br />gez. Rudolf Diekmann, Pfarrer."<br /><br />Im Frühjahr 1946 wurde die kirchliche Prüfung der Ereignisse von Heede durch das Ordinariat Osnabrück veranlaßt. Da die mystischen Ereignisse mit dem Abschied der Gottesmutter am 3.11.40 nicht, wie es zunächst schien, ihren Abschluß fanden und auch zur Zeit noch andauern, sei noch soviel mitgeteilt, daß eines der vier Mädchen, Grete Ganseforth, als Sühneseele auserkoren ist und eines ganz außerordentlichen Verkehrs mit der Übernatur gewürdigt wird. Der Heiland erscheint ihr als Kind, mit dem sie spielt, wie einst St. Antonius, und als Mann, der zahlreiche Ansprachen an sie gerichtet hat, die zu Buße und Gebet auffordern, vor allem für die armen Sünder, und viele geistige Anregungen enthalten. Engel verkehren mit ihr, und auch der Teufel macht sich immer wieder bemerkbar in einer Weise, daß man merkt, wie sehr ihm an der Zertrümmerung des in Heede aufkommenden Guten liegt. Die Gottesmutter erschien nicht mehr in persönlicher Gestalt, sie spricht jedoch zuweilen aus einem hellen Schein zu Grete. So hat sie das Bild, das von Professor Klaas, Münster, genau nach den Angaben der Kinder gemalt wurde und ihre Erscheinung mit dem Jesuskinde wiedergibt, in einer Ansprache an Grete in der jetzigen Form bestätigt.<br />Von Interesse ist, daß die im Jahre 1824 gestorbene gottselige Seherin Anna Katharina Emmerich aus Dülmen in Westfalen für ihr Heimatland einen großen Wallfahrtsort in der Zukunft angekündigt hat. Und der im Jahre 1912 verstorbene Pfarrer Zurlag in Neubörge bei Ems, der im Rufe eines Mystikers stand, soll 1905 geschrieben haben – wir haben es selbst nicht nachprüfen können in seinen Schriften –: "Kleines Heede im Emsland, wirst noch einmal weltberühmt werden!" Allem Anschein nach wird Heede ein Wallfahrtsort mit der Hauptgebetsmeinung "Bekehrung der armen Sünder", und unter diesem Gesichtspunkt kann man gut verstehen, wenn der Teufel alle Hebel in Bewegung setzt, die Pläne Gottes und Seiner heiligsten Mutter zu durchkreuzen. Es ist wohl Aufgabe aller Gutgewillten, die zu Erkenntnissen in der Frage Heede gelangt sind, auf der geistigen Ebene mitzuwirken, daß der Hölle solches nicht gelingt und die Sache der Regina Universorum, der Königin des Weltalls, und Ihres göttlichen Kindes den Sieg davon trägt!<br /><br /><br /><strong><span style="font-size:130%;">Hymne an die Königin der Armen Seelen</span></strong><br />von Maria-Josefa D--n<br /><br />Wer leiht mir hohe Gedanken,<br />Die nur um die Hehre sich ranken?<br />Wer gibt den Schwung mir der Rede,<br />Um würdig zu preisen Dich, Mutter von Heede?<br /><br />Die Kunst dieser Erde, schwach menschlich Bemühen!<br />Des Seraphs Begeisterung müßte erglühen. -<br />Doch missest den Willen Du, gütigste Frau,<br />Und wägst nicht das Werk; darauf ich vertrau.<br /><br />Wer zog einst den Himmel zur Erde hernieder?<br />Verknüpfte uns ihm als werthafte Glieder?<br />Ein holdselig, gnadenvoll Mägdelein,<br />Tief demütig, makellos, lilienrein.<br /><br />Dreifaltigkeitsratschluß hat Sie erschaut<br />Als Mutter des Schöpfers, als Tochter und Braut.<br />Zur Fürstin des Himmels ward sie erhoben,<br />Wo selige Jubelchöre Sie preisen und loben.<br /><br />Doch teilt Sie mit Ihrem Kindelein<br />Die Wonne, bei Menschenkindern zu sein.<br />Du glückliches Heede! noch unberührt<br />Vom Strom dieser Welt, weshalb dir gebührt<br /><br />Der seltene Vorzug, die Mutter der Gnaden<br />Zu wissen auf deinen gesegneten Pfaden. -<br />Vier Kinder, kreuzbrav und von gläubigen Sinnen,<br />Den Armenseelenablaß zu gewinnen,<br /><br />Beteiligten sich am frommen Gebete:<br />Mit Anny und Susi die Schwestern Maria und Grete.<br />Nach Vorschrift gehen sie ein und aus.<br />Die Dämmerung webt schon ums Gotteshaus.<br /><br />Da sehn sie im Freidhof, nur wenig Schritt fern,<br />Vor dunklen Cypressen die Mutter des Herrn.<br />Auf blau-weißer Wolke schwebt Sie herab,<br />Verweilend ob einem vergessenen Grab.<br /><br />Die Himmlische hüllet ein schneeweiß Gewand,<br />Vom Haupt wallt ein Schleier. Auf stützender Hand<br />Ihr Kindlein Sie trägt, den Herrscher der Welt,<br />Der als Symbol die Erdkugel hält.<br /><br />Die Schauenden reißt es mit Himmelsgewalt,<br />Sie sinken aufs Knie vor der edlen Gestalt, -<br />Kaum mögen den Augen sie trauen;<br />Doch sehen sie entzückt in die blauen,<br /><br />Sanft lächelnden Augensterne von Mutter und Kind.<br />"Gegrüßet seist Du, Maria!" so beten sie geschwind.<br />Noch immer fassen das Wunder sie kaum;<br />Lebendige Wirklichkeit ist's, kein Traum!<br /><br />Die Fürstin ziert ein Diadem, indes beim Sohne<br />Nur goldige Löckchen bilden die Krone.<br />Die Rechte der Mutter die Erdkugel deckt,<br />Und zwischen den zarten Fingern reckt<br /><br />Ein Kreuzlein von Golde sich deutlich empor.<br />Die Kinder verharren mit lauschendem Ohr:<br />Zu hören ist nichts als lispelnder Wind,<br />Es lächeln nur schweigend Mutter und Kind.<br /><br />Die Mandorla schwindet; vorüber die himmlische Schau.<br />Und durch den November, düster und grau,<br />Läuft schnell von Munde zu Munde,<br />Das Dörflein beglückend, die selige Kunde.<br /><br />Und täglich dürfen die Kinder schauen<br />An gleicher Stätte die Hehrste der Frauen.<br />Rings betendes Volk, ein schützende Mauer. -<br />Gehässiger Unglaube steht auf der Lauer.<br /><br />Am vierzehnten Tage, da greifet er zu<br />Und störet die Andacht und störet die Ruh.<br />Ist staatliche Macht noch der Hilflosen Hort?<br />Sie führet von Heimat und Elternhaus fort<br /><br />Vier harmlose Kinder, die nichts sonst verbrochen,<br />Als daß sie begeistert die Wahrheit gesprochen.<br />Empörung und Trauer im ganzen Land!<br />Man spricht ihnen ab den gesunden Verstand,<br /><br />Nach Göttingen geht's, zum Hause der Irren,<br />So will man die schwachen Mädchen verwirren. -<br />Doch diese vertrauen sich himmlischer Hut;<br />Im Leid wächst ihnen Bekennermut.<br /><br />Wenngleich sie die hehre Frau nimmer sehen,<br />Sie wollen die Prüfung tapfer bestehen.<br />Was auch die listigen Gegner ersinnen,<br />Vier jugendliche Bekennerinnen,<br /><br />Sie kennen kein Wanken und Weichen;<br />Der Wahrheit ist dieses ein untrüglich Zeichen.<br />Da Weihnachten naht, Neujahr zieht ins Land,<br />Und immer noch sind die Ärmsten verbannt,<br /><br />Vermittelt der Bischof von Osnabrück<br />Und führt sie endlich zur Heimat zurück.<br />Der Unglaube selbst erklärt als Befund<br />Die Kinder an Leib und an Seele gesund.<br /><br />Doch wird ihnen drohend bei Strafe verboten,<br />Je wieder zu weilen im Friedhof der Toten.<br />Die Machthaber spielten noch weiteren Trumpf:<br />Drei Lebensbäume sind bis auf den Stumpf<br /><br />Gefällt über Nacht von wuchtigen Hieben;<br />So wähnen sie, "Wahnwitz und Spuk" sei vertrieben,<br />Und endgültig sei es, nach Meinung der Schlauen,<br />Untrüglich und vollends vorbei mit dem Schauen.<br /><br />O alte Schlange! elender Wurm!<br />Hoch ragt der "Elfenbeinerne Turm":<br />Das Weib hat dir den Kopf zertreten!<br />Die Wallfahrer strömen nach Heede und beten.<br /><br />Du Weltalls Königin, hoch sei verehrt!<br />Durch Deine Macht werd uns Frieden beschert!<br />Der Armen Seelen Königin Du,<br />Uns alle führ Deinem Sohne hinzu!<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-58891014580401988342007-02-06T20:08:00.000+01:002007-02-07T17:30:23.061+01:00Das große eucharistische Blutwunder von Rodalben 1952<strong>ZWEI ERSCHÜTTERNDE AUGENZEUGENBERICHTE</strong><br /><br /><strong>1. AUGENZEUGENBERICHT</strong><br /><br />Mitte Juni berichtete mir eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, daß ein Fräulein Anneliese W. (Wafzig — Anm. d. Red.) in R. (Rodalben — Anm. d. Red.) nach einer wunderbaren Heilung von einem lebensgefährlichen Verkehrsunfall seit Oktober 1951 angeblich „Gottesmutter-Erscheinungen" habe.<br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932111/"><img style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" height="240" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/171/381932111_5018a18c9b_m.jpg" width="172" /></a>Anneliese W., heute 26 Jahre alt (dieser Bericht wurde also im Jahre 1952 verfaßt — Anm. d. Red.), war fast 10 Jahre Angestellte einer Bank. Sie ist also keine Schwärmerin, sondern ein Mensch, der sehr nüchtern und sachlich im Leben steht. Gegen die Visionen — einer in ihren Augen „unverdienten Gnade" wehrte sich Anneliese. Als gute Katholikin (im dritten Reich war sie in der schwersten Zeit Führerin der katholischen Jugend) hatte sie eine negative Einstellung zu allen „Privatoffenbarungen und -erscheinungen".<br />Aber bei ihren Visionen wurde ihr klar gemacht, daß sie auf Erden eine gewisse Mission zu erfüllen habe. Trotzdem war Anneliese sehr zurückhaltend und aus einer gewissen Skepsis heraus hütete sie ihr Wissen um diese Erscheinung und nur der engste Kreis um die Familie hat daran teilgenommen. Selbstverständlich erfuhr davon auch die örtliche Geistlichkeit, die der Anneliese W. bei Androhung von Kirchenstrafen die „Schauungen" untersagt hat. Da man sich aber weiter im Hause der Anneliese W. zu Gebetsstunden versammelte, wurden im Dezember 1951 deswegen die ersten 22 Gläubigen exkommuniziert. Inzwischen wurde über erheblich mehr Katholiken diese Kirchenstrafe verhängt.<br />Bei den Visionen wurden Anneliese W. bestimmte Aufgaben gestellt. So wurde sie z.B. an eine gewisse Erscheinungsstätte im nahen Walde gerufen, damit auch andere Ortsbewohner zur Gnadenstelle kommen können. Da der Ortspfarrer die Visionen ignorierte und Anneliese W. als hysterisch bezeichnete, ohne sich auch nur ein einziges Mal persönlich davon zu überzeugen, obwohl er wiederholt darum gebeten wurde, kam es öfters zu schweren Tätlichkeiten gegen das Mädchen, weil die örtliche Geistlichkeit die Ortsbewohner zum Einschreiten gegen Anneliese aufgefordert hat. Einmal wurde dabei Anneliese W. blutüberströmt bewußtlos aufgefunden. Dieser Vorfall ist heute noch Gegenstand einer kriminellen Untersuchung.<br />Im Juni 1952 erklärte die Gottesmutter bei einer Vision, daß sie am 1. und 2. Juli 1952 zum letzten Male der Anneliese W. erscheinen werde. An diesem Tage werde sie sichtbar für alle anwesenden Menschen ein Zeichen geben. Anneliese W. hatte den Auftrag, die Erscheinung im Walde zu empfangen, damit recht viele Menschen Zeugen des Wunders sind. Gleichzeitig sprach die Gottesmutter von einer baldigen Anerkennung dieses Zeichens durch die Kirche und wünschte, daß an diesem Tag nicht nur die Priester anwesend sind, daß auch die breite Öffentlichkeit auf diese Stunde aufmerksam gemacht werde.<br />Im Juni 1952 schrieb Anneliese W. an die für sie zuständige Kirchenbehörde und bat den Hochw. Herrn Bischof, ihr Gelegenheit zu geben, ihm ihre seelischen Erlebnisse persönlich mitzuteilen. Aber auf diesen Brief traf nie eine Antwort ein.<br />Das war in großen Zügen das Wesentliche, was mir mein Gewährsmann mitteilen konnte. Ich erfuhr noch, daß einige Geistliche an diesem Tage in R. seien und an dem Geschehen teilnehmen werden.<br />Nachdem mir zugesichert wurde, daß ich von keiner Seite bei der Ausübung meiner Tätigkeit als objektiver Berichterstatter behindert werde, sagte ich zu und fuhr mit meinem Kollegen am 30. Juni 1952 in die rd. 400 km entfernte Stadt R. (Rodalben), wo Anneliese W. im Hause ihrer Eltern wohnte.<br />Was wir dort erlebt haben, habe ich in diesem Bericht festgehalten, ist das, was wir persönlich wahrgenommen haben und gleich den andern 60 Zeugen mit unserem Eid bekräftigen können. Als Journalist, der schon über 30 Jahre diesen Beruf ausübt und als evangelischer Christ bin ich mit meinem jungen katholischen Kollegen sehr kritisch an diese Vorgänge herangegangen. Wir haben alle Möglichkeiten eines Betruges offen erwogen, haben die leisesten Verdachtsgründe erörtert und mußten am Schluß bekennen, daß ein Betrug nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen sei.<br />Unsere Kamera stand einen Meter vom wesentlichen Schauplatz entfernt und die beiden Geistlichen hatten neben und hinter dem Mädchen Aufstellung genommen und unter den 60 z. T. sehr kritischen Anwesenden war keiner, den das Geschehen dieser Nacht erschüttern hätte können.<br />Ein Kollege, dem ich meinen Bericht gab, schreibt mir u.a. dazu Folgendes: „Professor Einstein hat die Größe des Weltalls berechnet, Professor Heisenberg hat das Geheimnis der Atome entschleiert, Professor Wiener hat "Elektronengehirne" entwickelt, die logischer und schneller denken als Menschen. Wann das Wunder des Lebens endgültig in eine chemische Formel aufgelöst sein wird, wann Menschen ins Weltall emporsteigen und wann sie in dunkelste Tiefen des Meeres hinabtauchen werden, das ist alles nur noch eine Frage der Zeit. Unser Jahrhundert ist nüchtern und wissenschaftlich. Aus ihm scheint das unfaßbare Wunder verbannt zu sein. Können wir denn etwa nicht alles genauestens erklären? Haben wir nicht auf alles eine vernünftige Antwort? Fast scheint es so. Und dennoch ... unsere Zeit ist nur scheinbar so nüchtern, sie ist weiter voll der Geheimnisse, vor denen wir in tiefer Ehrfurcht verharren müssen, weil hier alle menschliche Logik versagt.<br />Bevor ich Anneliese W. und ihre Eltern kennen lernte, erkundigte ich mich bei der örtlichen Polizei. Dort wurde mir erklärt, daß die Familie an sich den allerbesten Ruf genieße, daß aber die ganze Stadt seit den angeblichen Visionen gegen Anneliese und ihre Angehörigen aufgebracht sei. Auf meine Frage, ob denn dadurch die Stadt und die nichtbeteiligten Bewohner irgend einen Schaden erlitten haben, entgegnete der Polizeichef: „Das nicht, aber die Ortsgeistlichen wollen dem angeblichen Unfug mit allen Mitteln ein Ende bereiten und haben die katholische Bevölkerung aufgefordert, das Treiben der Anneliese Wafzig unter allen Umständen zu unterbinden. Es ist nicht nur der Polizei, sondern im ganzen Ort bekannt, daß heute abend im Wald eine besondere Vision stattfinden soll und da es wahrscheinlich zu Tumulten kommen wird, werde er selbst anwesend sein und einschreiten."<br />Ich habe mich noch lange mit dem Chef der Polizei unterhalten und ich erfuhr von ihm, daß er zu den Vorgängen in Fehrbach eine positive Einstellung hatte. Die Vorgänge in Rodalben aber lehnte er ab. Ich konnte später feststellen, daß viele seiner Auskünfte unrichtig waren und bewußt entstellt, und als ich das später vorhielt, entschuldigte er die Irrtümer damit, daß er erst 5 Jahre in Rodalben sei und deshalb nicht alles wissen könne.<br />Nach der Polizei sprach ich im Pfarrhaus vor, aber dort wurde ich mit der Begründung abgewiesen, daß der Presse über diese Vorgänge in Rodalben prinzipiell keine Auskunft gegeben wird.<br />Am Nachmittag lernte ich dann Anneliese Wafzig, ihre Eltern und Geschwister kennen und ließ mich kurz daruber unterrichten, was wohl am Abend geschehen wird.<br />Kurz vor 20.00 Uhr traf ich mit meinem Kollegen an der bewußten Stelle im Wald ein. Der Hang selbst und alle Zugangswege waren bereits von Jugendlichen, die sich alle als Mitglieder der kath. Jugendverbände zu erkennen gaben. bevölkert. Das erste Angriffsobjekt war die Presse. Man drohte uns mit Tätlichkeiten und der Wegnahme der Apparate, wenn wir es wagen sollten, auch nur eine Aunahme zu machen. Die Beleidigungen dieser Rowdys waren unglaublich. Auch als der Polizeichef mit einiger Beamten erschien, änderte sich nichts am Verhalten dieser Lausbuben, im Gegenteil, sie wurden noch frecher als sie sahen, daß die Polizei gar nicht daran dachte, uns zu schützen. Erst als am Hang einige Anhänger der Anneliese W. eintrafen und zu beten begannen, wurde die Meute von uns abgelenkt. Nun stürzte man sich auf die Beter und in der zynischsten Weise wurden die Gebete und Kirchenlieder von den Jugendlichen verhöhnt. Nicht ein Erwachsener machte diesen Flegeln klar, daß das übelste Gotteslästerung sei, im Gegenteil, man klatschte hysterisch Beifall, wenn einer dieser Untermenschen eine besonders verächtliche Bemerkung über die Gottesmutter machte. Bei den Betern handelte es sich überwiegend um ältere Leute. Man belegte sie nicht nur mit den übelsten Schimpfworten, man bewarf sie auch mit Sand und Steinen, goß Wasser auf sie und als das alles nichts half, haben diese Bengel zum Gaudium der Erwachsenen ihre Notdurft vom Berg herab auf die Betenden verrichtet. Einen alten Mann, dem jeder ansah, daß er ein Invalider ist, hat man kopfüber den Berg hinuntergeworfen, getreten und geschlagen. Wahrlich, hier spielte der Teufel zum Tanz auf.<br />Das war aber noch nicht der Höhepunkt dieses einmaligen Infernos! Aus den hundert Gegnern sind inzwischen mehrere Tausend geworden. Anneliese W. und ihre Angehörigen hat man bereits am Stadtrand abgehalten, den Wald zu betreten. Mit den übelsten Schmährufen, die hier nicht wiederzugeben sind, hat man sie tätlich angegriffen. Auch den beiden Geistlichen, die zu der Erscheinungsstelle im Wald gehen wollten, hat man den Zutritt verweigert. Man griff sie tätlich an, stieß sie zurück, zerrte am Habit, bespuckte sie und verhöhnte sie in einer Weise, von der sich ein anständiger Mensch kaum eine Vorstellung machen kann.<br />Der ältere der Priester versuchte nun den Menschen klar zu machen, daß schließlich ein jeder das Recht habe, sich von der Realität der hier vorgehenden Dinge (Erscheinungen) zu überzeugen. Die Antwort darauf war nur ein noch viel stärkerer Tumult. Keiner der anwesenden Polizeibeamten sprang den Priestern bei. Als die Geistlichen sie ausdrücklich um Schutz baten, schüttelten sie nur den Kopf und meinten: Dieser fanatischen Menge gegenüber sind auch wir machtlos.<br />Da schritt der Polizeichef ein, aber nicht gegen die tobende Menge, sondern gegen die Geistlichen. „Wer sind Sie überhaupt? Ich muß Sie ersuchen mit auf die Station zu kommen, damit ich Ihre Personalien feststellen kann."<br />Die beiden Geistlichen zeigten an Ort und Stelle ihre vollständigen Papiere, der ältere dagegen sogar seinen KZ-Ausweis und die amtliche Bestätigung, daß er im Dritten Reich wegen seiner mannhaften Haltung für seinen Glauben zum Tode herurteilt war. Aber der Polizeichef bestand darauf, daß diese Feststellung auf der Station getroffen werden muß. So hatte er einen guten Grund, die beiden Geistlichen wegzubringen und unter dem höhnischen Bejohle der Untermenschen zog er mit den beiden Priestern ab.<br />Nach einem einstündigen Verhör im Polizeigebäude, wo die beiden Geistlichen auch Strafanzeige wegen Mißhandlung und öffentl. Beleidigung stellten, konnten diese nur mit polizeilicher Hilfe ins Haus der Familie W. gelangen, wobei sie vom Pöbel abermals aufs gemeinste geschmäht wurden.<br />Vor dem Haus hatte sich um Mitternacht die fanatisierte Menge eingefunden. Sie johlte, schrie, versuchte Zutritt zum Haus zu erreichen und als das unmöglich war, warf man mit Steinen sämtliche Fenster des Hauses ein.<br />Mein Kollege und ich haben zuerst im Dunkel der Straße die Vorgänge unerkannt beobachtet. Wir sahen nicht einen Polizeibeamten bei einer Amtshandlung. Sie standen gleich neutralen Beobachtern dabei, wie die Menge sämtliche Fenster einwarf. Nur einmal, als einem jungen Menschen, der aus dem belagerten Haus kam, ein Pflasterstein ins Kreuz geworfen wurde und dabei zusammenbrach, daß er ins Haus getragen werden mußte, da wehrte ein Polizeibeamter mit dem Ruf: „Halt meine Herren, das geht zu weit, das ist Körperverletzung!" Aber im höhnischen Gelächter der Belagerer ging diese einzige Amtshandlung unter.<br />Die Eltern der Anneliese W. sind schlichte und tiefgläubige Menschen. Ihre religiöse Haltung, und auch die ihrer 6 Kinder, zeugt von echter, natürlicher Frömmigkeit. Auch dem Kathol. Pfarramt galten sie als höchst zuverläßig; denn im dritten Reich rettete das Pfarramt wiederholt wichtige Akten vor der Beschlagnahme durch die NSDAP dadurch, daß man dafür ein Versteck im Hause der Familie W. fand. Noch vor den „Erscheinungen" bestätigte der Ortspfarrer schriftlich: „daß sie eine religiöse eifrige und sittlich einwandfreie Familie ist!"<br />Zu der gleichen Zeit bestätigte auch der Bürgermeister des Ortes der Familie W.: „daß sie einen guten Leumund habe. Nachteiliges hier nicht bekannt ist!"<br />Unter den rd. 60 Männern und Frauen, die sich in das Haus der Familie Wafzig in dieser Nacht geflüchtet hatten, um vor den Übergriffen der tobenden Menge sicher zu sein, waren alle Berufsschichten vertreten, Akademiker, Beamte, Angestellte und Arbeiter. Darunter auch einige Nichtkatholiken. Die beiden beobachtenden Priester standen neben und hinter Anneliese W., die Vertreter der Presse mit den Aufnahmegeräten ungefähr einen Meter davon entfernt.<br />30 Minuten nach Mitternacht, während die Anwesenden den „Wunden-Rosenkranz" beteten, sah Anneliese W. in einer Vision (gemäß ihrer Aussage) die Gottesmutter und den gekreuzigten Heiland.<br />Von dem verklärten Gesicht des Mädchens ging, sichtbar für jeden, ein sonderbares Leuchten aus, dessen Quelle nur in etwas Übernatürlichem liegen konnte. Die Beterin vor dem kleinen Altar schien physisch dem Raum entrückt.<br />Impulsiv hob Anneliese W. die Arme, als wollte sie einen besonders lieben Menschen recht herzlich begrüßen. Ergriffen verharrten die Beter und das Gebet wurde nur von dem Geräusch des Blitzgerätes und dem unaufhörlichen Klicken der Kamera unterbrochen, denn nüchtern, ohne auch nur dem geringsten fremden Einfluß zu unterliegen, hielt die Kamera jede Phase des Geschehens fest.<br />Genau so unbestechlich beobachtete der Priester neben Anneliese jede Bewegung des strahlenden Gesichtes.<br />Anläßlich einer Vision im Juni 1952 bekam Anneliese W. den Auftrag, ein Stück grobes Leinen am 1. Juli 1952 bereitzuhalten. Dieses Tuch soll sie an diesem Tag dem anwesenden Geistlichen geben, der es in seiner Brusttasche tragen muß, bis sie es von ihm während der Vision zurückverlangen wird.<br />Der Priester bekam das Tuch und da er sofort ahnte, daß es mit dem "für alle Menschen sichtbaren Zeichen" zusammenhängen muß, untersuchte er es gründlich, als er allein war. Er konnte aber nichts Ungewöhnliches daran feststellen.<br />Als Anneliese W. in jener Nacht von dem Priester das Tuch forderte, nahm dieser es aus seiner Brusttasche, entfaltete es und zeigte es, bevor er es dem Mädchen gab, allen Anwesenden. Auch ich nahm das Tuch, hielt es vor das Licht, rieb es zwischen den Händen und gab es zurück, als ich festgestellt hatte, daß es weder gezeichnet, noch irgendwie präpariert sei.<br />Der Priester gab es dann, sichtbar für alle Anwesenden der Anneliese Wafzig. Mit verklärtem Gesicht hob sie es zunächst nach links oben, dann neigte sie den Kopf sehr tief und verharrte einen Augenblick in dieser Stellung. Immer war das Tuch für uns alle sichtbar. Hierauf brachte Anneliese W. das Tuch in Brusthöhe, um es kurz darauf mit ausgestreckten Armen wieder in die Höhe zu halten. Hierauf beugte Anneliese W. die Arme, breitete das entfaltete Tuch auf ihren Händen aus und hielt es unter das kleine Brettchen des Altares, wobei sie mit dem Tuch einige seitliche Bewegungen ausführte (nach links und nach rechts) als wolle sie mit dem Tuch etwas auffangen. Die Augen des Mädchens waren dabei aber immer nach oben, niemals auf das Tuch gerichtet.<br />Darauf faltete Anneliese W. das Tuch wieder zusammen, hielt es zuerst links hoch, drückte es dann ehrfürchtig an ihr Gesicht und küßte es hingebungsvoll. Als sie es dann kurz darauf dem Priester reichte, sank sie langsam in sich zusammen.<br />Mit Nerven, die zum Zerreißen angespannt waren, verfolgten alle Anwesenden, was sich vor dem kleinen Altar abspielte. Jede Bewegung wurde genauestens beachtet, nicht eine Sekunde lang wurde das Tuch aus den Augen gelassen.<br />Draußen aber tobte die vielköpfige Menge, die das Haus belagerte. Sie rannten gegen die Haustür und als diese nicht nachgab, flogen abermals Steine ins Zimmer und zertrümmerten die letzten Reste der bereits eingeworfenen Fensterscheiben. Die Wut der Menge steigerte sich zur Raserei und wurde zum Inferno, als mehrere Schüsse durchs Zimmer peitschten. Entsetzt warfen sich einige Betende flach auf den Boden, um sich vor Verletzungen zu schützen. Aber wie ein Wunder blieben alle Anwesenden unversehrt.<br />Als der Geistliche das von Anneliese erhaltene Tuch mit zitternden Händen auf dem kleinen Altar vor den Augen aller Anwesenden ausbreitete, war darauf ein blutigrotes Herz, aus dem sich ein Blutstrom in einen Kelch ergießt, sichtbar. Ober dem Kelch schwebte eine Hostie mit einem Kreuzzeichen.<br />Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoß, war: Das Tuch muß mit einem bereits vorher bemalten Tuch, auf für uns im Augenblick unerklärliche Weise vertauscht worden sein.<br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932654/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="336" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/182/381932654_cc1d228177.jpg" width="500" /></a>Aber ich mußte diesen Gedanken sofort wieder fallen lassen, als ich, und mit mir alle Umstehenden plötzlich sah, wie die anfänglich dünnen Konturen des Bildes, und vor allem die rechte Seite des Kelchfußes, die z. T. überhaupt noch nicht sichtbar war, sich vor unseren Augen verstärkten, wie das Blut erst jetzt, gleich Tinte auf einem Löschblatt, zum Bild ausfloß.<br />Im Innersten aufgewühlt, drängte ich mich näher heran und sah das Blut noch feucht auf dem Tuch fließen. Vor diesem einwandfrei festgestellten Geschehen mußten auch die letzten Zweifel kapitulieren, denn auf einem vertauschten Tuch hätte das Blut nicht mehr fließen können, wäre es längst eingetrocknet. Die Veränderungen der Bildkonturen waren noch über zwei Stunden lang einwandfrei zu beobachten.<br />Die beiden Geistlichen und auch der größte Teil der Anwesenden erklärten, daß sie in dem Augenblick, als Anneliese W. das Tuch nach rechts oben hielt, in dem zusammengefalteten und vom Licht gut durchleuchteten Tuch bereits einen blutigroten Flecken wahrnahmen, der sich sichtbar vergrößerte. Um alle Zweifel zu zerstreuen, hat der Geistliche gleich nach dem Geschehen den Altar gründlich untersucht und hat auch uns dazu alle Möglichkeiten gegeben.<br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932556/"><img style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" height="334" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/130/381932556_0372eac800.jpg" width="500" /></a>Erschütternd war die Reaktion auf die Anwesenden. Ein Schauer durchlief die zu tiefst ergriffene und im Innersten aufgewühlte Menge, deren schmerzhafte Beklemmung sich durch ein befreiendes Stöhnen und Schluchzen Luft schaffte. — Und dann fielen sie in die Knie und weinten — weinten vor Freude über die Gnade, die ihnen in dieser Nacht zuteil wurde.<br /><br />Walther Günther Schreckenbach, Journalist, Effeltricher Straße 77, Nürnberg<br /><br /><br /><strong>2. DAS ZEUGNIS EINES PRIESTERS</strong><br /><br />AUGENZEUGENBERICHT über die Vorgänge in Rodalben, Rheinpfalz bei Pirmasens, bezüglich der Erlebnisse um Fräulein Anneliese Wafzig, von Pater Gebhard Maria a. S. Laurentio OCD (Heyder Franz)<br /><br />Zum ersten Male hörte ich von Rodalben und der Familie Wafzig am heurigen Ostertage 1952, als mir eine einfache ältere Person der hiesigen Umgebung einige Briefe von der Cousine und Tante der Anneliese überreichte. Ich wollte die Person schon abweisen und überhaupt nicht anhören, weil ich ziemlich überarbeitet und schon etwas nervös war — es war schon 12 Uhr Mittag, ich hatte noch nicht gegessen, dazu die anstrengenden Kartage. — Ich nahm dann doch die Briefe zu mir und las darin von einem 26jährigen Mädchen, das seit Oktober 1951 Muttergottes-Erscheinungen habe, sich anfangs heftig dagegen gesträubt habe, bis die Himmelskönigin ihr zu wissen gab, daß sie im Falle der Weigerung keine ruhige Stunde mehr im Leben haben werde. Das Mädchen habe im Sommer 1951 einen schweren Unfall gehabt, der sie Monate lang ans Krankenbett fesselte, ihr furchtbare Anfälle verursachte, bis sie am 24. November 1951 durch die Erscheinung der lieben Muttergottes wunderbar geheilt wurde, obwohl sich die Anzahl ihrer Anfälle an dieser Tage bis zu 18 steigerten und alle Fachärzte sie längst aufgegeben hatten. Ich las in den Briefen, die sich im Laufe der nächsten Wochen noch um einige vermehrten, daß A.W. (Anneliese Wafzig) ein sehr liebes, schönes und gutes Mädel sei. Jeder Mensch, der sie sieht, müsse sie gern haben. Sie sei immer sehr sauber und hübsch angezogen. Daraus sehe man, daß sie ein ganz natürliches, normales Mädchen sei. Dann sei sie seit Sommer 1951 mit einem jungen Mann in der Schweiz verlobt gewesen und wollte im Mai 1952 heiraten. Darum hat sie auch zur Muttergottes gesagt: „Komme doch zu meiner Schwester oder zu irgend jemand, nur nicht zu mir." Erst nach schwersten, seelischen Kämpfen habe sie an Weihnachten ihre Verlobung gelöst und sich ganz der Muttergottes angeboten. Ferner habe A.W. schon zwei Mal die Geißelung Christi mitgelitten, das eine Mal 43 Wunden von drei bis fünf cm Länge und einen Finger Breite an den Beinen, und das andere Mal 50 Wunden auf den Rücken erhalten. Auch habe sie die Stigmata Christi, wenn dieselben für gewöhnlich auch nur für sie sichtbar seien. Am Gründonnerstag und Karfreitag 1952 habe sie die ganze Passion Christi mitgelitten, bis sie in den späteren Nachmittagsstunden in eine todesähnliche Ohnmacht fiel, aus der sie ohne natürliche Hilfsmittel wieder erwachte, um schon am Karsamstag Abend noch die Freude des Auferstandenen zu erleben. — Dazu kommt noch, daß A.W. samt ihren Angehörigen und denen, die mit ihr abends gemeinsam in der Familie den Rosenkranz beten, seit 27. Dezember 1951 exkommuniziert sind und zwar ohne daß auch nur ein einziger Geistlicher oder bischöflicher Beauftragter bei ihr gewesen sei. Nicht einmal der Ortspfarrer fand es der Mühe wert, auch nur einmal zu ihr zu kommen, obwohl sie ihn wiederholt bat, vor allem als die Geißelwunden für alle sichtbar erschienen und bluteten. Die Berichte, die das Pfarramt von Rodalben nach Speyer sandte, entbehren daher jeder unmittelbaren Beobachtung und stützen sich z.T. auf die wildesten Straßengerüchte. Die Ortsgeistlichen sagten, A.W. sei verrückt, hysterisch, wie alle, die es mit ihr halten, und es sei lachhaft. Der Fall von A.W. habe plötzlich das bewirkt, was der Herr Pfarrer in den 25 Jahren seines Hierseins nicht fertig gebracht, daß nämlich seine sämtlichen Pfarrkinder nun geschlossen hinter ihm stehen im Kampf gegen dieses Mädchen und seine Angehörigen. Wie wenig jedoch in Wirklichkeit die Rodalbener hinter ihrem Pfarrherrn stehen, und zwar sogar die Auslese der Kolpingssöhne, mag folgendes Zitat aus dem Rundschreiben des Herrn Pfarrers J. Ackermann vom 26. Mai 1952 beweisen, in dem er nochmals versucht, seine „Getreuesten" aus ihrer „Lethargie" (Todesstarre) loszureißen. Wörtlich heißt es da: „Die Kolpingsfamilie Rodalben steht in einer Krise, die ihre Existenz bedroht. Wenn sie ihre Mitglieder zu einer Familienfeier persönlich und schriftlich bittet und die meisten folgen nicht einmal dieser Einladung, so ist etwas faul im Staate Dänemark. So war es nicht nur am 11. Mai, sondern auch bei der letzten Theaterveranstaltung. Wenn zu einer Pflichtversammlung 10 bis 15 Mann erscheinen, so ist da etwas nicht in Ordnung."<br />Wenn nun aber diese nämlichen Kolpingssöhne einer mündlichen Einladung ihres Präses gegen das „hysterische" Mädchen und seinen Anhang dermaßen einheitlich Folge leisten, daß sie dieses hilflose Menschenkind wie ein Freiwild verfolgen, es verhöhnen, ihm alles Schlechte nachsagen, es mit Steinen bewerfen, bespucken, und am 8. Januar 1952 abends überfallen und halbtot schlagen, — „so ist da auch etwas nicht in Ordnung".<br />Die Briefe der Verwandten meldeten auch von Erscheinungen der hl. Gemma Galgani und der hl. Maria Goretti. Ferner verhieß die Muttergottes, daß hier noch viele körperlich und seelisch Kranke geheilt würden. Sie ließ dann die Seherin auch den Platz schauen hinter dem Friedhof, wo sie ihr im Freien erscheinen werde, was am 12. und 31. Mai auch geschah.<br />Bei diesen brieflichen Mitteilungen (die, wie oben erwähnt, nicht an mich persönlich adressiert waren) erging es mir schier wie den Aposteln am Ostertage, als ihnen die frommen Frauen von ihren Erlebnissen am Grabe kündeten: Ihre Mitteilungen kamen ihnen wie Märchen vor, und sie glaubten ihnen nicht. (Lk 24,11) Und doch bewog mich der Ernst und das Leid, das unverkennbar aus den Briefworten sprach, der Sache etwas näher nachzugehen. Am 18. April schrieb ich zum ersten Mal nach Rodalben an Frl. Anneliese Wafzig. Sie antwortete mir erst am 7. Mai. Sie hatte Tage lang überlegt, ob und wie sie mir schreiben sollte, um ja nicht den leisesten Verdacht von Eingebildetheit erwecken zu müssen. Sie drückte aber dann ihre übergroße Freude aus, daß endlich ein erstes Wort von Priesterhand geschrieben an sie gelangte. Sie bestätigte mir die Mitteilungen ihrer Cousine und hob vor allem als Schmerzlichstes hervor: Die Kirche, deren treueste Anhänger und Verteidiger wir sind, hat bedauerlicherweise ganz unkorrekt an uns gehandelt; nämlich, sie hat uns ohne Untersuchung, ohne daß auch nur ein Priester bei uns war, trotzdem wir des öftern darum ins Pfarrhaus schickten, wenn etwas Außerordentliches eintrat, exkommuniziert, der härteste Schlag, den man uns versetzen konnte. Was wird sie jetzt mit uns machen, wenn wir am 12. Mai den Willen der Himmelskönigin erfüllen und hinaus gehen in den Wald?" Sie fügt dann eine Bitte an, ich möchte mich doch ihrer etwas annehmen, da ihr seelisches Leid das körperliche noch um ein gut Stück überwiege.<br />Dieser und noch ein zweiter Brief ließ in mir den Entschluß reif werden, die ganzen ans Unglaubliche grenzenden Verhältnisse in Rodalben in direkten Augenschein zu nehmen. Ich erbat mir von meinem Adm. Rev. P. N. Provinzial die allgemeine Erlaubnis, ins Rheinland fahren zu dürfen — ohne freilich den näheren Grund bekannt zu geben — und fuhr in der Pfingstwoche nach Rodalben. Ich fand sämtliche Briefmitteilungen bestätigt. Der Vater, ein mittelgroßer Mann in den Fünfzigern ist Meister in der Zwickerei in einer dortigen Schuhfabrik. Er ist rührig von früh bis abends, um seinen sechs Kindern den Lebensunterhalt zu erwerben. Sein stilles, in sich gekehrtes Wesen, das bei allen merklichen Kümmernissen noch gerne ein freundliches Lächeln zeigt, berührt den Besucher angenehm beruhigend. Aber auch er mußte die Gehässigkeit seiner Landsleute, denen er zeit seines Lebens nie Anlaß zu einem Streit gegeben, fühlen. Einzig wegen der außerordentlichen Phänomene seiner Tochter wurde er auf Betreiben von Leuten, die sich durch ihre Zugehörigkeit zu kirchlichen Verbänden in besonderem Grade der Frömmigkeit verschrieben, im Juni als einziger von der Schuhfabrik ausgestellt. Ehrlos und brotlos sollten die verächtlichen Wafzigs werden. Als der Vater mit seinem Entlassungsschein heimkam, begab er sich, seinen inneren Schmerz verbergend, in sein Schlafzimmer, kniete sich am Bettrand nieder und betete den Rosenkranz. — Die Mutter, eine gut große Gestalt, trägt die tiefen abgehärmten Züge eines tiefen, langen, sorgenvollen Leides und unausgesprochenen Wehes in ihrem merklich eingefallenen Gesicht. Sie ist die erste beim Morgenbrot und die letzte in später Nachtstunde, unermüdlich rührig besorgt für ihre Familie. Sie genießt die unumstößliche Autorität auch den erwachsenen Kindern gegenüber. Ihr herbstes Leid ist, daß sie mit ihrer ganzen Familie, der noch vergangenen Sommer der Herr Pfarrer das schriftliche Zeugnis als einer der besten des ganzen Ortes ausgestellt hat, nun ohne irgend eine faßbare Begründung exkommuniziert ist und durch das gehässige Benehmen der Mitmenschen selbst vom Besuch des Gottesdienstes abgehalten ist. Ich beobachtete sie still, als früh morgens die Glocke zur hl. Messe ertönte und sie mit tränenfeuchten Augen durchs Fenster zum Kirchturm hinüber schaute. Dort war täglich ihr Platz im Betstuhl und an der Kommunionbank, desgleichen der ihrer Kinder. Die drei Töchter im Alter von 29, 28 und 16 Jahren sind ordentliche, fromme, fleißige und frohe Mädchen, die alle in der kleinen Stickerei tätig sind, welche Mutter Wafzig betreibt. Freilich ist durch die bösartigen Gegner selbst dieser bescheidene Erwerb durch einen förmlichen Boykott im Orte so viel wie unmöglich gemacht. Die 16jährige Tochter Maria mußte auf ihr Studium am Gymnasium in Pirmasens, wo sie bereits die 7. Klasse besuchte, aufgeben, wenn auch ein protestantischer Professor sie besuchte und wiederholt zur Fortsetzung des Studiums ermunterte, da sie seine beste Schülerin gewesen. Der 22jährige Sohn Josef kann ebenfalls sein Studium an der Hochschule nicht betreiben, da ja die Familie einem förmlichen wirtschaftlichen Ruin ausgeliefert ist. Die drittälteste Tochter, geboren am St. Stefanstag 1925, erhielt in der Taufe den Doppelnamen Anna Elisabeth. Sie besuchte 8 Jahre die Volks-Schule ihrer Heimat, leistete dann unter der Nazizeit ihr Pflichtjahr in Neumarkt bei Breslau. Hernach besuchte sie in Pirmasens einen halbjährigen Handelskurs, wurde anschließend Büroangestellte beim Sägewerk Gg. Knecht und kam von dort bald in die Kreissparkasse Primasens, Zweigstelle Rodalben, wo sie 1942-1951 in leitender Stellung tätig war. Ein erstklassiges Zeugnis ihres Direktors bestätigt dies.<br />Anneliese ist eine gefällige Erscheinung, 1,70 m groß, dunkle, kurze Haare, die ihr bei einer Kinderkrankheit ausgefallen waren, die ihr aber nach einem kindlichen Gebet in der Wallfahrtskirche zu Walldürn wieder nachwuchsen, allerdings nur eine kleine Spanne lang. Ihr wohlgepflegtes Äußeres sowie ihre stets peinlich reine, schmucke Kleidung darf ais Spiegel ihres Innern gedeutet werden. Außer den Kinderkrankheiten der Masern und Diphterie erlitt sie einmal eine Gehirnerschütterung 1945 durch ein herabstürzendes Gepäck auf der Fahrt nach Freiburg i.Br. Einen lebensgefährlichen Unfall mit langwieriger Dauer erlitt Anneliese im Juli 1951 auf ihrer Urlaubsreise in die Schweiz. Als sie in Waldshut am Oberrhein die Grenze passieren wollte, wurde sie beim Überqueren der Straße, bevor sie den Bürgersteig erreichte, von einem Motorradfahrer mit aller Wucht angefahren, in die Höhe geschleudert. Es waren ihr ganze Stücke Fleisch herausgerissen und sie trug eine sehr schwere Gehirnerschütterung, besonders des Kleingehirns davon, so daß sie bis Mitte September überhaupt nicht transportfähig war und im Krankenhaus zu Waldshut lag. Es stellten sich infolge der Gehirnerschütterung schlimme Anfälle ein, die nach der Überbringung in die Heimat noch an Heftigkeit und Zahl steigerten. Da offenbarte die liebe Muttergottes ihr, daß sie am 24. November von ihr geheilt werde, daß sie aber bis dahin noch schwere und viele Anfälle bei vollem Bewußtsein erleiden müsse, am letzten Tage sogar 20 an der Zahl. Die Heilung erfolgte dann auch plötzlich und vollständig, und kein Anfall wiederholte sich seitdem mehr. Sämtliche Ärzte, darunter Fachärzte, hatten die Krankheit als aussichtslos erklärt und ihren baldigsten Tod angesagt.<br />Ein eigenes Protokoll über diese Heilung, von Anneliese Wafzig selbst verfaßt, folgt später noch eigens. Unterbrochen wurden die Tage seit ihrer Heilung durch vom Himmel ihr auferlegte Leiden, die mehr Sühneleiden zu sein scheinen, durch geheimnisvolles Erleiden der Geißelung und Stigmatisierung, durch das Passionsleiden in der Fastenzeit und in besonderer Heftigkeit am Gründonnerstag und Karfreitag, sowie durch einen Überfall durch vier unbekannte Täter am Abend des 8. Januar 1952, wobei sie einen heftigen Schlag mit einem harten Gegenstand auf den Kopf erhielt, der ihr erneut eine Gehirnerschütterung mit starken immer noch nachwirkenden Schmerzen verursachte. Die Anfälle jedoch traten in keiner Weise mehr auf.<br />Ihr Visionsleben setzte sich vom November bis Ende Juli 1952 fort durch öftere Erscheinung der Muttergottes, auch des leidenden und an Ostern des auferstandenen Heilandes, des hl. Josef am 19. März, der fast eine Stunde bei ihr blieb, mit dem sie in fremder Sprache (aramäisch?) redete, der hl. Gemma Galgani und seit ihrer Exkommunikation nach Weihnachten 1951 wiederholt in der Woche ein Engel mit Kelch und Hostie, der ihr und denen, die mit ihr beteten, in geheimnisvoller Weise „das Brot des Lebens" reichte, wie der Gottesbote selbst diese Art geistige Kommunion nannte. Als letztes abschließendes Ereignis ihres visionären Erlebnisses wurde ihr die Erscheinung der lieben Muttergottes und des Heilandes für den 1. Juli angekündet und hierbei ein für alle sichtbares Zeichen des Himmels versprochen. Auf ihre kindliche Bitte hin verhieß ihr die Muttergottes zum Abschied am 2. Juli nochmals zu kommen; denn dieses Erleben, von dem sie ahnte, daß es das schmerzvollste ihres Lebens sein werde, wollte sie nicht im Walde vor aller Augen haben. Und die himmlische Mutter ging auf die Bitte ihres Kindes ein.<br />Charakter und religiöse Grundeinstellung der Anneliese Wafzig wollen hier nur in kurzen Strichen gezeichnet werden. Im Denken und Urteilen legt sie eine klare Logik und mathematische Nüchternheit an den Tag, gerade in religiösen Dingen, die zuweilen die Grenzen des Rationalismus erreicht. So legte sie nicht nur sämtliche neuesten Muttergottes-Erscheinungen ab, sondern stand selbst Lourdes und Fatima kritisch gegenüber. Als z.B. voriges Jahr ihre etwas schwächliche Schwester Agnes die Pilgerfahrt nach Lourdes mitmachen durfte, äußerte sich Anneliese: „Wäre gescheiter, wenn sie ins Allgäu fahren und sich dort erholen würde", welcher Ausspruch ihr allerdings einen scharfen Tadel der Mutter, verbunden mit dem Verbot einer Romfahrt, die sie hätte machen dürfen, eintrug. Sie ist abhold jeglicher Schwärmerei und Gefühlsbetonung. Zu den „Vielbetern" gehört sie heute noch nicht. Wenn sie jedoch betet, dann ist sie ganz bei der Sache. Ihr Beten ist ein kindlich vertrauliches Reden mit dem lieben Vater im Himmel, durch und in Jesus Christus in der lichten Erkenntnis und frohen Liebe des Hl. Geistes. Sie hat ein feines Empfinden und tiefes Erkennen der wirklich wesentlichen Stücke der katholischen Frömmigkeit. Unauffällig gestand sie mir in einer Unterhaltung: „Als das wertvollste Gebet habe ich schon immer das hl. Meßopfer betrachtet. Wenn ich das nicht gehabt habe, dann meinte ich, es sei für diesen Tag all mein übriges Tun nichts wert. Das kann ich sagen: ich bin nie in meinem Leben in der hl. Messe gewesen, ohne daß ich nicht auch zur hl. Kommunion gegangen wäre. Es wäre mir das vorgekommen wie das Wort des Heilandes: „Die Geladenen waren dessen nicht wert". In ihrer Heiligenverehrung nimmt nach der Muttergottes den ersten Platz der hl. Josef ein, dem sie schon seit früher Kindheit in vertraulicher Freundschaft zugetan ist. In ihr inneres Seelen- und Gebetsleben will sie sich nur schwer hineinschauen lassen. Als sie mir so nebenbei von einer Laienkatechetin erzählte, die behauptete, das betrachtende Gebet sei nur für studierte Leute etwas, lächelte Anneliese über diesen Ausspruch und freute sich dann aber von Herzen, als ich ihr eine Broschüre über das betrachtende Gebet gab. Sie kann gewöhnlich nur wenige Stunden der Nacht schlafen. Gefragt, wie sie denn die langen nächtlichen Stunden verbringe, antwortete sie, wie einst die kleine Theresia bei ähnlicher Gelegenheit: „Ich denke".<br />A.W. besitzt eine ausgeprägte intellektuelle Veranlagung und eine scharfe Willenskraft, welche beide sich nur durch strikteste Beweisführung und klarste Zielsetzung überzeugen und biegen lassen. Wie wahrheitssuchend, so ist sie auch wahrheitsliebend und wünscht, daß auch andere frei und offen mit ihr reden. Sie ist von natürlicher Heiterkeit und lebensfrischem Frohsinn, aufgeschlossen für alles Gute, Schöne und Edle. Sie hat einen weltoffenen Blick, ein ungezwungenes Benehmen, ein freundliches Wesen, ist für die kleinste Freude wie noch mehr für das leiseste Weh überhaus feinfühlig, gegen andere noch mehr wie für sich. Sie besitzt eine gute Menschenkenntnis. „Ich schau nur auf die Augen und auf die Hände, dann weiß ich, wen ich vor mir habe", sagte sie einmal zu mir nebenbei. Mit Freude und Interesse las und betrachtete sie in der Natur und Schöpfung als dem großen Bilderbuch Gottes. Als ich nachts mich in der Küche mit ihr unterhielt, rief sie plötzlich in heller Freude: „Da guck, ein Mäusle. Wie nett! Ich kann ihm nichts antun. Einen Menschen könnte ich operieren; aber einem Tierlein könnte ich nichts zu leide tun." Ihre Mutter, die sparsam ist mit dem Lob für ihre Tochter, faßte einmal mir gegenüber ihr Urteil kurz dahin zusammen: Zwei Eigenschaften hat Anneliese von Jugend an: Eine unüberwindliche Geduld im Leiden, wo sie nie etwas sagte, bis sie nicht mehr konnte (und zu leiden hat sie schon immer seit ihrem 10. Lebensjahr) und eine übergroße, mitleidige Nächstenliebe, die überall helfen will." Die Charakterisierung ist wahr und enthält viel. Ich konnte aber beobachten, daß das Mädchen gerade hinsichtlich dieser Eigenschaften vielfach nicht verstanden wird und seelisch viel zu leiden hat.<br />A.W. ist eine nach Erkenntnis ringende Menschenseele, durchaus noch nicht fertig und vollkommen. Tritt Gottes Vorsehung ihren eigenen Plänen entgegen, so ist sie nur durch schlagenste Beweisführung davon zu überzeugen. Hat sie aber einmal etwas als Gottes hl. Willen erkannt, so ist sie unter größter Selbstverleugnung bereit, sich dem Liebeswillen ihres Vaters im Himmel zur Verfügung zu stellen.<br />Was ihre Stellung zur hl. Kirche anbelangt, so ist sie derselben, trotz der bitteren Erfahrungen, treu ergeben, hat eine tiefe freudige Ehrfurcht vor dem Priestertum und trägt eine kindliche Verehrung gegen den HI. Vater, für den sie täglich besonders betet. Als den größten seelischen Schmerz empfindet sie daher die Exkommunikation, welche auf eine so eigenartige Begründung hin über sie und die Ihrigen verhängt worden ist. Sie hat gegen Mitte Juni sich brieflich an den hochwürdigsten Herrn Bischof von Speyer gewendet und gebeten, daß sie persönlich ihm alles mitteilen dürfe. Sie drückte ihre Hoffnung aus, daß bei Erkenntnis der wahren Sachlage der hochwürdigste Oberhirte sicher die kirchliche Strafe von ihr und den Ihrigen nehmen werde. Eine Antwort erhielt sie bis heute (16. Juli 1952) nicht. Vielleicht ist der Brief, der zwar an den H.H. Bischof persönlich adressiert war, nicht in dessen Hände selbst gelangt.<br /><br /><br /><strong>DIE VORGÄNGE IN DER NACHT VOM 1. AUF DEN 2. JULI 1952 IN RODALBEN, RHEINPFALZ</strong><br /><br />Frl. Anneliese Wafzig bekam am 13. Juni 1952 in der Vision von der lieben Muttergottes gesagt, daß am 1. Juli 1952 die dritte und letzte Erscheinung im Walde sein werde. Dabei werde der Himmel für alle Leute ein sichtbares Zeichen geben. Einige Tage später wurde Anneliese durch einen Engel mitgeteilt, daß sie sich für diese Vision ein Tuch richten soll und gab ihr als Maß 40/40 cm an. Da mich A.W. bereits brieflich und seit dem 3. Juni auch persönlich kennen gelernt hatte, fragte sie die liebe Gottesmutter: „Soll dieser Priester dabei sein, wenn das Zeichen für alle kommen wird?" Die Himmelskönigin antwortete ihr: „Es wäre mir lieb, wenn er dabei sein würde." Diesen Wunsch äußerte die Muttergottes schon am 31. Mai und wiederholte ihn am 3. Juni. Daraufhin entschied ich mich, für den 1. Juli nach Rodalben zu kommen, und das um so mehr, als ich mit Bekannten im Auto umsonst hinfahren konnte.<br />A.W. vertraute mir am 1. Juli gegen Mittag an, daß sie mir noch etwas Merkwürdiges geben müsse, ein Tuch; die Muttergottes habe dies so angeordnet. A.W. überreichte mir dann am Nachmittag um 5 Uhr ein grobleinenes Tuch von 40/40 cm Größe, ungefähr in der Form eines Corporale. Sie forderte mich auf, mir dasselbe genau anzuschauen, daß nichts darauf sei. Ich sollte es für die Erscheinungsstunde mitnehmen und es ihr erst geben, wenn sie in der Vision darnach verlange. Ich sollte es aber unmittelbar bevor ich es ihr gebe, allen Anwesenden zeigen und herumreichen, daß alle sich überzeugen könnten, daß es ein einfaches Grobleinen sei, ohne irgend eine Zubereitung oder Zeichen. Den Tag des 1. Juli brachte A.W. in Vorbereitung auf die große Stunde zu. Sie bemühte sich, so weit es die kommenden Bekannten erlaubten, für sich zu sein, um zu beten. Sie erlitt auch noch heftige Anfechtungen des bösen Feindes, der sie zur Verzagtheit und zum Widerwillen versuchte. Dieser Kampf mit dem Bösen steigerte sich je näher die Stunde heranrückte. Ich suchte sie mit dem Hinweis auf den seelischen Kampf des göttlichen Heilandes zu trösten, der zu Beginn seiner großen Stunde noch mehr sein Ölbergleiden durchkosten wollte.<br />Gegen 8 Uhr abends gingen die Anneliese befreundeten Beter unauffällig in kleinen Gruppen zum Friedhof am Rande des Dorfes und von dort zur Stelle im Walde, die die Muttergottes bezeichnet hatte, etwa 250 m vom Friedhof entfernt. Um halbneun Uhr machte sich auch Anneliese in Begleitung ihrer Mutter, ihres Bruders, dreier Schwestern und einiger Bekannter auf den Weg zur Erscheinungsstätte. P. Augustin (Wolfgang Kimmel) und ich begleiteten sie. Die Wegstrecke beträgt eine Viertelstunde. Kaum hatten wir die Haustüre hinter uns, begann schon das Spotten und Schmähen gegen Anneliese und uns. Wir setzten unbeirrt unsern Weg fort, bis wir am Friedhofausgang ankamen. Dort stellte sich uns unerwartet eine geschlossene Kette von Männern entgegen, die uns gewaltsam am Verlassen des Friedhofs und am Weitergehen hinderten. Die Schmähungen und Lästerungen, die sie dabei ausstießen, sind nicht wiederzugeben.<br />Einige Männer ließen sich sogar zu tätlichen Angriffen hinreißen. Ich fragte die Leute, wer ihnen das Recht gebe, friedlichen Menschen den Weg zu versperren, und bat sie um ihre polizeiliche Bevollmächtigung. Ein gröhlender Tumult unter Ausrufen: „Wir sind vom Kolpingsverein" und eine verschärfte Stellungnahme gegen mich waren die Antwort. „Du Gotteslästerer, du falscher Hund" u.a. Titulationen wurden mir zugeworfen. Als ich wiederum die Menge bat, uns den Weg frei zu machen, griff man mich tätlich an und stieß mich zurück. Nach einer dritten vergeblichen Aufforderung betonte ich, daß ich die Polizei sprechen wollte, die sich bei der Erscheinungsstätte befand. Nach wiederholten vergeblichen Versuchen, die Phalanx der Kolpingssöhne zu durchbrechen, gelang es mir endlich, durchzukommen. Unter einem dauernden Spießrutenlaufen von Hohn und Spott, von Faust- und Stockdrohungen, kam ich zum Polizeichef. Dieser suchte mit völlig ungenügenden Kräften eines einzigen Schutzmannes sowie eines Forstbeamten, die nach Hunderten zählende Menge, besonders Jugendliche, zu bändigen, die in nicht wiederzugebender Weise die 40 bis 50 friedlichen Beter bearbeiteten, die sich am Erscheinungsfelsen eingefunden hatten. Ich zeigte dem Beamten meine Kennkarte und meinen KZ-Ausweis und bat ihn, uns den Weg am Friedhof doch frei zu machen, da wir hieher gehen wollten, um privat einige Gebete zu verrichten. Daraufhin erklärte mir der Polizeichef, der diesmal ausnahmsweise in zivil gekommen war, daß das Forstamt jegliche Versammlung und Veranstaltung hier im Walde verboten habe. Ich versicherte ihm, daß wir weder eine Versammlung, noch eine Rede, noch eine Veranstaltung halten, sondern nur beten wollten. Nach meiner wiederholten Bitte, uns den Weg frei zu machen, da es doch ein öffentlicher Weg für jeden Staatsbürger sei, ging der Beamte mit mir zum Friedhof zurück. Dort hatte sich die Menge noch fester zusammengedrängt und geriet in hellen Fanatismus, als sie mich mit dem Beamten kommen sah. Dieser forderte nun in freilich nicht gerade tatkräftiger Weise die Leute auf, den Weg frei zu machen. Ein infernales Gebrüll war die Antwort. Die Gesichter dieser Menschen waren wirklich zu dämonischen Fratzen verzerrt. Ohne weitere ernstliche Bemühung erklärte mir der Beamte: „Sie sehen, es ist unmöglich, der Aufruhr wird nur größer. Es bleibt nichts übrig, als daß sie nach Hause gehen." Ich mußte der Gewalt weichen und trat mit meiner Begleitung, wenn auch innerlich schweren Herzens, den Heimweg an. Ich bat den Beamten, er möge uns polizeilichen Schutz gewähren. Ein gellendes Triumphgeheul und eine Flut von Lästerungen der Gegner begleiteten uns.<br />Wir gaben jedoch unser Vorhaben, zum Erscheinungsfelsen zu kommen, noch nicht auf. Nach einem einstündigen Verhör im Polizeigebäude und einer Strafanzeige, die ich wegen Mißhandlung und öffentlicher Beleidigung erstattete, fuhr ich mit meinem Mitbruder P. Augustinus in einem bekannten Auto nach Pirmasens, um die Hilfe der MP. anzugehen. Trotz längerer Bemühungen war diese nicht zum Eingreifen zu bewegen, da der Captain versicherte, daß er nur dann zum Einschreiten berechtigt sei, wenn amerikanische Bürger oder Soldaten mitverwickelt seien. Erst gegen halb zwölf Uhr kamen wir zum Elternhaus der A.W. zurück, wo wir auch nur mit polizeilicher Hilfe den Eingang ins Haus erreichen konnten. Als ich dort erfuhr, daß eine Anzahl Frauen und Mädchen von den unsrigen von der Erscheinungsstätte noch nicht zurückgekehrt sei, mußte ich nochmals unter polizeilichem Schutz um Mitternacht in den Wald hinaus. Dort fand ich in großen Schwierigkeiten und beständiger Bedrängung durch die Gegner, Männer wie Weiber, die geängstigte kleine Schar am Erscheinungsfelsen, forderte sie auf, heimzukehren, und erreichte selbst unter gemeinsten Schmähungen des Pöbels das Haus der A.W. nach 12 Uhr Mitternacht.<br /><br /><a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932451/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="165" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/142/381932451_240c73440d_m.jpg" width="240" /></a>Gegen 00.30 Uhr begann A.W. mit den nun ca. 60-70 Betern, die sich im Hause eingefunden hatten, den Wundenrosenkranz zu beten. Ich kniete während desselben unmittelbar rechts neben ihr. Gegen Ende des sechsten Gesätzchens kam A.W. in Ekstase. Sie sah, wie sie mir hernach berichtete, links vor sich die Muttergottes und gerade vor sich über dem kleinen Hausaltärchen den gekreuzigten Heiland. <a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932299/"><img style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" height="240" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/139/381932299_793900edd8_m.jpg" width="166" /></a>Während dieser Vision nun verlangte A.W. von mir das oben besagte Leinentuch. Ich zog dasselbe aus meiner Brusttasche, entfaltete es und zeigte es allen Anwesenden, Männern und Frauen, Katholiken und einigen Andersgläubigen. Ich ließ das Tuch herumreichen, betasten, gegen das Licht halten, so daß sich jedermann überzeugen konnte, daß es ein einfaches, grobes Leinentuch sei, ohne jegliche Spur einer Zubereitung oder Zeichnung. Die unten folgenden eigenhändig unterschriebenen Personen bezeugen dies mit eidlicher Versicherung. Dann reichte ich vor aller Augen das entfaltete Tuch der A.W. hin, die immer noch in Ekstase war. <a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932325/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="240" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/162/381932325_92aef11c92_m.jpg" width="166" /></a>Diese hielt es lose zusammengefaltet zunächst links von sich hinauf. Nach ihrer spätern Aussage verlangte die Muttergottes, daß A. ihr das Tuch zum Kusse reichen sollte. Dann bückte sich A.W. tief und küsste, wie sie später angab, die blutüberströmten Füße des gekreuzigten Heilandes. Auch mich zog sie am Arme, daß ich dasselbe tun sollte. Dann legte sie das Tuch dorthin, wo sie die blutenden Füße des Herrn geküßt. Hierauf stand sie auf und hielt das zusammengefaltete Tuch vor den Augen aller im Zimmer anwesenden Personen hoch vor sich hin, nach ihrer späteren Angabe gegen das Herz des gekreuzigten Heilandes. Da nun erschien im gefalteten Tuch plötzlich ein roter Fleck, der sich vergrößerte. Da kniete A.W. wieder neben mir nieder, faltete das Tuch auf und hielt es mit beiden Händen unter das kleine abgerundete Tischbrettchen des Hausaltärchens, auf dem in geöffneter Pyxis die von mir mitgebrachte Hostie für die Krankenkommunion lag. A.W. hielt aber während dessen die Augen immer noch unverwandt nach oben, zur Herzwunde hingerichtet. Hernach von mir gefragt, wußte sie nichts davon, daß sie das Tuch unter die hl. Hostie gehalten hatte. Sie sah nur, wie das Blut aus der hl. Seitenwunde quoll, und sie es mit dem Tuch auffing. Dann faltete sie das Tuch wieder zusammen und hielt es weiter unter die hl. Hostie, wobei sie freudestrahlend mit beiden Händen das Tuch hin und her bewegte, wie wenn sie sorglich etwas auffangen wollte. <a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932250/"><img style="FLOAT: right; MARGIN: 0px 0px 10px 10px; CURSOR: hand" height="175" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/166/381932250_ccf973da22_m.jpg" width="240" /></a>Ich kniete dabei unmittelbar neben A.W. und sah im zusammengefalteten Tuch etwas Rotes laufen und eine Form bilden. Dann nahm sie das Tuch und reichte es der immer noch links von ihr schwebenden Muttergottes zum Kusse hin. Hierauf senkte sie es wieder zu sich herab, küßte es in hl. Ehrfurcht und barg, ganz in sich verloren, ihr Antlitz im noch gefalteten Tuch. Nachdem sie es noch kurz an sich gedrückt, reichte sie es mir dar. Nun faltete ich kniend das Tuch vor A.W. und mir aus. Da sah ich mit frischem nassem Blut die Gestalt eines Herzens ins Tuch hineingegossen. Aus der rechten Herzseite (vom Objekt aus gesehen) ergießt sich ein Blutstrom in einen Kelch, den das Blut weiterfließend gebildet hatte. Über der rechten Hälfte des Kelches schwebt eine blutgebildete Hostie mit dickem, ebenfalls aus Blut gebildetem Kreuz durchzogen. Die Hostiengestalt ist nicht mit den übrigen Formen verbunden. Ich verehrte das wunderbare Bildzeichen und reichte es auch A.W. zum Kusse. Dann stand ich auf und zeigte das mit den Blutgestalten gezeichnete Leinentuch den anwesenden Gläubigen. <a title="Photo Sharing" href="http://www.flickr.com/photos/immaculata/381932196/"><img style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" height="303" alt="Rodalben 1952" src="http://farm1.static.flickr.com/184/381932196_a2ca77bd5e.jpg" width="500" /></a>Ein heiliger Schauer ging durch die Menge, begleitet mit einem lauten Aufschrei seelischer Erschütterung über das in so unmittelbarer Nähe erlebte und geschaute Zeichen des Himmels. Hierauf breitete ich das Bluttuch über dem Hausaltärchen aus, ließ die einzelnen Gläubigen vortreten, es ehrfurchtsvoll verehren und am Rande küssen. Nach Wunsch der lieben Muttergottes verharrten die Gläubigen den Rest der Nacht vor dem vom Himmel gegebenen Zeichen.<br />Was aber ging während der Stunde des Wunderzeichens draußen vor sich? Die fanatisierte feindliche Menge hatte sich nach meiner zweiten Rückkehr vom Walde nach Mitternacht durchaus nicht, wie ich vermutete, nach Hause begeben. Sie hatte sich vielmehr vor dem Hause der Familie Wafzig zusammengerottet und erhob immer wieder ein höhnendes und schmähendes Wutgeheul. Die zwei Polizeibeamten bemühten sich läßig, die Menge zu beruhigen, schritt aber keineswegs in ernstlicher Weise ein. Dann flogen Steine gegen das Haus. Gegen halbein Uhr ging ein Bombardement sämtlicher Fenster los, es schaute in der Frühe aus wie nach einer Bombennacht. Ängstliche Rufe gingen durch die Reihen der Betenden. Den Höhepunkt erreichte die feindliche Bedrängnis in den Minuten der wunderbaren Ereignisse, als sogar einige Schüsse gegen die Fenster fielen, so daß sich ein Teil der Beter vor Angst auf den Boden warf, was auch photographisch festgehalten ist. Kurz nach dem Blutwunder war ein zudringlicher Gegner über die Hofmauer gestiegen und griff durch das halboffene Fenster nach der Tante der A.W. Wir wollten das Überfallkommando anrufen. Aber es war unmöglich, das auf allen Seiten belagerte Haus zu verlassen. Erst nachdem ein befreundeter Nachbar aus eigenem Antrieb zur Polizei ging und um Verstärkung bat, legte sich allmählich der furchtbare Umtrieb und die Menge zerstreute sich langsam.Ich ließ das Bluttuch 20 Minuten vor 1 Uhr photographieren. Bei genauer Beobachtung stellte ich fest, daß das auf das Leinen geflossene Blut noch flüssig war, an den Rändern noch weiter sickerte und sich dornenähnliche und zackige Erweiterungen bildeten. Daher ließ ich es 10 Minuten nach 2 Uhr nochmals photographieren. Ein gleiches tat ich um 4 Uhr in der Frühe. Die endgültigen Randformen nahmen die Blutzeichen erst in den Vormittagsstunden des 2. Juli an, wo das anfänglich frische Blut schon eingetrocknet war. Gleich anfangs in der Nacht, nachdem das Blutzeichen sich gebildet hatte, roch ich auch daran und glaubte einen süßlichen Geruch nach frischem Blut zu vernehmen.<br />Die Wahrheit dieses Augenzeugenberichtes beeidet vor Gott dem Allwissenden:<br />Neumarkt, Opf., den 18. Juli 1952, Karmelitenkloster Mariahilfberg<br /><br /><div align="right">Pater Gebhard Maria a.S. Laurentio OCD (Heyder Franz)</div><div align="right"></div><div align="left">***</div><div align="right"></div><div align="left"></div><div align="right"></div><div align="right"></div><div align="left"><em></em></div><div align="left"><em></em></div><div align="left"><em>Diese zwei Augenzeugenberichte sind erstmals erschienen in der Monatszeitschrift "</em><a href="http://immaculata.ch/Zeitschriften/DZM/index.htm"><em>DAS ZEICHEN MARIENS</em></a><em>", 6. Jahrgang, Nr. 2, Juni 1972, Seiten 1626-1633.</em></div><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-83129891657497556032007-02-03T10:34:00.000+01:002007-02-03T13:29:27.337+01:00Maria Sieler und die Erneuerung des PriestertumsIn den Jahren ihrer Jugend führte Maria Sieler (geboren am 3. Februar 1899 in Winterdorf, etwa 30 km östlich von Graz) ein intensives, teilweise mystisches Gebetsleben, ohne sich bewußt zu sein, daß der Herr seine besonderen Absichten mit ihr habe. Erst als sie zur vollkommenen Hingabe an Ihn gelangt war, ließ Er sie erkennen, daß Er eine allgemeine Erneuerung der Kirche vor Augen habe und zu diesem Zweck bei der Erneuerung der Priester beginnen wolle, und dazu solle sie Ihm Werkzeug sein. Worin aber ihr Anteil bei der Erneuerung der Priester bestehen solle, erkannte sie erst im Laufe der Jahre, hauptsächlich erst in ihrer römischen Zeit.<br />Das allgemeine Ziel des Herrn gibt sie mit folgenden Worten an:<br />"Jesus will abermals menschliches Tun und Wollen gebrauchen, um in seiner Menschheit der Kirche nahe zu kommen. Zuerst soll sein Leben langsam erlebt werden in seinem kleinsten Kinde (sie meint damit sich selbst), dann gnadenvoll gegeben werden in seinen Priestern. - Jesus will in seiner Kirche leben; sein Geist, Er selbst will sie erneuern in seinen Priestern. Er fängt so klein und im Verborgenen an, sich opfernd mit dem Herzblut seiner kleinsten Kinder (an dieser Stelle scheint sie sich selber und P. Baumann S.J. vor Augen zu haben); es soll dies der Same sein für eine spätere Ernte. Wir haben keine andere Aufgabe als diese, alles andere macht Er selbst" (6.2.1940). Als sie drei Wochen später in der Gruft von St. Peter in Rom vor dem Marienaltar der heiligen Messe beiwohnte und alles "ihr", nämlich der Gottesmutter, überließ, erlebte sie "Jesu Tun und Leben fühlbar" und erkannte gleichzeitig ihre geistige Aufgabe: "Das Leben Jesu leben als Offenbarung für die Kirche, für die Priester; nach diesem seinem Leben möchte Jesus alle Priester umgestaltet sehen" (28.2.1940). Vor allem ging es "um das Erleben seiner inneren Erlöserart", wie ihr der Herr selbst erklärte, da Er "das innere Erlösungsgeheimnis seinen Priestern und seiner Kirche" offenbaren wolle.<br />Damit der Herr sich Maria Sielers für seine Absichten bedienen konnte, forderte er von ihr die vollkommene Hingabe an ihn, verbunden mit einem völligen Verzicht auf sich selbst. In diese Forderung war eingeschlossen: "Verzichten auf die eigene, menschliche Sorge, wie sich 'mein Werk', das Priesterwerk, entwickeln wird. Das menschliche Ich möchte ja voranmachen und 'etwas für Ihn tun'; es ist mir aber, als würde mir alles aus der Hand genommen, weil Er es in die Hand nimmt. Er gebraucht mich dazu, aber es ist mir vollständig verborgen, in welcher Art, doch weiß und fühle ich, daß Er durch sein Wirken in mir 'Licht' macht für seine Absichten. Es ist mir alles geheimnisvoll dunkel; ich spüre, daß ich das Werkzeug sein werde, aber alles 'tut' Er. Es ist daher eine Wendung sowohl in meinem Innenleben wie auch im Äußeren: Was früher meine Arbeit und mein Bemühen noch schien, das übernimmt jetzt Jesus ganz selbst. - Ich sehe dabei, wie selbstisch der Mensch ist, wie gern man selbst etwas 'tun' wollte; man spürt, wie man - ohne persönlichen bewußten Willen - an sich, am Erfolg hängt; man spürt das erst ganz, wenn dem Eigenen alles aus der Hand genommen wird.<br />Und das letzte, was in dem von Jesus geforderten und bewirkten Verzichte liegt: Meine Zukunft, ich selber bin mir weggenommen. All meine Kräfte, Fähigkeiten, Aktmöglichkeiten dienen seinem sich gleichsam wiederholenden Sein. Jesus will das große Wunder in mir wirken und vollenden: sich offenbaren, sich erlebt und gelebt zeigen, wiederholt durch meine menschlichen Fähigkeiten. Jetzt aber vollzieht sich in mir meine entscheidende, letzte, volle Besitznahme von mir. Er gebraucht alles in mir für sich, so ähnlich wie Er einst seine eigenen Lebenskräfte gebraucht hat, um bestehen zu können" (31.1.1941)<br />Maria Sieler weiß, daß es "ein Naturgesetz und als Bestimmung in die Seele gelegt ist, daß sie sich um sich selbst kümmere und daß jeder Mensch gemäß dem von Gott gesetzten Plan sich selbst behauptet" (ebd.). Maria Sieler hat diese vollkommene Hingabe und den völligen Verzicht auf sich selbst willensmäßig schon längst geleistet. Aber immer wieder wird sie sich - wie wir noch sehen werden - Sorgen machen um ihre eigene Zukunft, um eine neue Wohnung, um das zu gründende Priesterwerk, ja um ihren eigenen Tod, aber immer wieder wird sie sich zu der vom Herrn geforderten Hingabe und zum völligen Verzicht auf sich selbst durchringen.<br />Wenn andere Mystiker das Leiden Jesu "geschaut" haben, wie Anna Katharina Emmerich oder Therese Neumann, oder Jesu körperliche Leiden mitgelitten haben wie die Stigmatisierten, so sollte Maria Sieler das Innenleben Jesu als Erlöser nachleben. Oder anders ausgedrückt: Christus wollte in ihr sein inneres Leben als Erlöser noch einmal leben, und das sollte die Erneuerung der Priester herbeiführen: "Eine vertiefte Auffassung der Erlösungslehre wolle Jesus seiner Kirche als neue Quelle der Gnaden offenbaren" (13.7.1940).<br />Mit der Zeit wunderte sich Maria, daß der Herr immer nur von ihrem Innenleben, von ihrem Eingehen in Ihn und seinen Erneuerungsplänen sprach, aber nichts von seinen äußeren Absichten und von der Gründung jenes Werkes sagte, das Er plante. Da wurde ihr innerlich die Antwort gegeben:<br /><strong>"Kümmere du dich allein darum, daß du ganz in Mich aufgenommen werdest; ich werde so Großes tun, daß du es nicht ertragen könntest."</strong> Maria fügte hinzu: "Wenn ich es jetzt schon wüßte, würde es meine Armseligkeiten zu sehr beschämen" (23.2.1941).<br />Ähnlich einige Wochen später: <strong>"Glaube mir, du bist das Werkzeug für meine Absichten. Das Erleben meiner Erlöserliebe, für das Ich dich befähige, ist die Offenbarung meines Herzens an die Priester und ist der Beweis für die Schenkung meines Herzens"</strong> (21.7.1941).<br />Dann fährt der Herr fort:<br /><strong>"Diese Offenbarung meiner Erlöserliebe ist vornehmlich für die lehrende Kirche, für die Priester bestimmt. Die Gläubigen könnten mich nicht so verstehen; an diese gelangt es durch die Priester. Durch die Früchte, die es in ihnen hervorbringt, wird es Gemeingut der ganzen Kirche werden."</strong> - Jesus drängte mich erneut, daran zu glauben, daß dieses Erleben seiner Erlöserliebe bzw. seiner inneren Erlöserleiden durch die Schenkung seines Herzens an die Priester begründet ist und daß dies der Zweck all seiner Gnaden sei. Von diesem Standpunkt aus soll ich mein Innenleben betrachten und mich selbst als Werkzeug ansehen. - Dieser letzte Zweck würde mir auch alle Leiden leichter machen" (ebd.)<br />Und weiter:<br />"Jesus will die Leiden seines Herzens in mir wiederholen, damit auch sein Inneres offenbar werde für die Priester" (ebd .)<br />Eine ähnliche Vereinigung mit seiner göttlichen Person, wie Er sie ihr gegeben hat, will der Herr allen Priestern anbieten; das bedeute "die Schenkung seines Herzens"; <strong>"Die Priester sollen daran glauben und diese Gnade anstreben und sich um sie bemühen durch die Überwindung der erbsündlichen Unordnung"</strong> (ebd.) ...<br />Ihre zweite Aufgabe sollte darin bestehen, daß sie durch ihre inneren und äußeren Leiden einen Gnadenschatz für die Priester erwerbe... Die Aufgabe, die der Herr Maria Sieler zugedacht hatte, fand ihre Krönung in der geistigen Mutterschaft:<br />"Der Heiland hat mir heute ein kostbares, aber merkwürdiges Versprechen gegeben: Er stellte mich als 'geistige Mutter' seiner Kirche bzw. dem Priestertum zur Verfügung. Alle meine Opfer und Leiden, alles erkämpfte und erlittene Gute, alle moralische Vollkommenheit, die außergewöhnliche, meiner geistigen Aufgabe entsprechende Vereinigung mit Ihm, alles dies - so läßt Er mich wissen - ist ein geistiger Schatz für das Priestertum. All das seelisch Errungene wird irgendwie fruchtbar in den Priestern. Alle Gnaden meines Innnelebens sind gleichsam Eigentum des Priestertums. Die Priester können daraus schöpfen, und jeder wird vom Herrn das erlangen, worum er Ihn bittet; denn dieser Schatz ist opfernd von mir - in Christus - vorverdient worden ... So wie eine Mutter ihre Anlagen auf ihre Nachkommenschaft überträgt, so wird mein inneres Leben und alle inneren Gnaden bzw. die erreichte Vereinigung mit Christus, wie eine Vererbung weitergeleitet, in der Kirche wirksam sein ... Zur Bekräftigung seines Versprechens erklärte mir der Heiland: 'Ich verpfände dir mein Wort dafür' (14.7.1944).<br />Ein Letztes gehörte zur Aufgabe Maria Sielers: die Sühne für die Priester. Wir haben schon die Klage des Herrn zitiert, daß die Priester sein Herz verwundet hätten, daß sie die Dornenkrone um sein Herz seien. (Vgl. Mélanie Calvat, nachstehendes Zitat!)<br /><br /><blockquote><span style="font-size:85%;">"Wissen wir im übrigen nicht, daß unser Herr verurteilt, gekreuzigt wurde<br />von den Priestern? ... Sind es nicht die Priester, die die bittersten Vorwürfe<br />erhielten von Seiten des Sohnes Gottes? Und heute noch, ja, ja, sind es die<br />Priester, die die Ursache all unseres Unglücks sind, weil sie nicht treu sind<br />ihrer Berufung." <em>(Mélanie in ihrem Brief vom 10.7.1882 an Abbé Le Baillif)<br /></em></span></blockquote><br /><br />Dann fährt sie fort:<br />"Dementsprechend ist auch die Sühne der Seelen für die Nachlässigkeit der Priester schmerzlicher, schärfer und leidvoller; die Sühneleiden für die Priester sind gleichsam eine Wiederholung des Leidens, das verursacht wurde durch die Dornen, die das Herz Christi verwundet haben" (18.5.1945).<br /><br /><strong>Das Werk des Hohenpriesters</strong><br /><br />In jenen Jahren ließ der Herr Maria Sieler auch erkennen, daß Er zur Erneuerung des Priestertums ein eigenes Werk gegründet wissen wolle: "Das Werk des Hohenpriesters". Oft spricht sie auch einfach nur vom "Priesterwerk" oder vom "Priesterinstitut". Über dieses zu gründende Werk, das sie bis zu ihrem Tode (29.7.1952) beschäftigen wird, erfahren wir erst aus ihren Tagebuchaufzeichnungen des Jahres 1937. Nur einmal erwähnt sie in einem Brief an P. Michael Lenz aus dem Jahre 1930 das "Werk" mit einer Selbstverständlichkeit, daß man annehmen muß, P. Michael sei darüber im Bilde gewesen, was sie damit meinte. Sie hat ihn ja einigemale in Graz besucht, und was sie ihm da erzählt hat, wiederholt sie natürlich nicht in ihren Briefen.<br />Der Herr sagte ihr: "Ich will meine Liebe gleichsam verströmen lassen auf alle Priester meiner Kirche. Ich will sie besonders in einem Werke ausströmen lassen, das ich bilden werde für meine Priester. Das soll zur Zentrale der Gnaden werden und gleichsam das Senfkörnlein, das sich über die ganze Welt verbreiten soll, da ich alle Priester an mein Herz ziehen will" (7.5.1937).<br /><strong>"Das Werk soll den Namen haben: 'Das Werk des Hohenpriester', weil ich selbst der Gründer des Werkes sein werde. Darin werden sich meine Absichten verwirklichen, die ich für die Erneuerung des Priestertums habe. In diesem Werk will ich eine Anzahl Priester bilden, die ganz nach meinem Geiste leben, so wie ich sie dem heutigen Zeitgeist entgegenstellen will"</strong> (14.8.1937).<br />Vor allem durch das Werk des Hohenpriesters will der Herr den Priestern jene "neuen Gnaden" zuwenden, die er so oft verheißen hat:<br /><strong>"Meiner Gesellschaft will ich den Vorrang geben, diese neuen Gnaden meinen Priestern zu verkünden. Es sollen wirklich neue Gnaden sein. Überall kann man sehen, daß die Priester den Anforderungen der Zeit nicht mehr entsprechen können und daß der Glaube an ihr Priestertum zu wenig lebendig ist"</strong> (ebd.)<br />Immer wieder verheißt der Herr "neue Gnaden", die er seinen Priestern geben will. Welcher Art sind diese Gnaden?<br />Maria Sieler beschreibt sie wie folgt:<br />"Es sind Gnaden, die schon in den Erlöserverdiensten Christi eingeschlossen sind, aber bisher noch nicht allgemein verwertet und eröffnet wurden. - Die Mitglieder (des Werkes des Hohenpriesters) sollen damit das Leben Christi in sich aufnehmen und in allem Christi Stelle einnehmen wollen. Sie sollen in einem vertieften Glauben an ihr Priestersein Jesu Erlöserleben und Erlösersorgen um die Seelen in sich fortsetzen, Christi Interessen und Anliegen ganz und ausschließlich zu den ihren machen, so daß wirklich wahr werde: Der Priester - ein zweiter Christus.<br />Diese neuen Gnaden der Vereinigung mit Christus und der neuen Fruchtbarkeit des priesterlichen Wirkens werden - nach dem Versprechen und dem Willen des Herrn - den Priestern zufließen durch das beständige Mitopfern mit der heiligen Messe. Durch ihre tägliche Mitopferung will der Herr jene geheimnisvolle Verbindung mit seinen Priestern herstellen, die nach und nach ihr ganzes Priesterleben durchdringen und sie in Ihn umgestalten wird. Alle Priester, die sich mit Christus auf dem Altare opfern und diese Gesinnung in ihr Priesterleben und in ihr Tagewerk hineinzutragen sich bemühen, werden das Leben Jesu in sich verwirklicht sehen. 'Ich will damit' - so spricht der Herr - 'einen Strom neuen Lebens eröffnen, der Ich selbst bin, und sie werden neues geistliches Leben in den Seelen wecken; Ich nehme sie durch ihr Mitopfern in Mich auf und gebe MICH ihnen zurück. Dieser Strom meines Lebens wird meine ganze Kirche überfluten.' - Es handelt sich dabei nicht um Außergewöhnliches, sondern es braucht nur einen folgerichtigen Glauben. Im Priesterinstitute soll dieser Glaube vorbildlich geübt und vorgelebt werden" (Aus einer Beschreibung des Priesterwerkes vom 4.10.1943)<br />Der Herr gibt "diese neuen Gnaden jetzt, weil die heutigen Zeitverhältnisse und Nöte es erfordern. Die Priester aber, als die Gott am nächsten Stehenden, sollen als erste diesen versprochenen Anteil am Erlöser und seinen Gnaden in sich erfahren" (ebd.).<br />"Der Heiland hat mir auch wiederholt versprechend gezeigt: Er wolle diese Gnaden den Priestern 'neu' geben. Ich sah diese Gnaden zuerst niedergelegt in dem zu gründenden Priesterwerke. Ich sah voraus, wie manche Priester dieses Werkes diese Gnaden rascher wie in einer geistigen Umwälzung in ihrer Seele erhielten; andere sah ich diese Gnaden erringen in dem Geiste, der die geistige Grundlage der Genossenschaft bildet, nämlich im beständigen Mitopfern mit Jesus auf dem Altare. Indem sie diese Opfergesinnung Jesu sich in ihrem täglichen Priesterleben zu eigen machen, werden sie als Folge eine Umwandlung in die Gesinnung und in das innere Sein Jesu erfahren ... Im Heiland erlebte ich dann die Fülle seines Verlangens, diese vollen Erlösungsgnaden (gewiß in bestimmten Graden) wie 'neue Gnaden' über seine Kirche auszugießen. Ich sah sein Herz übervoll von diesen Gnaden; ich möchte sagen: Jesus 'litt' unter der Überfülle seiner Liebe und unter dem Verlangen, der Kirche bzw. den Seelen diese Gnaden mitteilen zu können. - Ich schaute diese vollen Erlösungsgnaden dann für alle Seelen offen und wie in nächster Zeit zugänglich gemacht" (28.11.1940).<br />Eine weitere Umschreibung des Priesterwerkes findet sich im Tagebuch Maria Sielers unter dem 28.2.1941:<br />"Heute sah ich das Priesterwerk in seinem inneren Aufbau viel klarer. Es wird auf die tiefste Grundlage des Glaubens gestellt, wie Jesus es mir schon früher gezeigt hat. Das Kommen des Menschen von und zu Gott, das Erlösungsgeheimmnis, Christus bis ins Tiefste verstanden: Das wird in den Mittelpunkt des Instituts gestellt. Daraus werden die Folgerungen für den Priester gezogen: der Priester an Christi Stelle das Erlösungswerk in der Kirche fortsetzend. Zuerst soll er sich bemühen, in tiefem Glauben an die wirksame Gnade Christi dessen Absichten bei der Erlösung in sich voll zu verwirklichen. Ich sehe so klar: Nach dem Maße des Glaubens fließen die Gnaden Christi; das Entscheidende ist dieser unbedingte Glaube, vereint mit eigener Mitwirkung, aber auf dem einfachen evangelischen Wege (das heißt im Geiste des Evangeliums).<br />Im Glauben an Christus lag die Kraft und der Erfolg der Apostel. Der Priester aber ist unbedingt und unmittelbar der, zu dem Christus wie zu den Aposteln sprach: Gehet hin und verkündet das Wort Gottes, verkündet Mich, den der Vater gesandt hat; und wie Mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.<br />Ich schaute im kommenden Priesterwerk diese absolute Christuszugehörigkeit: von Ihm gesandt, zutiest verwurzelt im Vertrauen auf die Fülle der Erlösungsgnade; es ist das Zentrum, aber wirkend in größter Einfachheit und Selbstverständlichkeit mit Christus.<br />Das Priesterwerk, ganz auf den Grundlagen und Absichten Jesu aufgebaut, wird zum 'Senfkörnlein' für die Kirche werden, zum 'Sauerteig', der alles durchdringt. Jesus will im geistigen Aufbau seines Werkes all das verwertet haben, was er mir gezeigt hat und was als grundlegend in meinen Schriften steht: Das Werk sei all den heutigen Zeitübeln als ein sicheres Heilmittel entgegengestellt. Es seien alle Heilmittel gegen die Übel darin enthalten.<br />Ich habe noch nie so klar die geistige Tiefe des Werkes des Hohenpriesters geschaut und dessen hohe Bedeutung für die Kirche. Jesus fängt klein, mit wenigen, an, wie einst mit seinen Aposteln, aber sein Werk wird so stark, daß es die ganze Kirche erneuernd durchdringt durch sein tiestes Geheimnis: den Glauben. - Der Glaube bildet den einzelnen Priester und damit schließlich in gewissem Sinne die ganze Kirche um. Wie einst die Apostel, so predigt und verkündet der Priester Christus, den Erlöser, den Gekreuzigten."<br />Selbstverständlich verlangen die "neuen Gnaden" die reinste, persönliche Mitarbeit jedes einzelnen:<br />"Es gibt keine Gnadengabe, die nicht als erste und wichtigste Voraussetzung einen gewissen hohen Grad der Reinigung der Seelen und damit eine hohe moralische Vollkommenheit hätte.<br />Maria Sieler denkt hier an noch größere Gnadengaben, die für gewöhnlich nur verliehen werden, wenn schon mit Hilfe früherer Gnaden eine größere Läuterung und ein gewisser sittlicher Hochstand erreicht ist. Aber auch so bleibt Gott noch absolut frei, höhere Gnaden zu schenken oder nicht. Auch durch eine noch so tiefe Läuterung und eine "noch so hohe moralische Vollkommenheit" kann man höhere Gnaden nicht "verdienen" oder Gott gleichsam zwingen, weitere höhere Gnaden zu verleihen. Die Beschreibung der "neuen Gnaden" ist gleichzeitig eine Umschreibung des Zieles des Werkes des Hohenpriesters.<br />Das "Priesterwerk" ist nicht gedacht als allgemeine Priestervereinigung, sondern als "Zusammenschluß von Priestern, die zuerst auf jene tiefsten Absichten der unendlichen Liebe Gottes eingehen und diese neuen Gnaden sich selbst aneignen wollen. Sie sollen ferner diese Gnaden theologisch begründen und dem gesamten Priestertum zuzuwenden suchen ... Sie werden das Zentrum sein, von dem aus alle Priester in den erneuerten Geist eingeführt werden. Dazu werden sie ihren priesterlichen Mitbrüdern durch Wort und Schrift und durch ihr eigenes Beispiel dienen. Nur jene, die die aufgestellten Grundsätze theologisch und praktisch beherrschen, werden sie anderen priesterlichen Mirtbrüdern mitteilen können. Daher müssen von Anfang an Theorie und Praxis ohne Halbheit und Kompromiß zusammengehen ... Das Priesterwerk soll übernational sein und kann Ordens- und Weltpriester umfassen" (ebd.)<br /><br />Lesen Sie das Buch:"Erneuerung der Kirche" - Maria Sieler, Leben und Sendung. Von P. Josef Fiedler S.J., 192 Seiten, kartoniert, mit vielen Abbildungen.<br />Zu beziehen durch Ihre: IMMACULATA-Versandbuchhandlung, Postfach 153, CH-9050 Appenzell. Tel. (071) 790 00 41.<br /><br />MARIA SIELER:«ERNEUERUNG DER KIRCHE»<br /><br /><strong>Aus dem Tagebuch der Maria Sieler</strong><br /><br />"In der Kirche des hl. Eustachius, vor der ergreifenden Kapelle des gekreuzigten Heilandes, wurde ich heute ganz tief eingeführt in das Geheimnis: 'Dieser Gekreuzigte ist GOTT, ist <strong>Mensch</strong> geworden, gezeugt vom Vater als Erlöser.'<br />Es wurde mir im Geiste gesagt: 'Noch niemals ist dieses Geheimnis der Menschwerdung Gottes in gebührender Weise anerkannt worden.' Gewiß kann dieses Geheimnis in alle Ewigkeit nie gebührend von den Menschen anerkannt werden, weil es ein Geheimnis der unendlichen Liebe Gottes ist, in das der Mensch niemals ganz eindringen kann; aber ich wußte: Christus will im Geheimnis seiner Menschwerdung und Erlösung in einer vertieften Art anerkannt werden, die der kommenden Zeit vorbehalten ist.<br />Es wurde mir vom Vater gesagt - und es war erschütternd -: 'Ich sandte Ihn.' -Er kam in die Welt. Aber die Welt anerkennt Ihn nicht. Man weist Ihn ab. Man glaubt nicht an Ihn. Dabei war ich in die ergreifende Wirklichkeit des Erlösers versetzt: Es ist etwas furchtbar Ernstes um die Gottheit des Erlösers, um die Tatsache, daß 'Gott seines eingeborenen Sohnes nicht geschont, sondern Ihn hingegeben hat für die Sünden der Welt', um die Wahrheit und die Tatsache also: DER, der da starb, ist wahrer Gott und lebte als Mensch!<br />Mir schien diese Offenbarung 'vom Vater' zu kommen, der seinen Sohn in die Welt gesandt hat und der in seinen göttlichen, unendlichen Liebesbeweisen vom heutigen Geist des Unglaubens wie vielleicht noch niemals abgewiesen wird. Der Unglaube der heutigen Zeit ist vor allem ein Abweisen des Erlösers. Ich schaute, wie dieses Abweisen Gottes bzw. des Erlösers zur Kluft, zur erschreckenden Kluft zwischen Gott und der Menschheit geworden ist, aufgerissen durch den Unglauben, und zwar auch bei vielen sich 'gläubig' haltenden Seelen. Es fehlt auch bei den 'Gläubigen' vielfach der lebendige Glaube an die unbedingte Abhängigkeit des Menschen von Gott, und es fehlt besonders der Glaube an die Schrecklichkeit der Sünde und damit der Glaube an die Notwendigkeit und die große Wohltat des Erlösers. Die tiefe, Gott geschuldete Anerkennung des Erlösers und seiner Gottheit ist verflacht und vielfach verschwunden. Die Absicht, in der Gott-Vater den Sohn gesandt hat, wird nicht mehr in gottgewollter Weise, d.h. nicht mehr in lebendigem Glauben, anerkannt. Praktisch glaubt man nicht mehr oder doch zu wenig an den Erlöser und seine Gottheit. Der Glaube aber ehrt Gott am meisten, weil dadurch der Mensch als Geschöpf sich seinem Schöpfer unterwirft. Der Glaube ist eine beständige Huldigung an Gott. - Der Unglaube ist es aber hauptsächlich, der das Strafgericht auf die Menschheit herabgezogen hat, das sich jetzt an ihr vollzieht. Und ich erkannte und schaute den Krieg als ein furchtbares Strafgericht der göttlichen Gerechtigkeit über den heutigen Unglauben.<br />Als Heilmittel gegen den heutigen Unglauben schaute ich meine besondere Sendung - daß nämlich Christus als Gott im Geheimnis der Erlösung wieder mehr anerkannt werde: 'Ich habe dich erwählt, daß dieses göttliche Geheimnis mehr anerkannt werde.' - Christus offenbart sich deshalb tiefer im Geheimnis seiner Gottheit und Menschheit als Erlöser, um den Glauben an den Gott-Menschen neu zu beleben.<br />Schon im Januar dieses Jahres (1944) hatte ich in der Kapelle der Ursulinen (in Rom) eine ähnliche Offenbarung vom Vater: 'Möchte doch eine Seele gebührend anerkennen die Unermeßlichkeit meiner göttlichen Liebe, mit der ich Meinen Sohn in die Welt gesandt habe als Erlöser! Welche Verherrlichung wäre das für Mich!' - Diese Worte des Vaters hatten eine solche Wirkung auf mich, daß ich glaubte, ich müsse mich auf den Boden werfen, um in Dankbarkeit für das göttliche Geschenk des Erlösers immer vor dem Vater auf den Knien zu liegen. - Ja, Gott in der absoluten Wirklichkeit seiner Existenz zu erfahren, das ist etwas Erschütterndes.<br />Freilich, ganz kann die Unermeßlichkeit und Unendlichkeit der Wirkungen der Erlösungsakte den Menschen nicht erklärt, sondern nur im Himmel geschaut und hienieden in etwa in den Früchten erlebt werden. Es muß aber der Glaube an die Unermeßlichkeit und die göttlich-unendlichen Wirkungen der Erlösung neu geweckt und belebt werden" (15.3.1944).<br />"Christus kann auch ganz nach seinem Belieben und nach seinen Absichten eine Seele ganz und in besonderer, stellvertretender Weise dem allgemeinen Wohle seiner Kirche zur Verfügung stellen, indem Er diese Seele für ein besonderes geistiges Ziel befähigt, sie vor seinen Augen erhöht und eine besondere geistige Fruchtbarkeit erreichen läßt und sie dann nach seiner Gerechtigkeit wiederum als einen 'geistigen Schatz' seiner Kirche zur Verfügung stellt. Alles Gute ist ja in Ihm und durch Ihn erworben worden und ist und bleibt daher in gewissem Sinne sein Eigentum, das Er wiederum auch anderen Seelen zuwenden kann. Infolge seiner Einheit mit der Kirche und den Seelen gehört zudem alle Gnade in Ihm in einem wahren Sinne auch allen anderen Seelen und wird gleichsam auch deren Eigentum.<br />Auf diese Weise wurde mir durch den Heiland die Gnade der geistigen Mutterschaft verständlich und annehmbar gemacht. Weil sie mir vom Geiste Gottes in so einfacher und wie selbstverständlicher Weise erklärt und dargelegt wurde, wagte ich auch meinerseits in dieser Gesinnung der Einfachheit, auf die Annahme dieser Gnade einzugehen. Nur auf diese Weise konnte ich verstehen, daß und wie Christus einer Frauenseele eine so merkwürdige (selbstverständlich verborgene) Stelle in seiner Kirche zuweisen könne.<br />In gleicher Weise und mit gleichem Recht kann der Heiland eine bestimmte geistige Erneuerung (seiner Kirche) in einer Seele begründen, sie in ihr beginnen und vorzeichnen, und Er kann diese Seele dann als Opfer und Werkzeug seiner Absichten der Gesamtkirche übergeben und zur Verfügung stellen. – In diesem Sinne zeigte Er sich mir als der Herr aller Gnaden, als das Haupt der Kirche, in dem alle Gnade und Wahrheit ist, in dem alles Gute seinen Ursprung hat, von dem es ausgeht und weiterfließt zum allgemeinen Heile der Seelen. Es steht ganz bei Christus, in seiner göttlichen Allmacht eine Seele zum geistigen Heile der Allgemeinheit als Opfer und Werkzeug zu benützen, wann und wie er will und es Ihm gefällt" (14.7.1944).<br /><em>Der Lebensweg Maria Sielers war ein Leidensweg. Gehört das Leiden in jedes Christenleben, dann umso mehr in das Leben mystisch begnadeter Seelen. Maria Sieler hat dabei eine sehr bittere Erfahrung machen müssen:</em><br />"Ich will selbst dein Kreuz sein, an dem du gekreuzigt wirst'; wiederholt hat mir das in den Jahren 1920 bis 1930 der Heiland angekündigt und es mich auch vorauserleben lassen. 'ER' das Kreuz – in so inniger Gemeinschaft mit Ihm! Welche Freude, welches Verlangen, welche verzehrende Glut weckten solche Versprechungen Jesu immer in meiner Seele!<br />Ach, wie langsam und zögernd schien Jesus mir seine Worte wahrzumachen in mir, da ich mich zuzeiten fühlbar verzehrte im Verlangen nach Leiden und nach Opfern für Ihn. All das Wenige aber, was ich selbst tun konnte, um mein Leidens- und Opferverlangen zu stillen, war wie ein Tropfen kalten Wassers auf einem heißen Stein.<br />Die liebeshungrige Seele meint, sie müsse selbst das Werk ihrer Heiligung vollbringen; es ist eine glühende Aktivität in ihr, die sich nicht genugtun kann, um Jesu Liebe zu erwidern und seinen einladenden Worten zu entsprechen. Und der Herr will dieses eigene Streben der Seele zur Aktivität gegenüber seinen Liebesforderungen. Das gibt der Seele Großmut und geistige Schwungkraft. Es sind gleichsam 'die ersten Ergüsse der Liebe' zwischen Jesus und der Seele, wie in einer seligen Verlobungszeit, in der ein Liebender den anderen gleichsam übertreffen will im gegenseitigen Versprechen der Liebe und Treue und im Wahrmachen des Versprochenen.<br />Später, wenn dann die Seele schon mit Ihm den Aufstieg nach Kalvaria begonnen hat, klingen seine Worte an die Seele härter und tiefer: 'Ich selbst will deine Kreuzigung vornehmen.' Die Hand des Herrn hat unterdessen die Seele schon schmerzhaft berührt in schmerzlichen Entblößungen, weil Jesus die Seele, jede Seele, 'allein' mit sich nimmt. Aber bei diesem ersten Aufstieg nach Kalvaria, wo es sich um Überwindung der niederen Höhen handelt, ist dies noch der süßeste Trost, daß es 'Seine Hand' ist, spürbar und fühlbar erlebt. Viel härter aber wird es, wenn seine (fühlbare) Hand sich zurückzieht; die Seele tritt dann in das tiefere Geheimnis des Kreuzes ein, wobei der Herr sich meist gewisser Umstände und Menschen bedient zur Läuterung und Heiligung der Seele.<br />Es braucht aber lange Zeit und vielleicht viele Jahre, bis die Seele ganz eingeht auf die Art und Weise, wie sich der Herr der Umwelt und der Menschen bedient und sie als seine unmittelbaren Werkzeuge benützt, mittels deren Er selbst sein Werk in der Seele vollbringt. Wie lange sträubt sich die arme Seele unwillkürlich gegen diese Art der Läuterung! Wie schwer empfindet sie es zunächst, sich von Menschen ihre Fehler sagen zu lassen, Ungerechtigkeiten hinzunehmen, gewisse Rechte sich entziehen zu lassen, die sie an sich behaupten und beanspruchen könnte, immerfort der 'Kleine', der Erniedrigte, kurz der Mensch zu sein, der in allem zu gehorchen, zu schweigen und sich nach den anderen zu richten hat!<br />Wenn aber bei all diesen 'Verkürzungen' des eigenen Rechtes die 'Hand der Menschen' eingreift, so ist es im Grunde doch der Herr selbst, der durch sie sein Werk in der Seele vollbringt, wobei diese in der Hauptsache nur passiv mitgehen kann. Der Übergang von der größeren Aktivität der Seele zu größerer Passivität besteht vor allem darin, daß die Heiligung der Seele nun mehr im harten 'Hinnehmen' als im liebevollen 'Geben' geschieht. Und dieses harte Hinnehmen fordert der Herr durch Menschen oder durch 'zufällige' Ereignisse und Umstände, in die sich die Seele hineingestellt sieht. Es wird eine herbe Selbstentäußerung an der Seele vorgenommen, aber es scheint nicht mehr die milde Hand des Heilandes daran beteiligt zu sein, sondern es sind 'Feindeshände', denen die Seele überliefert ist. Es scheint nicht mehr wahr zu sein das süße Wort, das einst so verlockend die Seele durchleuchtet hat: 'Ich selbst will diese Kreuzigung vornehmen!' Darauf hatte die Seele nur eine Antwort: 'Eben weil Du es bist, o wie gerne will ich mich kreuzigen lassen! Mach schnell, o Herr, eile und zögere nicht länger, denn Deine Hand ist süß, und in Dir und an Deinem Kreuze ruhe ich so gut!'<br />Aber nun zieht sich der Herr scheinbar zurück und läßt die Menschen das tun, was Er selbst zu tun versprochen hat. Welche Enttäuschung! Mit Freuden, so scheint es der Seele, würde sie die Entäußerung ihrer Rechte, ihrer Ehre usw. hinnehmen, wenn der Herr unmittelbar selbst das in ihr vornehmen würde — aber dieses Hinnehmen von Menschen, die vielleicht sittlich und religiös tiefer stehen oder denen man in manchem überlegen scheint: das scheint unerträglich zu sein. Und doch geht der Heiland gerade diesen Weg der Selbstentäußerung in den Seelen seiner Auserwählten.<br />Welch großen geistigen Fortschritt haben wir gemacht, wenn wir auch in all diesen 'mittelbaren Einwirkungen' nur die Hand Gottes sehen, uns wahrhaft ihr beugen, uns entäußern, reinigen, läutern und damit unmittelbar von ihr leiten lassen. Wie lange währt die Geduld des Herrn, bis wir ihn endlich verstehen, und welch lange Umwege muß Er wegen unseres Unverstandes in seiner Güte zum Zweck der Heiligung unserer Seele machen. Wollten wir rascher auf die Art seiner Führung eingehen, so könnten wir uns vielleicht manches von der Länge des Weges ersparen. Aber so töricht und widerspenstig ist der Mensch, daß er geradezu gezwungen werden muß unter das süße Joch Christi. Es fällt dem Menschen so schwer, den Herrn zu erkennen in all seinen liebevollen Fügungen und Handlungen zugunsten seiner Seele, in all dem, was nach den Absichten Gottes der Seele 'zum Fortschritt und zum Frieden dienen' soll. Welch große Gnade ist es, wenn Jesus einmal die Seele sein unmittelbares göttliches Wirken auch in den äußeren Umständen und Ereignissen erkennen und zu ihrem geistigen Fortschritt wirksam, ja gleichsam greifbar werden läßt. In diesem Falle wirkt aber dann schon ein unmittelbares Licht seiner Gnade, das für gewöhnlich durch einen langen, furchtbaren Opferweg in der Seele vorbereitet ist. Die Mehrzahl der Seelen geht wohl den langen Weg hochherziger Hingabe sowie Opfer- und Leidensbereitschaft im Dunkel der 'mittelbaren' Entäußerung und Läuterung durch Menschen und Umstände, wobei auch den Mächten der Finsternis eine gewisse Freiheit der Betätigung gegeben sein kann.<br />Mit dem Lichte jener großen Gnade leuchtet dann in der bedrängten Seele wieder das frohe Innewerden, ja das unmittelbare Erfassen der Hand Christi auf, die in allen Ereignissen unmittelbar, wenn auch verborgen, tätig war und in deren beglückender Nähe sich die Seele nun wiederfindet in ihrer freudigen, großherzigen Hingabe. An diesem Punkte angelangt, hat wahrlich jedes Opfer, jedes Leiden das Herbe verloren, mögen auch noch so viele mittelbare und verwickelte Umstände es veranlaßt und damit die Verwirklichung der vollen Hingabe der Seele an Gott gefördert haben. Nun versteht die Seele dankbar die liebevolle, gleichsam 'immer tätige' und in allem unmittelbar mitwirkende Hand Gottes, die sich nie genugtun kann, um die arme Seele zur unmittelbaren Nähe und Vereinigung mit Ihm zu führen" (24.7.1944).<br />"Das Höchste, Erhabenste und Ergreifendste in Christus war aber seine göttlich-menschliche Liebestätigkeit. Ja, man kann sagen: Das beherrschende Zentrum des gottmenschlichen Innenlebens Christi war seine Liebe, die von Anfang an freiwillig bereit war 'zu sterben'. Diese göttlich-menschliche Todesbereitschaft aus Liebe, die ständig und jeden Augenblick das Herz des Erlösers erfüllte, ist das Wunderbarste von allem Wunderbaren in Christus (soweit ich es bisher erlebte).<br />Der Erlöser, das göttliche Wort, kam und stieg herab, 'um zu sterben', noch genauer gesagt: um menschlich leben und mittels dieses menschlichen Lebens sterben zu können. — Die göttliche Selbsthinopferung stand im Mittelpunkt des Zweckes und Zieles der Menschwerdung. Diese göttliche Selbsthinopferung sollte ermöglicht werden durch die menschliche Natur, die der göttlichen Person die Mittel zu dieser Selbsthinopferung lieferte; denn Gott ist in sich leidens- und sterbensunfähig.<br />Im Gegensatz zum gewöhnlichen Menschenleben hatte das Erlöserleben Christi nicht einen Selbstzweck für die göttliche Person, sondern nur den Zweck für die Erlösung des gesamten Menschengeschlechtes. — Es liegt sonst in der menschlichen Natur, sich ein Leben für den eigenen Gebrauch und Nutzen zu formen. Der Mensch kann an sich sein Leben an niemand und für niemand 'abtreten'; es ist vielmehr seine individuelle Eigenheit und sein unveräußerliches Eigentum. Selbst die Mutter, die neues Leben gibt, erfüllt damit ihren eigenen Lebenszweck, der eben darin besteht, anderen das Leben zu geben, und sie findet darin ihre eigene Genugtuung. Und wenn ein Mensch oder ein Held sein Leben freiwillig für die Mitmenschen opfert, so hat er doch vor dieser Selbsthingabe sein Leben für sich gelebt und genossen (im guten Sinn): Zudem bleibt sein Opfer, so edel es sein mag, doch ein menschliches, beschränktes Opfer. — Nur im Erlöser besteht die göttliche Tatsache, daß Er einzig und allein um der gefallenen Menschheit willen das Menschenleben angenommen hat, und zwar in seiner Liebe es nur angenommen hat zum Zwecke der selbstlosen Hinopferung für die Menschen, also zum Zweck der Zerstörung dieses Lebens. Im Menschenleben Christi war also in einem gewissen Sinne das Erste in seinen Gedanken und Absichten dies, was in unserem Leben das Letzte ist, nämlich das Sterben, das Christus freiwillig wählte und in seiner Liebe zum Hauptzweck seines Lebens machte, während wir Menschen den Tod gezwungen auf uns nehmen und den Gedanken daran nach Möglichkeit fliehen" (14.101944).<br /><br />Das Buch "Erneuerung der Kirche" von P. Josef Fiedler SJ ("Maria Sieler, Leben und Sendung") können Sie durch unsere IMMACULATA-Versandbuchhandlung beziehen!<br /><br /><strong>Schau auf die Kirche</strong><br /><br /><em>Man beachte, daß das Folgende im Jahre 1946 niedergeschrieben ist, also zu einer Zeit, da man ganz allgemein eine neue Blütezeit der Kirche erwartete. Maria Sieler erkannte damals schon die 'schwachen Stellen' in der Kirche. Heute müssen wir zugeben, daß sie nur allzu recht gehabt hat.</em><br /><em>Sie schreibt:</em><br />"In der vergangenen Nacht hatte ich — nach großen inneren Leiden — ein inneres Schauen und Erkennen über die gottgewollte geistige Machtstellung der Kirche ...<br />Heute schwindet auch in der Kirche vielfach das dem Gerichte Gottes unterworfene Schuld- und Sündenbewußtsein. In einem äußerlich geordneten Verwaltungsapparat sieht man weithin zu ausschließlich auf 'äußere Ordnung' in der Kirche, und man meint, damit der sich auf Christus stützenden Tradition zu genügen.<br />Ich schaute, wie die einzelnen Priester in einem erschreckend hohen Maße sich ablösen von der wahren, durch Christus grundsätzlich gestifteten und von Ihm als verpflichtend gegebenen Tradition, die in erster Linie und hauptsächlich eine moralische Umwandlung der einzelnen Glieder der Kirche vorsieht. Man hält die christliche Lehre zwar hoch, aber man wertet sie nicht tief genug aus in ihren moralischen Inhalten und Forderungen.<br />So herrscht heute eine gewisse allgemeine Verflachung in der Auslegung und Darlegung der von Christus gebrachten und von Ihm gewollten <em>Sittenlehre</em>.<br />Man deutet auch das folgende Wort Christi zu ausschließlich im Hinblick auf das äußere Ziel, nämlich das Wort: 'Die Mächte der Unterwelt werden sie — die Kirche — nicht überwältigen' (Mt 16,18). In einer nicht ganz richtigen Auslegung dieses Wortes gibt man sich vielfach einer falschen Ruhe hin, indes die Machenschaften und Kunstgriffe der Hölle in ungeheurer Weise in den einzelnen Seelen überwältigend und vernichtend wirken. Weitgehend — so schaute ich — verwechselt man eine innerlich in Christuswachsende und blühende Kirche mit einer äußeren, gutgegliederten und gestützten Organisation. Die äußere 'Ruhe und Wohlgeordnetheit' ist aber ein falsches Spiel der Hölle. Ich schaute ein böses Ungeheuer mit weitaufgesperrtem Rachen sich gegen das Papsttum stürzen, um es zu verschlingen. Ob der Herr den äußeren Angriff dieses bösen Ungeheuers abwehrt oder ob Er es wirklich zu einem äußeren Kampfe kommen läßt, um eine Säuberung und Scheidung der Geister herbeizuführen, das kann ich nicht unterscheiden.<br />Der Herr will aber auf alle Fälle die Lehrverkündigung mit Bezug auf die Sitten vertieft haben; denn mit der heute weithin üblichen Auslegung und Darlegung dieser Lehre erreicht man im allgemeinen keine moralische Hebung der einzelnen Seelen. Christus will seine Kirche zur 'Quelle' hinführen, zu einer allgemeinen Vertiefung, um die heutigen Wunden der Kirche zu heilen und den drohenden Abgrund zu überbrücken. Dadurch, daß man die Seelen hochreißt und höher hebt, wird es ihnen möglich, das Morsche und Schadhafte zu 'überspringen' und 'unten' zu lassen.<br />Ich schaute ferner die erschütternde Bedeutung der Wahrheit, daß ein Gott nicht umsonst Mensch geworden ist oder Mensch werden wollte. Die Tatsache der Menschwerdung hat vielmehr sehr ernste Folgerungen für die Menschheit. Es bleiben auch heute die gleichen Forderungen bestehen, durch die Christus selbst seine Apostel zu 'neuen Menschen' umgeformt hat.— Ich sah den heutigen Papst sterben gleichsam auf den Trümmern der in einen großen Kampf geratenen 'Kultur', die man vielfach mit dem Christentum verwechselt. Ob mir dies nur als geistiges, symbolisches Bild vorgeführt wurde oder ob es zu einer erschütternden Wirklichkeit wird, weiß ich nicht.<br />Die Menschwerdung, die ihre Ursache im Sündenfall im Paradiese hatte und durch die Christus den Sündenfall wiedergutmachen wollte, soll eine aktuelle und wirkliche Umwälzung in den einzelnen Seelen zur Folge haben.<br />Heute hat sich in der Kirche ein organisiertes Lehrsystem ausgebildet, das zuwenig auf die Folgerungen und auf die notwendige Umwandlung der Geister Bezug nimmt und das in der gut organisierten, systematischen Lehrverkündigung allein eine Glanzzeit der Kirche sieht, während die Seelen tatsächlich dabei 'leer' bleiben. Der heutige, hochkultivierte und verfeinerte Mensch versteht es ja gut, in sich selbst die Konsequenz der christlichen Lehre durch seine eigene feine Geistesrichtung zu verfälschen und sich den wahren Folgerungen und Forderungen der Glaubenslehre zu entziehen.<br />Ich schaute, wie das persönliche Schuldbewußtsein und damit der Bußgeist in ganz großem Ausmaß geschwunden sind. Ich wurde hingewiesen auf das Wort: 'Mein Reich ist nicht von dieser Welt' (Joh 18,36), das heißt: Es ist ein Reich des Geistes in den Seelen. Dieses Reich wird nach außen in der Organisation der Kirche sichtbar, aber man darf es nicht mit falscher Ruhe und 'Ordnung' verwechseln. Das Corpus Christi mysticum ist das Wachstum Christi in den Seelen mit seinen vielfachen gottmenschlichen Vollkommenheiten. Der Gottmensch will eine moralische Umwälzung und ein sittliches Wachstum in den Seelen hervorbringen und sich damit ständig in der Kirche mit seinen sittlichen Vollkommenheiten gleichsam 'erneuern'" (26.12.1946)<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-86102674057556848832007-01-28T20:18:00.000+01:002007-01-28T20:48:57.916+01:00Warum das Leiden?Eine Meditation über das Leiden, das Weh, die Not, die Tränen, den Jammer, das Elend ist bitter notwendig. Wir leben hier - das vergessen die meisten heute - im "Jammertal", im "Tal der Tränen", im "Exil", in "der Verbannung", in "der Wüste", nicht im "Gelobten Land", nicht im Land, "wo Milch und Honig fließt", nein, alles was uns umgibt ist uns feindlich, stellt uns nach, will uns zu Fall bringen, uns verderben, morden, vernichten. Dies freilich im geistigen, übernatürlichen Sinne. Und da fragen wir uns: wozu all dies? Wozu die Krankheiten, die Unfälle, die Katastrophen, der Hunger, die Epidemien, die Ungerechtigkeiten, Greueltaten, die Verbrechen, und wozu überhaupt der Tod? Und noch viel mehr: Wozu die Sünden, das Böse, das Satanische, das EWIGE VERDERBEN, die EWIGE VERDAMMNIS? Warum, wozu , wofür?<br /><br />Die Antwort darauf lautet:<br />Weil es Gott gibt, weil Gott IST, weil Gott DIE LIEBE ist, weil Er die GERECHTIGKEIT ist, weil Er die BARMHERZIGKEIT ist, weil Gott die REINHEIT, die UNBEFLECKTHEIT ist, usw. Die Liebe kann nur Liebe schenken, wo sie wieder Liebe erhält. Wenigstens wieder Liebe erhoffen, erwarten kann. Gott wollte uns FREI, damit wir Ihn FREI lieben. Im gefallenen Zustand, in dem wir uns aber seit Adams und Evas Sündenfall befinden, ist es uns einfach nicht möglich, Gott so zu lieben, wie wir es bei gutem Willen möchten und wie Er es verdienen würde, solange wir nicht etwas ganz Bestimmtes zuhilfe nehmen können: das LEIDEN! Lieben und Leiden müssen sozusagen eine Ehe eingehen, damit aus den beiden das wieder entsteht, was wir durch die Erbschuld verloren haben. Die Taufe tilgt sakramental das uns von Gott Trennende und setzt uns wieder in die Kindschaft Gottes ein, wir bleiben aber mit allen Schwächen behaftet, so auch mit der Unfähigkeit, Gott so zu lieben, wie wir es möchten und wie Er es verdienen, wie es Ihm gebühren würde. Könnten wir in diesem gefallenen, geschwächten, havarierten Zustand nicht leiden, keinen Schmerz empfinden, kein Weh, keine Tränen, keine Not, keinen Mangel, dann wäre es sehr schlecht um uns bestellt, dann wären wir die Unglücklichsten! O Gott, was hast Du in Deiner unendlichen Weisheit getan? Was hat uns Deine heiligste Vorsehung bereitet? Die LEIDENSFÄHIGKEIT, ja, und die LEIDENSGELEGENHEIT! Wie wunderbar sind Deine Wege, Herr, wie abgrundtief Dein Sinn. Danken wir Gott auf den Knien, im Staube der Erde unser Antlitz versenkt, daß es auf unserem Lebensweg, auf unserer WÜSTENWANDERUNG so viel Leiden, so viel Elend und Not gibt! Nur wenn wir das Leiden mit beiden Armen umfangen wie etwas Willkommenes, Gewünschtes, Ersehntes, dann sind wir fähig, Gott so zu lieben, wie wir es selber wünschen, wie Er es Sich ersehnt, wie es uns einzig und allein befriedigen, unser ruhloses Herz befrieden kann. Durchgehen wir all die Leben der Heiligen. Was fällt uns da sofort auf? Es ist die unbändige Liebe, Sehnsucht, das Verlangen nach dem Leiden, dem Schmerz, dem Opfer, der Abtötung. Ja, nichts anderes als die Schmerzen, die wir gottergeben, ja liebevoll angenommen und durchlitten haben, vermag uns die Gewißheit zu verschaffen, daß wir nicht von Gott verstoßen sind. Unsere Liebe, was wäre sie, wenn sie in Daunen gebettet bliebe?<br />Was hat GOTT denn getan, um uns zu lieben? "So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß Er Seinen Eingeborenen dahingab... bis zum Tode am Kreuz"! Auch die inkarnierte Liebe Gottes wußte keine höhere Liebe uns armen Menschen gegenüber als die LEIDENS-LIEBE, die GEKREUZIGTE LIEBE! Er, Gott, hat kein besseres Mittel, keinen besseren Weg gefunden, uns zu erlösen, wirksam zu erlösen, als die SCHMERZVOLLE LIEBE und den LIEBEVOLLEN SCHMERZ! Gott, mein Gott, schick mir lieber tausend qualvolle Leiden als immer nur Gesundheit, als immer nur Erfolg und Glück. Ich müßte um mein ewiges Heil bangen, wenn nie Deine Zuchtrute und nie Deine Liebeslanze mich verwundete. Mit dem heiligen Ignatius von Antiochien möchte ich ausrufen: "Feuer und Kreuz und Rudel von wilden Tieren, Zerschneidung, Zerteilung, Zerstreuung von Knochen, Zerhauung von Gliedern, Zermahlung des ganzen Körpers, üble Plagen des Teufels sollen über mich kommen, nur daß ich zu Jesus Christus gelange. Nichts können mir die Enden der Welt nützen, noch die Königreiche dieser Weltzeit. Es ist besser für mich, auf Christus Jesus hin zu sterben, als König zu sein über die Enden der Erde. Ihn nur suche ich, den für uns Gestorbenen; ihn nur will ich, den um unsertwillen Auferstandenen. Die Wehen sind mir auferlegt!" (An die Kirche der Römer)<br />Der hl. Pfarrer von Ars sagt so schön: "Wir beklagen uns, wenn wir leiden; wir hätten weit mehr Ursache, uns zu beklagen, wenn wir nicht leiden, denn nichts macht uns unserem Erlöser so ähnlich, wie die Leiden und das Kreuz. O schöne Vereinigung der Seele mit Jesus Christus, ihrem Herrn! Das Kreuz fliehen, heißt dies nicht, Denjenigen fliehen, der an dasselbe angeheftet worden ist und für uns daran sterben wollte? Die Widersprüche führen uns an den Fuß des Kreuzes, und das Kreuz führt uns in den Himmel." Und mit dem hl. Petrus Chrysologus schließe ich: "Frohlocke, meine Seele, denn die Trübsal, die du leidest, ist augenblicklich, die Glorie aber, die dich erwartet, ist ewig!" SURSUM CORDA!<br /><br /><a href="http://prieresetdevotions.blogspot.com/search/label/Ars%20-%20saint%20Cur%C3%A9%20d%27"><em>Dazu (in französischer Sprache) diese Texte</em></a>.<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-54483589222806035102007-01-28T18:51:00.000+01:002007-01-28T20:04:44.667+01:00Turza in Oberschlesien, das polnische Fatima<em>Nach einem Bericht von Frau Anna Knoppik aus Zabrze/Hindenburg</em><br /><br />Wenn man von <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=Gleiwitz&sll=49.762417,21.065598&sspn=2.38797,6.9104&ie=UTF8&amp;amp;amp;z=8&ll=50.299867,18.682251&spn=2.361455,6.9104&om=1">Gleiwitz</a> aus in südlicher Richtung über <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&amp;amp;amp;hl=de&q=Rybnik&sll=50.299867,18.682251&sspn=2.361455,6.9104&amp;amp;amp;ie=UTF8&z=10&ll=50.09856,18.558655&spn=0.592857,1.7276&om=1">Rybnik</a> zur tschechischen Grenze fährt, kommt man, etwa 7 km hinter <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=Wodzislaw+Slaski&sll=50.09856,18.558655&sspn=1.185732,2.554321&ie=UTF8&amp;amp;amp;z=11&ll=50.002885,18.474197&spn=0.297021,0.8638&om=1">Wodzislaw</a>, zu der Ortschaft <a href="http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&q=Wodzislaw+Slaski&sll=50.09856,18.558655&sspn=1.185732,2.554321&amp;amp;amp;ie=UTF8&om=1&z=15&ll=49.968282,18.457203&spn=0.018577,0.053988">Turza</a>. Neben Tschenstochau ist Turza der größte Wallfahrtsort in Polen, dieses allerdings erst nach dem letzten Krieg. Während des Krieges war Turza nur ein kleiner bäuerlich geprägter Ort mit einer kleinen Kapelle. Die Gemeinde wurde von einem Priester aus der Nachbarschaft betreut.<br />Bei dem Vormarsch der Russen 1945 wurde das Gebiet von Turza zu einem blutigen Schlachtfeld und einem großen Totenacker. Auf dem Gebiet in und um Turza, auf etwa einem Quadratkilometer, wurden an die 30'000 Gefallene registriert: Russen und Deutsche, Polen und Tschechen. Während der schrecklichen Kämpfe wurde immer wieder eine "weiße Frau" gesehen, die sich über die Sterbenden beugte und ihnen beistand. Unter den kämpfenden Soldaten waren zwei junge Abiturienten, die sehr miteinander befreundet waren. Als der eine von ihnen nicht zurückkam, machte sich der andere am Abend auf den Weg, um seinen Freund zu suchen. Er versuchte, ihn unter den vielen Toten zu entdecken. Da kam die "weiße Frau" und sagte zu ihm: "Suche nicht weiter! Er, den du suchst, ist schon bei mir."Als die Dorfbewohner am Ende des Krieges aus ihren Erdhöhlen und aus den Wäldern zurückkehrten, standen sie buchstäblich vor dem Nichts. Der Ort war vollständig zerstört. Der Priester Ewald Kasperczyk nahm sich der Verlassenen an. Man beriet jetzt, was zu tun sei. Die Leute meinten, man müßte hier auf diesem Schlachtfeld, wo so viele Soldaten ihr Leben lassen mußten und der ganze Boden mit Blut getränkt sei, ein großes Denkmal errichten. Man hatte auch verschiedene Vorschläge zur Hand. Der Pfarrer meinte dazu, wenn man eine Kirche errichten würde, so sei dies das schönste und beste Denkmal. Dann könnte man auch in dieser Kirche für die vielen Gefallenen und für den Frieden beten. Es war am 13. Mai 1946, als man den Entschluß faßte. Der Pfarrer sagte den Leuten, wenn wir am 13. Juni 1946 hundert Steine beisammen haben, fangen wir an zu bauen. - Als der 13. Juni 1946 kam, lagen 200 Steine sauber aufgeschichtet mitten in der zerstörten Ortschaft, dort, wo man die Kirche bauen wollte.<br />Als der Priester das gesehen hatte, ging er nachdenklich die 7 km zu seinem Wohnort zurück. Er betete und wandte sich an die Mutter Gottes: "Nun muß ich die Kirche wohl bauen, doch bei den vielen Toten, die hier gefallen sind, muß es schon eine große und würdige Kirche sein. Wie soll ich das anfangen? Wir brauchen einen Architekten, der uns die Baupläne fertigstellt, und vor allem wir brauchen Geld, viel Geld, denn die Leute selber haben nichts. Sie haben alles verloren und leben in den Trümmern." Wie er so betete und nachdachte, kam ihm ein Mann auf einem neuen Fahrrad entgegen. Der Pfarrer wunderte sich sehr, wo dieser das neue Fahrrad her hatte. Er hielt bei ihm an und sagte: "Herr Pfarrer, Sie haben Sorgen?" Und er übergab ihm ein Paket. Als der Pfarrer das Paket öffnete, befanden sich darin 100'000 Zloty, zur damaligen Zeit eine gewaltige Summe. So fingen die Leute an, die Kirche zu bauen, noch bevor sie ihre eigenen Häuser aufbauten. Unter den Heimkehrern wurde ein Architekt gefunden, der die Baupläne fertigstellte, und bis zum Herbst 1947 war eine große und schöne Kirche im Rohbau fertiggestellt, die dann später bei der Einweihung auf den Titel der Madonna von Fatima konsekriert wurde. 10 Jahre später schon wurde dieser Kirche von Rom aus der Titel "Sanktuarium 1. Klasse" verliehen.<br />Zu der Zeit damals, als sich 1946 diese Dinge in Turza abspielten, hielten sich einige versprengte Soldaten aus Turza im Bayerischen Wald auf. Sie gingen zu <strong>Resl Neumann nach Konnersreuth</strong> und fragten sie, ob sie in ihre Heimat zurückkehren sollten, obwohl dort die Russen seien. Resl antwortete ihnen: "Geht in euere Heimat. Die Mutter Gottes wartet auf euch. Euer Pfarrer baut eine Kirche, helft ihm dabei!" Und sie gab den Soldaten ihre eigene kleine Fatima-Madonna mit auf den Weg. Die Soldaten kamen glücklich in Turza an und die Fatima-Madonna wurde mit großer Freude in Empfang genommen. Sie steht jetzt über dem Portal der Kirche.<br />Im Jahre 1951-52 wollte man nun für diese große Wallfahrtskirche endgültig eine große Fatima-Madonna vorne im Chor aufstellen. Man nahm Verbindung auf mit Fatima, und von dort wurde nun eine lebensgroße Statue geschickt. Man stellte dieser Fatima-Madonna sogar einen Paß aus wie für eine lebende Person. An der tschechischen Grenze wurd sie jedoch abgewiesen und man mußte umkehren. Nun suchte man eine andere Möglichkeit. Die Madonna wurde auf einem Schiff verladen und reiste nun durch die Nord- und Ostsee nach Szczecin / Stettin. Auf die Nachricht, daß die Madonna dort eingetroffen sei, kamen Tausende von Menschen, Bischöfe und Priester ihr entgegengezogen. Die Oder wurde zu einer großartigen Schiffsprozession, und feierlich wurde die Madonna nach Turza geleitet. Dort blühte die Wallfahrt nun gewaltig auf. Es war besonders das segensreiche Wiken des Priesters Ewald Kasperczyk, der Turza überall in Polen bekannt werden ließ. Dieser hochbegnadete Priester führte dort die sakramentale Krankensegnung ein. Bei der Segnung ging er mit dem Allerheiligsten zu jedem Kranken, berührte mit der Monstranz dessen Stirne und fragte ihn: "Glaubst du?" Erst wenn diese Frage beantwortet war, bekam der Kranke den Segen. Es wird von unzähligen Heilungen berichtet, die dort geschehen sind. So stieg die Zahl der Wallfahrer nach Turza gewaltig an. Viele kommen jetzt noch zu Fuß und fasten bei Wasser und Brot. Manche sind 14 Tage und noch länger unterwegs und opfern dafür ihren Urlaub.<br />Dieser Krankensegen wird nun von Mai bis September an einem jeden Sonntag erteilt. Jeder 13. Monatstag ist als Fatimatag der Hauptwallfahrtstag. Seit 1954 übernahm Turza auch die vier Tränentage zu Ehren der weinenden Madonna von Syrakus. So wird jetzt noch vom 29. zum 30. jeweils eine Sühnenacht gehalten, an der oft bis zu 5'000 hl. Kommunionen ausgeteilt werden.<br /><br />Pfarrer Ewald Kasperczyk ist am 16.11.1980 im Alter von 66 Jahren gestorben, tief betrauert von seiner Gemeinde und von den Wallfahrern. Durch ihn hat Fatima in Polen Heimatrecht erworben. In Turza wurde ein mächtiges Bollwerk des Gebetes errichtet zum Segen für das polnische Volk und für Europa.<br /><br /><blockquote><p>Zu Turza (Slaska) siehe auch <a href="http://pielgrzymka1.w.interia.pl/pielgrzymka35.htm">diese polnische Internetseite</a> und <a href="http://www.mb-fatimskiej.lodz.opoka.org.pl/pliki/linki.html">diese wichtige Linkseite</a> bezüglich Wallfahrtsorten. </p><p><em><strong>Wir bitten Leser, die im Besitze von Fotos, Ansichtskarten wäre, uns solche einzusenden!<br /></strong></em></p></blockquote><div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-787335366073408527.post-34666523864208227602007-01-27T17:43:00.000+01:002007-01-28T17:54:01.367+01:00Strafgerichte Gottes über Bischöfe, die heftige Gegner von La Salette waren<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3M7d1Ajb6q2Orlm1ovobug5wmm9pG5K8XE05_T3JzuRWYBSgQbPqHwqx5QTC2DA4Mg55d_z3AdG_3fz1KqNlHbHnuHqLCim4xqFGnHM6rTQjWs0knDC9AKb0E3V91DlRqz9XGu52ftIuM/s1600-h/la_salette_2.bmp"><img id="BLOGGER_PHOTO_ID_5025125321738322754" style="FLOAT: left; MARGIN: 0px 10px 10px 0px; CURSOR: hand" alt="" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi3M7d1Ajb6q2Orlm1ovobug5wmm9pG5K8XE05_T3JzuRWYBSgQbPqHwqx5QTC2DA4Mg55d_z3AdG_3fz1KqNlHbHnuHqLCim4xqFGnHM6rTQjWs0knDC9AKb0E3V91DlRqz9XGu52ftIuM/s320/la_salette_2.bmp" border="0" /></a>Der Pariser Erzbischof Darbois ließ am 4. Dezember 1868 den Maximin (eines der beiden Seherkinder von La Salette) in seine Residenz rufen, um dessen "Geheimnis" zu erfahren. Maximin aber blieb standhaft. Er ließ nicht die geringste Andeutung durchschlüpfen. Da erzürnte der Erzbischof und machte die Worte der "schönen Frau" lächerlich: <em>"Dumm war ihr Gerede, und recht dumm muß auch ihr Geheimnis sein."</em> Maximin empörte sich über diese Ausdrucksweise des Erzbischofs und sprach mit tiefem Ernst und bedeutungsvoll: <em><strong>"Daß die heilige Jungfrau mir auf La Salette erschienen ist und zu mir gesprochen hat, ist ebenso wahr wie es wahr ist, daß Sie in drei Jahren vom Gesindel werden erschossen werden."</strong></em> Und so geschah es 1871. Der Erzbischof wurde am 4. April von der Pariser Kommune verhaftet und in das Gefängnis Mazat gebracht. Am 22. Mai wurde er von dort ins Gefängnis Grand Roquette gebracht, wo die zum Tode Verurteilten untergebracht waren bis zu ihrer Hinrichtung. Am 24. Mai führte man den Erzbischof unter Schimpfreden, Spott und Hohngelächter in den Gefängnishof, wo er von einer Abteilung Soldaten niedergeschossen wurde. Er fiel erst nach der zweiten Salve. Sein Leichnam, schreibt Prof. Konzionator, wurde in viehischer Weise verstümmelt, auf einen Karren geworfen und am Friedhof Père la Chaise mit anderen Hingerichteten in eine Grube geworfen. Bemerkenswert ist folgendes: Als der Erzbischof schon eingekerkert war, und als man ihm seine Befreiung durch Helfershelfer in Aussicht stellte, soll er erklärt haben: <em>"Es ist alles vergeblich, ich werde erschossen werden. Maximin hat mir das schon vor drei Jahen prophezeit."</em> Auf dem Wege zur Hinrichtung sprach der Erzbischof zu seinem Generalvikar Petit: <em>"Erinnern Sie sich der Weissagung Maximins?"</em> Auffallend ist auch, daß Priester und Bischöfe, die heftige Gegner von La Salete waren, in ihrem späteren Leben vom Schicksal bitter heimgesucht und gedemütigt wurden. In den Berichten wird ein Priester erwähnt, der an Msgr. Ernest Rigaud, den unerschrockenen Verteidiger von La Salette, schrieb. <em>"Sie sind verrückt."</em> Ein halbes Jahr später kam er ins Irrenhaus - nicht der "verrückte" Verteidiger, sondern der Priester. Ein Bischof, der an Msgr. Rigaud schrieb und ihn ebenfalls einen Verrückten nannte, wurde später gleichfalls wahnsinnig. Einem anderen Bischof, der die Andacht zur Muttergottes von La Salette in seiner Diözese zu verhindern suchte, faulte der Fuß ab, und er starb an dieser Krankheit.<br />Großes Aufsehen erregte seinerzeit auch die Todesart des Bischofs Fava von Grenoble. Seinen Bemühungen war es "gelungen", die Mélanie (das andere Seherkind von La Salette) aus Frankreich zu vertreiben, wodurch sie an der Erfüllung ihres von der Muttergottes übertragenen Berufes, nämlich die Erscheinung bekannt zu machen, gehindert wurde. Den Wunsch des Papstes vom 3. Dezember 1878, Bischof Fava möge allen Mönchen und Nonnen, die auf dem heiligen Berge von La Salette tätig waren, einen ihm vom Papste übersandten Orden umhängen, erfüllte der Bischof nicht. Eines Morgens fand man ihn tot auf dem Fußboden liegen, er lag dort ganz entkleidet mit verdrehten Armen und geballten Fäusten, sein wilder Blick ließ vermuten, als habe er im Tode etwas Abscheuliches gesehen. -- Bemerkenswert ist es, was Mélanie im Jahre 1878 diesem Bischof Fava antwortete, als er in ihrer Gegenwart erklärte, er werde eine neue Statue der Muttergottes von La Salette anfertigen lassen, da er die bisherige Darstellung für unschön finde. Darauf entgegnete ihm Mélanie: <em>"Dann schreiben Sie aber auch in großen Buchstaben am Fuße Ihrer Statue: Muttergottes von der Erscheinung des Bischofs Fava!"</em><br />Ein Gegner von La Salette war auch der Vorgänger des Fava auf dem Bischofsstuhl von Grenoble, Msgr. Ginoulhiac, der es Napoleon III. zuliebe zuwege brachte, daß Mélanie in ein Kloster in England eintrat, wodurch sie aber an der ihr von der Muttergottes übertragenen Mission behindert war. (Sie mußte dann auf Befehl des Papstes Pius IX. aus dem Kloster in England freigelassen werden.) Bischof Ginoulhiac wurde kurze Zeit darauf geisteskrank und starb. Im Irrenhaus spielte er ständig mit Puppen, wie es kleine Mädchen zu tun pflegen. Ein gotterbärmlicher Anblick.<br />Zu den Gegnern von La Salette gehörte auch Msgr. Guilbert, der Bischof von Gap, in der Nähe von La Salette. Er wurde später Bischof von Amiens und Erzbischof von Bordeaux. Als Bischof von Amiens sagte er 1882 über La Salette: <em>"Das Geheimnis von La Salette ist nichts anderes als ein Gewebe von Irreligiosität, Lüge und Übertreibung."</em> In seinen Ansprachen an die Seminaristen von Amiens sagte er manchmal über La Salette: <em>"Ich glaube nicht an jene Dummheiten."</em> Als er es zum Erzbischof von Bordeaux gebracht hatte und Kardinal geworden war, reiste Guilbert einige Tage vor der Barettaufsetzung zu seinem Nachfolger, Msgr. Berthet, nach Gap. Dieser nahm ihn in seine Residenz auf. Am Morgen des 16. August 1889 fand man den Erzbischof ausgestreckt und tot am Boden liegen. Man bemerkte, daß er sich mühsam an verschiedenen Möbelstücken anklammernd bis zur Stelle geschleppt haben mußte, wo er nun lag. Seine Leiche wurde nach Bordeaux übergeführt. Bei dem feierlichen Trauergottesdienst stürzte der Sarg mit einem unbeschreiblichen Getöse von dem errichteten Katafalk auf die Steinplatten des Fußbodens und erfüllte das anwesende Publikum mit Schreck und Grauen. Wahrscheinlich hat niemand daran gedacht, daß dieses peinliche Ereignis bei der Trauerfeier des Erzbischofs mit seiner Feindschaft gegen La Salette zusammenhängen könnte.<br /><br />(Prof. Konzionator)<div class="blogger-post-footer"><a href="http://www.feedburner.com/fb/a/emailverifySubmit?feedId=728393">Subscribe to «DAS ZEICHEN MARIENS» by Email</a></div>Unknownnoreply@blogger.com0